Klimarat Sitzung
Wie Österreich auf erneuerbare Energien umstellen kann
Der Klimarat geht in die dritte Runde und ist damit in der Halbzeit angekommen. Dieses Wochenende ging es vor allem um die großen Themen Energieträger und Energieverbrauch.
ÖSTERREICH. Zum dritten Mal traf sich der Klimarat der Bürgerinnen und Bürger am Wochenende, um zu beraten, was wir heute tun müssen, um morgen in einer klimagesunden Zukunft zu leben. Vor allem Österreichs Abhängigkeit von Öl und Gas sorgte nicht zuletzt wegen des Krieges in der Ukraine für Diskussionen und Fragen unter denTeilnehmenden: „Wie schaffen wir den Umstieg auf erneuerbare Energien – und zwar rasch?“
Große Hebel: Energieverbrauch und Energieträger
Rund ein Drittel des gesamten Energiebedarfs wird in Österreich durch erneuerbare Energieträger abgedeckt, jetzt gehe es darum, die letzten zwei Drittel auch noch umzustellen. Das heißt: Fossile Energieträger, also Öl, Kohle und Gas, die die globale Erwärmung vorantrieben, können nicht mehr verwendet werden. „Entscheidend ist, dass wir auf vielfältige Optionen setzen. Die Abhängigkeit von einer Option, nämlich fossilen Energieträgern, bekommen wir derzeit stark zu spüren“, schildert Nebojsa Nakicenovic, Energieexperte, „Windkraft beispielsweise verfügt über enormes Potential und wir stehen erst am Anfang."
Verantwortung bei Politik, Unternehmen, Banken
Doch nicht nur die Umstellung auf erneuerbare Energien wurde als wichtiger Hebel beschrieben, sondern auch die Frage, wie wir den gesellschaftlichen Energieverbrauch insgesamt reduzieren können. Dabei diskutierte das "Mini-Österreich" über die mögliche Vorbildrolle von Unternehmen und Banken, aber auch darüber, wie es verantwortungsvoller Politik gelingen kann, Ergebnisse und beschlossene Maßnahmen über einzelne Legislaturperioden hinaus zu bewahren. „Warum geht nach jedem Regierungswechsel so viel verloren?“, fragt eine junge Oberösterreicherin.
Vorteile der Transformation "liegen auf der Hand"
Im Vergleich zur vorindustriellen Zeit (1850-1900) hat sich Österreich bis heute um etwa 2°C erhitzt. Im Mittel liegt die globale Erhitzung bei etwa 1,1°C. Eine durchschnittliche globale Erwärmung über 1,5°C hat katastrophale Konsequenzen in Form von Dürre, Ernteausfällen oder Überschwemmungen. Da die Verbrennung fossiler Energieträger für die Erwärmung verantwortlich ist, darf diese nicht mehr passieren. "Der notwendige Ausbau – Windräder, Windkraftwerke, Speicher – wird aber vielen nicht gefallen. Das ist eine Herausforderung“, beschreibt Nakicenovic eine politische Zwickmühle. Doch die Vorteile dieser Transformation – nämlich Arbeitsplätze, Unabhängigkeit, Vermeidung von Umweltverschmutzung, Klimaneutralität – lägen auf der Hand.
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