Straßenverkehrsunfälle 2019
Zahl getöteter Kinder stark angestiegen

Besonders viele Kinder sind 2019 auf Österreichs Straßen verunglückt. | Foto: Marion Pieler
  • Besonders viele Kinder sind 2019 auf Österreichs Straßen verunglückt.
  • Foto: Marion Pieler
  • hochgeladen von Adrian Langer

Wie aktuelle Zahlen der Statistik Austria zeigen, sind Kinder im Straßenverkehr zunehmend gefährdet. 16 Kinder starben im Vorjahr auf Österreichs Straßen, das ist mehr als in den letzten beiden Jahren davor zusammen und der höchste Wert seit 2006. 416 Menschen sind bei Verkehrsunfällen gestorben. Die Zahl der Verkehrsunfälle hingegen (35.736) sowie der Verletzten (45.140) ging 2019 hingegen jeweils um 3% zurück.

ÖSTERREICH. Während im Jahr 2018 noch drei Kinder (0–14 Jahre) tödlich verunglückten, waren es 2019 insgesamt 16, die im Straßenverkehr ihr Leben verloren. Somit ist die Anzahl der getöteten Kinder um mehr als 400 Prozent gestiegen. Sechs der 16 tödlich verunglückten Kinder starben als Fußgänger, drei kamen als Pkw-Mitfahrer ums Leben. Jeweils zwei der unter 14-Jährigen verunglückten tödlich auf einem Tretroller/Microscooter oder einem Fahrrad, und je ein Kind kam auf einem Motorfahrrad, einem Traktor und einem Transportkarren (Hoflader) ums Leben. Darüber hinaus wurden weitere 2.722 Kinder bei einem Verkehrsunfall verletzt. Vier Kinder sind allein auf dem Schulweg verunglückt. In den beiden Jahren davor waren keine tödlichen Schulwegunfälle gemeldet worden, 2016 und 2015 klagte man noch über ein verunglücktes Schulkind.

Unachtsamkeit bzw. Ablenkung als Unfallgefahr

Die Gründe für fast 31 Prozent der in Österreich dokumentierten Verkehrsunfälle 2019 waren Unachtsamkeit bzw. Ablenkung. Rund ein Viertel aller Unfälle war die Folge von Vorrangverletzungen. 6 Prozent der Unfälle, bei denen Personen verletzt oder getötet wurden, wurden durch Alkohol-, Drogen-, oder Medikamenteneinfluss ausgelöst. Speziell die Anzahl der getöteten Personen bei Alkoholunfällen stieg mit 32 um 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Deutlich ist die Zahl der Verkehrstoten im Burgenland um 146 Prozent auf 32 Personen gestiegen. Die meisten tödlich Verunglückten verzeichneten 2019 die drei außer Wien bevölkerungsstärksten Bundesländer Niederösterreich (101 Tote), Oberösterreich (87 Tote) und Steiermark (72 Tote).

Im Monatsvergleich war der Monat Juni mit durchschnittlich 182 Verletzten und knapp zwei Toten pro Tag (56 Tote) Spitzenreiter. Zu den unfallschwächsten Monaten gehört der Jänner und Februar
mit jeweils 20 verunglückten Personen. 

Zahl der getöteten Fußgänger verdoppelte sich

Für Fußgängerinnen und Fußgänger war hingegen der November (13 Tote) und Dezember (9 Tote) besonders gefährlich. Insgesamt verloren 69 Fußgängerinnen und Fußgänger 2019 auf Österreichs Straßen ihr Leben, das entspricht einem Plus von 47 Prozent im Vergleich zu 2018. Auch die Zahl der getöteten Mopedlenker und -mitfahrer stieg um 25 Prozent von acht auf 10 Personen. Ein Plus (10,5 Prozent) gibt es auch bei den tödlich verunglückten PKW-Insassen mit 200 Personen. Gesunken ist dafür die die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Motorradlenker und -mitfahrer. So starben im aktuellen Berichtsjahr 79, das sind um 23% weniger. Rückläufig entwickelte sich auch die Zahl der tödlich verunglückten Fahrradfahrer (Fahrrad, Elektrofahrrad sowie Elektro-Scooter): 2019 wurden 33 und Fahrradfahrer getötet, 2018 waren es noch 41, ein Minus von 20 Prozent. 

VCÖ: 2019 war ein "annus horribilis"

Der VCÖ betonte, dass der Straßenverkehr in Österreich mehr als doppelt so vielen Menschen das Leben kostete wie in der Schweiz, wo 187 Verkehrstote zu beklagen waren. "Diese Unfallbilanz des Schreckens muss Konsequenzen haben", stellte VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest. So forderte er stärkere Maßnahmen gegen die Hauptunfallursachen zu hohes Tempo sowie Unachtsamkeit und Ablenkung. Zudem soll Handy am Steuer ins Vormerksystem aufgenommen werden.

Link zur Quelle hier
Mehr zum Thema Verkehrsstatistik hier

Anzahl der Verkehrstoten blieb 2018 konstant

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.