Welcomingtours: Integration geht durch den Magen – Mit Rezept!

Küchenchef Mohammed ganz in seinem Element: Während er Hühnchen anbrät, köchelt hinten die syrische Linsensuppe. | Foto: Edler
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  • Küchenchef Mohammed ganz in seinem Element: Während er Hühnchen anbrät, köchelt hinten die syrische Linsensuppe.
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  • hochgeladen von Hermine Kramer

ÖSTERREICH. Mohammed ist 45 Jahre alt. In seiner Heimat Syrien war er Koch uns besaß sein eigenes Restaurant. Als der Krieg kam, gab es für Mohammed und seine Familie nur einen Ausweg: die Flucht. Seit drei Jahren lebt Mohammed nun in Österreich – zuerst in Köflach, dann in Wien. Hier lernte er Welcomingtours.at-Gründerin Daniela Wolf kennen.

Mit ihren Welcomingtours bringt sie Einheimische und Flüchtlinge bei gemeinsamen Unternehmungen zusammen. "Bei Tisch teilen wir mehr als nur das Essen", sagt Wolf. "Deswegen hat unsere Welcomingtour heute in die Küche geführt und bewiesen, dass gemeinsames Essen und miteinander sprechen hilft, Hürden abzubauen und Brücken zu schlagen."

Weinblätter und Molokhia

Für einen Abend war Mohammed wieder der Küchenchef. Für die österreichischen Gäste gab es ein syrisches Menü: Linsensuppe, gefüllte Weinblätter, Erbsen mit Reis und Molokhia – das ist eine Art arabischer Spinat. Unterstützung am Herd erhielt Mohammed vom 22-jährigen Zakaria aus Aleppo und vom 29-jährigen Geologie-Studenten Mahmoud.

"Ich habe schon viele österreichische Gerichte probiert", erzählt Zakaria. Syrisches Essen weckt in ihm Erinnerungen an die Heimat. "Natürlich habe ich Heimweh." Auch Mahmoud denkt viel an sein altes Zuhause. Kochen gelernt hat er von seiner Mutter: "Ich habe ihr zugesehen und sie gefragt, was sie da macht." Die Fragen nach den Zutaten und Arbeitsschritten muss er nun über sich ergehen lassen, die Gäste sind natürlich neugierig. Auch für Fotos zwischendurch blieb Zeit.
=> Bildergalerie: Eindrücke aus der syrischen Küche

Das gemeinsame Essen im Anschluss gab nicht nur ein Einblick in den Geschmack von Molokhia, Weinblättern und Co., sondern auch in die Schicksale der Menschen am Tisch. Am Ende des Abends stand fest: Die Gäste wollen sich bei der nächsten Welcomingtour mit einem österreichischen Menü bedanken.

Syrische Linsensuppe

Sie brauchen:
* zwei Tassen rote Linsen
* acht bis zehn Tassen Wasser
* eine Zwiebel
* eine Knoblauchzehe
* eine Zitrone
* Pfeffer, Salz, Kreuzkümmel

So geht's:
Die Linsen rund eine Stunde in Wasser aufweichen. Zwiebel und Knoblauch schneiden und in einem Topf andünsten. Wasser und Linsen in den Topf geben, aufkochen und dann köcheln lassen. Hin und wieder den Schaum abschöpfen. Die Suppe nun mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel und Zitronensaft abschmecken. Rote Linsen sind Linsen ohne Schale – man muss die Suppe also gar nicht pürieren!

Mohammeds Geheimnis bei der Linsensuppe: Ein Suppenwürfel bringt mehr Würze hinein.

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