Arbeitsmarkt
Budgeterhöhung für Integration von Ukraine-Vertriebenen
Laut einer aktuellen Meldung aus dem Arbeitsministerium ist die Arbeitslosigkeit in Österreich leicht rückläufig. Der weitere Trend werde jedoch stark mit den Entwicklungen in der Ukraine zusammenhängen, erklärte Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) am Dienstag. Der Minister gab außerdem eine Budgeterhöhung von 20 Millionen Euro für die Arbeitsmarktintegration von ukrainischen Vertriebenen bekannt.
ÖSTERREICH. Aktuell sind laut dem Bundesministerium für Arbeit 322.883 Personen beim AMS arbeitslos (251.036) oder in Schulung (71.847) gemeldet. Im Vergleich zur Vorwoche ist die Arbeitslosigkeit somit leicht – um 819 Personen – gesunken. Der saisonale Trend könnte sich laut Arbeitsminister Kocher so auch fortführen, allerdings hänge das stark mit der weiteren Entwicklung in der Ukraine zusammen:
"Für gewöhnlich sinkt die Arbeitslosigkeit saisonal-bedingt bis zum Sommer weiter. Die Ausgangslage am Arbeitsmarkt dieses Jahr ist aufgrund der vielen gemeldeten offenen Stellen gut. Ob sich aber der saisonale Trend auch heuer fortsetzt, hängt stark von der weiteren Entwicklung im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg ab und kann derzeit nicht seriös prognostiziert werden.", so der Minister zur aktuellen Lage am Arbeitsmarkt.
Budgeterhöhung für Ukraine-Fördermaßnahmen
Bereits seit einigen Wochen unterstützt das AMS Bemühungen zur Arbeitsmarktintegration von vertriebenen Ukrainerinnen und Ukrainern. Einen wichtigen Teil der Unterstützung würden Fördermaßnahmen wie Kompetenzchecks und Deutschkurse bilden, betonte Kocher. "Für diese und weitere Fördermaßnahmen wird das Förderbudget des AMS nun um 20 Millionen Euro aufgestockt. Damit stellen wir sicher, dass das AMS als zentrale Drehscheibe für die Arbeitsmarktintegration von vertriebenen Ukrainerinnen und Ukrainern für die nächsten Wochen auch finanziell gut gerüstet ist", zeigte sich der Arbeitsminister über den heute gefassten Beschluss zur Budgeterhöhung erfreut.
667 Ukraine-Vertriebene mit Arbeitsverhältnis
Derzeit haben laut Arbeitsministerium 667 vertriebene Ukrainerinnen und Ukrainer Arbeitsverhältnisse in Österreich aufgenommen. Die tendenziell noch geringe Anzahl ist damit verbunden, "dass der primäre Fokus verständlicherweise oftmals noch nicht auf der Arbeitsmarktintegration liegt", erklärt das Ministerium in der Aussendung.
Immerhin schon 1.631 vertriebene Ukrainerinnen und Ukrainer sind derzeit beim AMS registriert. "Die Ausstellung der Beschäftigungsbewilligungen erfolgt auf Antrag der Arbeitgeberinnen beziehungsweise der Arbeitgeber aktuell sehr rasch", so Kocher.
Positive Entwicklung am Arbeitsmarkt
Was die Arbeitslosigkeit betrifft, sei im Vergleich zum Vorjahr "eine sehr positive Entwicklung bei erkennbar". Mitte April 2021 gab es in Österreich laut den Angaben des Ministeriums noch um 115.626 mehr arbeitslose Menschen als derzeit – 2020, als der erste bundesweite Lockdown gerade schrittweise gelockert wurde, waren es sogar um 256.889 Arbeitslose mehr. Aber auch vor Pandemiebeginn im Vergleichszeitraum 2019 lag die Zahl der Arbeitslosen um 32.473 höher als aktuell.
46.989 Personen sind laut dem Ministerium derzeit zur Kurzarbeit angemeldet. "Im Vergleich zur Vorwoche bedeutet das einen Anstieg um 4.312 Personen bei den Voranmeldungen zur Kurzarbeit. Grund dafür sind großteils die kriegsbedingten Lieferengpässe. Der Anstieg ist derzeit jedoch noch moderat", sagte Kocher.
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