ÖAMTC testet
Worauf beim Kindersitz-Kauf geachtet werden muss

Von den 18 aktuellen getesteten Kindersitzen schnitten zwölf mit "gut", fünf mit "befriedigend" ab. Ein Kindersitzmodell von Per Perego fiel im ÖAMTC-Test durch. | Foto: ÖAMTC/Huger
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  • Von den 18 aktuellen getesteten Kindersitzen schnitten zwölf mit "gut", fünf mit "befriedigend" ab. Ein Kindersitzmodell von Per Perego fiel im ÖAMTC-Test durch.
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Zwölfmal "Gut", fünf "Befriedigend" gab es für 18 getestete Kindersitzmodelle. Ein Kindersitz fiel im Test durch. Der ÖAMTC und Partnerclubs haben in allen gängigen Größen auf Sicherheit, Handhabung, Ergonomie und Schadstoffgehalt geprüft.

ÖSTERREICH. "Mit zwölf 'Gut' und fünf 'Befriedigend' im Test haben wir wieder ein breites Mittelfeld sicherer Kindersitze. Ein Sitz hat mit 'Nicht genügend' abgeschnitten – einerseits aus Sicherheitsgründen, andererseits aufgrund von Schadstoffen. Der Hersteller hat aber bereits reagiert, eine Rückrufaktion läuft", fasst ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl das Testergebnis zusammen.

Vorsicht bei älteren Fahrzeugen

Im Test durchgefallen ist das Modell "Viaggio Twist" mit Isofix-Basis von Peg Perego. Grund sind gravierende Sicherheitsmängel und eine zu hohe Schadstoffkonzentration im Material. "Beim Frontalcrash-Versuch brach der Stützfuß der Isofix-Basis. Die Sitzschale löste sich von der Basis und wurde mitsamt dem 15-kg-Dummy nach vorne geschleudert, was bei einem realen Unfall zu schweren Verletzungen führen könnte", so Kerbl.  In den Sitzbezügen wurde zudem eine zu hohe Schadstoffkonzentration festgestellt. "Wir haben daraufhin noch während des laufenden Tests im April eine Kaufwarnung veröffentlicht und den Hersteller informiert." Hersteller Peg Perego habe umgehend reagiert und den Vertrieb des betroffenen Modells eingestellt und eine Rückrufaktion gestartet. Bei einem frühreren Test fiel der "Discover i-Size" von Silver Cross ebenfalls durch, wegen zu hoher Schadstoffbelastung. 

Ohne Isofix mit dem Fahrzeuggurt befestigt, werden zwei der getesteten Modelle. Die Modelle von "King Pro" und "Safe-Way M" von Britax Römer schnitten mit einem "Befriedigend" ab. Der Experte gibt zu bedenken, dass Isofix in den letzten Jahren zum Standard wurde, aber viele ältere Fahrzeuge besitzen nicht die notwendigen Halterungen. "Für Kinder mit einer Größe von ca. 80 bis 105 cm wurde es in der Vergangenheit zunehmend schwierig, passende Sitze mit Gurtbefestigung zu bekommen", so Kerbl. Bestnoten gab es für die neun getesteten Modelle für die Größen 40 bis 75 cm und 40 bis 87 cm. Die Noten rangieren zwischen 1,6 und 2,2, was allerdings nur einem "Gut" entspricht. Ein "Sehr gut"  gab es für keines der Modelle.

Sitz mit Kind und Auto testen

Bereits seit September 2023 sind Kindersitze mit der Zulassung "UN Reg. 44" nicht mehr hergestellt oder in die EU importiert werden. Bis Ende August 2024 darf Lagerware allerdings noch abverkauft werden. Die jetzige Kindersitz-Norm ist "UN R129". Vor dem Kauf ist es unabdinglich, sich über das umfassende Sortiment zu informieren. Dabei helfen über gesetzliche Mindestanforderung hinaus die Tests, wie etwa vom ÖAMTC. 

Der Kindersitz-Kauf sollte auf das eigene Auto und das Kind abgestimmt sein. Keinesfalls sollte ein Kindersitz über das Internet bestellt werden, wenn es nicht im Vorhinein mit Kind und Wagen getestet wurde. "Nicht jeder Kindersitz lässt sich in jedem Auto auf dem gewünschten Platz sicher montieren und Kinder sitzen auch nicht in jedem Sitz gleich gut und akzeptieren ihn. Das geschulte Fachpersonal weiß, worauf es ankommt und kennt die Antworten zu den zahlreichen Fragen junger Eltern", so Kerbl abschließend.

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