1,8 Erden
Welterschöpfungstag – Heute sind alle Ressourcen verbraucht

Am Welterschöpfungstag sind alle Ressourcen verbraucht, die die Erde in einem Jahr generieren kann. Dieser Tag fehlt 2022 auf den 28. Juli. | Foto: panthermedia
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Am 28. Juli wurden alle Ressourcen verbraucht, die die Erde in einem Jahr aufbringen kann. Daher spricht man vom Welterschöpfungstag oder auch Erdüberlastungstag. Die Plattform Footprint, der WWF Österreich und Global 2000 fordern anlässlich dieses Tages den raschen Ausstieg aus fossiler Energie.

ÖSTERREICH. In den letzten Jahrzehnten rückte der Welterschöpfungstag langsam immer weiter nach vorn. Je früher er stattfindet, desto schneller sind die Ressourcen verbraucht, die die Erde innerhalb eines Jahres generieren kann. Nach diesem Tag wird auf Kosten der Zukunft gelebt. Die Umweltschutzorganisationen errechnen einen Verbrauch von 1,8 Erden im Jahr 2022.

Österreicher leben auf großem Fuß

Sieht man sich die österreichische Lebensweise an, kommt man sogar auf einen Verbrauch von 3,5 Erden pro Jahr. "Wir schießen immer noch weit über das verträgliche Maß hinaus", heißt es von den österreichischen Umweltschutzorganistationen. Sie fordern die Politik auf, die Chance in Zeiten von steigenden Energiepreisen zu ergreifen und "den Turbo beim Ausstieg aus fossiler Energie (zu) zünden".

Michael Schwingshackl von der Plattform Footprint warnt:

"Wetterextreme, Preisdruck auf Energie sowie Ressourcen-Knappheiten haben eine Gemeinsamkeit: Wir leben auf zu großem Fuß. Für ein gutes Leben aller Menschen auf der Erde müssen wir schneller ins Handeln kommen."

Energiespar-Offensive nötig

Der WWF Österreich fordert eine weitreichende "Energiespar-Offensive" in einer Aussendung vom 26. Juli. Der derzeitige Energieverbrauch schaffe weder eine Erreichung der Klimaziele, noch eine naturverträgliche Energiewende. 
"Wir müssen unseren enormen Hunger nach Energie in den Griff bekommen – damit schützen wir nicht nur Menschen, Natur und Klima, sondern erhöhen auch die Versorgungssicherheit, weil Österreich damit unabhängiger von fossilen Importen wird", sagt WWF-Klimasprecher Karl Schellmann. Eine im Mai veröffentlichte Analyse zeigte bereits, dass Österreich rund 45 Prozent seiner Energie einsparen könne. Schellmann ist sich sicher:

"Mit einem klugen Mix aus rasch wirksamen sowie langfristigen Maßnahmen können wir Energieverschwendung stoppen und eine naturverträgliche Energiewende schaffen."

In Österreich werden jährlich die Ressourcen von 3,5 Erden verbraucht. | Foto: Markus Spitzauer
  • In Österreich werden jährlich die Ressourcen von 3,5 Erden verbraucht.
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Reduktion in allen Sektoren verlangt

Die Expertin für Ressourcen und Lieferketten bei Global 2000, Anna Leitner, plädiert die "planetarischen Grenzen" der Erde zu achten. Die Bundesregierung müsse daher die Reduktionsziele für den Ressourcenverbrauch – genau wie die Klimaziele – gesetzlich verankern. Neben einer baldigen Energiewende brauche es außerdem eine Verringerung des ökologischen Fußabdrucks in allen Sektoren. Das beinhaltet alle Bereiche von Mobilität bis Ernährung. Auch die Umsetzung eines Lieferkettengesetzes auf EU-Ebene wurde erneut eingefordert. Das würde einen verantwortungsvolleren Umgang der Unternehmen mit Rohstoffen, Mensch und Umwelt ermöglichen. 

Bekannte Maßnahmen endlich umsetzen

In Anbetracht der diesjährigen Entwicklungen in Sachen Energie sei das Momentum da, um Menschen zur Umsetzung diverser Energiespartipps zu motivieren, ist sich Michael Schwingshackl sicher. Bereits jetzt gibt es Initiativen wie #MoveTheDate (auf Deutsch: Verschiebe das Datum), die aufzeigen, wie man den Welterschöpfungstag weiter nach hinten ins Jahr verlegen kann. Würden die Ressourcen wieder länger ausreichen, könne man damit die Klima- und Biodiversitätskrise bekämpfen.
Die Forderung von Footprint, WWF und Global 2000 an die Bundesregierung ist daher folgende: "Längst bekannte Methoden zur Schonung von Ressourcen umzusetzen." 

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