VCÖ warnt
Mehrheit der Verkehrsunfälle passiert im Ortsgebiet

Zwei Drittel von Österreichs Verkehrsunfällen passieren im Ortsgebiet – fast jedes 2. Todesopfer war im Vorjahr ein Fußgänger. | Foto: Günther Winkler
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Zwar sind nur 2 Prozent der Fußgänger an diesen Unfällen beteiligt, dafür war fast jedes 2. Todesopfer im Vorjahr ein Fußgänger. Besonders ältere Fußgänger seien gefährdet. 

ÖSTERREICH. Alle 20 Minuten passiert in Österreich im Ortsgebiet ein Verkehrsunfall bei dem Menschen zu Schaden kommen, wie der Verkehrsclub Österreich VCÖ mitteilt. Letztes Jahr verletzen sich 26.907 Personen, 104 starben bei einem Unfall. Laut VCÖ-Analyse ist in den vergangenen fünf Jahren die Zahl der Verkehrsopfer nur um acht Prozent zurückgegangen. Die Anzahl der tödlichen Verkehrsunfälle war im Vorjahr immerhin um 19 Prozent niedriger als im Jahr 2015. „Mehr Verkehrsberuhigung sowie mehr Tempo 30 statt 50 reduzieren die Unfallschwere, dadurch sinkt die Zahl der Unfälle mit fatalen Folgen stärker“, erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

Ooe: Meisten Todesopfer

Oberösterreich verzeichnete im Bundesländer-Vergleich im Vorjahr mit 22 Menschen die meisten Todesopfer bei Verkehrsunfällen im Ortsgebiet. In Niederösterreich waren es 21, in Wien 12 und in Tirol 10. Die höchste Anzahl an Verletzten gab es in Wien mit 6.034, vor Niederösterreich mit 4.211 und Oberösterreich mit 3.993.

Bei den 22.450 Verkehrsunfällen im Ortsgebiet war der Anteil der Pkw mit 47 Prozent am höchsten und Fußgänger hatten einen Anteil von rund zehn Prozent, jedoch war der Anteil der Fußgängern an den Todesopfern mit 46 Prozent viereinhalb mal so hoch, verdeutlicht der VCÖ.

Seniorengerechtes Verkehrssystem

Angesichts dieser Bilanz fordert der VCÖ eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung mit mehr Verkehrsberuhigung. „Diese Zahlen sind ein klarer Auftrag an die Verkehrspolitik, in den Gemeinden, Städten sowie in Wien in den Bezirken verstärkte Maßnahmen für eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung umzusetzen. Der Schutz der Schwächsten im Verkehr muss oberste Priorität haben. Das sind die Fußgängerinnen und Fußgänger und hier wiederum die älteren Menschen und die Kinder“, stellt Schwendinger fest. Überdies hätten Fußgänger nur selten Unfälle selbst verschuldet. Nicht einmal ein Drittel dieser Unfälle war auf ein Fehlverhalten von Fußgängerinnen und Fußgängern zurückzuführen, so der VCÖ.

Besonders alarmierend ist der Umstand, dass neben Kindern knapp mehr als die Hälfte der bei Verkehrsunfällen getöteten Fußgängerinnen und Fußgänger 70 Jahre oder älter war. In Zukunft würde zudem die Zahl demenzkranker Menschen zunehmen und damit auch die Zahl jener, die im Straßenraum unberechenbar reagieren. Daher brauche es ein "fehlertolerantes, kinderfreundliches und seniorengerechtes, Verkehrssystem“, betont Schwendinger.

Problemstellen-Melder

Um die Sicherheit in den Gemeinden, Städten sowie in Wiens Bezirken zu erhöhen, hat der VCÖ einen Problemstellen-Melder gestartet. Auf der Website des VCÖ können Problemstellen eingetragen werden. Damit werden Gefahrenstellen, wie unübersichtliche Kreuzungen, zu schmale oder überhaupt fehlende Gehwege oder zu hohes Tempo des Kfz-Verkehrs sichtbar gemacht. Die Meldungen leitet der VCÖ an die zuständigen Gemeinden, Städte beziehungsweise Bezirke weiter.

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