Geschichte und Brauchtum
Was wir zu Allerheiligen und Allerseelen feiern

Am 1. November feiern wir Allerheiligen. Einen Tag danach, also am 2. November, ist Allerseelen.  | Foto: Pixabay
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Am 1. November feiern wir Allerheiligen. Einen Tag danach, also am 2. November, ist Allerseelen. Aber was wird an diesen beiden Tagen überhaupt gefeiert? Und wie sind diese Feiertage entstanden? Hier erfährst du alles über Allerheiligen und Allerseelen.

ÖSTERREICH. Am 1. November ist Allerheiligen. Der Feiertag wird auch das Fest der Gemeinschaft der Heiligen genannt. Seine Wurzeln hat Allerheiligen im christlichen Orient. Im Laufe der Jahrhunderte hat die katholische Kirche viele Menschen heiliggesprochen. Der Grund dafür war, dass diese als Orientierungshilfe für uns dienen sollten. Da es allerdings immer mehr Heilige gegeben hat, konnte ihnen nicht mehr jeweils ein eigener Gedenktag gewidmet werden. 

Der 1. November als kelto-gallischer Jahresbeginn

Die Lösung war ein gemeinsamer Feiertag. Zunächst wurde dieser aber nicht überall am selben Tag gefeiert. Je nach Kirche war Allerheiligen entweder am Freitag nach Ostern, am Sonntag nach Pfingsten oder am 13. Mai. Erst durch irische Einflüsse wurde ein gemeinsamer Tag gefunden. Der 1. November ist im kelto-gallischen Kalender der Jahresbeginn. Der Abend davor wurde "All Hallows' eve" also "Vorabend von Allerheiligen" genannt. Daraus entstand das heutige Halloween. Mittlerweile feiern wir am 1. November aber nicht mehr die Heiligen im ursprünglichen Sinne, sondern gedenken allen Verstorbenen. 

Gräber werden mit Kerzen und Gestecken geschmückt

Eines der wichtigsten Rituale ist der Besuch auf dem Friedhof. Meistens finden dort am frühen Nachmittag Totengedenken und Gräbersegnungen statt. Dabei kommen Angehörige zusammen und schmücken die Gräber der Verstorbenen mit Kerzen, Gestecken und Kränzen. Pflanzen werden mit Tannenzweigen abgedeckt. Die grünen Zweige stehen dabei für Hoffnung und das ewige Leben. In manchen Gegenden werden Kränze in Seen oder in der Donau versenkt, um Ertrunkenen zu gedenken. 

Am 1. November ist auch "Godntag"

In einigen Teilen Oberösterreichs und der Steiermark ist der 1. November auch der "Godntag". Die oder der Godn, also die Taufpatin bzw. der Taufpate, beschenken ihre Patenkinder an diesem Tag mit kleinen Aufmerksamkeiten wie etwa Striezeln. Auch Geschenke für die oder den Godn sind in manchen Regionen üblich. 

Der geflochtene Striezel ist ein typisches Trauergebäck. | Foto: Katrin Ebetshuber
  • Der geflochtene Striezel ist ein typisches Trauergebäck.
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Striezel als typisches Trauergebäck

Typisch für den 1. November ist auch der Allerheiligenzopf bzw. der Allerheiligenstriezel. Schon im antiken Ägypten haben Frauen ihre Haare zu einem Zopf gebunden und diesen abgeschnitten, wenn jemand aus der Familie gestorben ist. Außerdem soll das Flechten in vielen Völkern vor dämonischen Einflüssen schützen. Der geflochtene Striezel ist also ein typisches Trauergebäck. Hier findest du ein Rezept für eine schnelle Striezel-Alternative.

Allerseelen gilt als halber Feiertag

Seit dem Jahr 998 hat der 2. November einen festen Platz im Kirchenjahr. Damals wurde der Feiertag von Abt Odilo von Cluny in allen Klöstern angeordnet, die ihm unterstellt waren. Das Zentrum dieses Tages ist das Gedächtnis der Toten. Auch wenn es sich beim 2. November um kein Hochfest handelt, ist der Tag dennoch höher gestellt als der Sonntag. Umgangssprachlich handelt es sich dabei um einen "halben Feiertag", weil Ämter und Schulen etwa geschlossen sind.

Ewige Lichter sollen an Verstorbene erinnern

Im Mittelpunkt steht auch hier die Erinnerung an verstorbene Menschen. Zu Allerseelen geht es aber auch um Gedanken zum eigenen Tod. Außerdem werden an diesem Tag kleine Grablichter angezündet, die uns als "ewige Lichter" an die Verstorbenen erinnern sollen. 

Zum Thema:

Von bösen Geistern und skurrilen Bräuchen
Allerheiligenstriezel auf den letzten Drücker
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