Plan gegen Krebs
EU erteilt Warnhinweisen auf Alkoholetiketten Absage
Das EU-Parlament hat am Mittwoch entschieden, die geplanten, EU-weiten Warnhinweise zu möglichen Krebserkrankungen durch Alkohol vorerst auf Eis zu legen. Im Vorfeld war dieser Plan auf heftige Kritik gestoßen, vor allem aus dem Weinland Österreich.
ÖSTERREICH. Keine Warnhinweise auf Bier- und Weinflaschen nach dem Modell von Zigarettenpackungen: Der entsprechende Vorschlag im Rahmen von Leitlinien zur Bekämpfung von Krebs hat bei der Abstimmung im Europaparlament in Straßburg keine Mehrheit gefunden.
„Ja zum gemeinsamen Kampf gegen Krebs, nein zu Krebswarnschildern auf unseren Weinflaschen“, meinte ÖVP-EU-Abgeordnete Christian Sagartz in einer Aussendung der Europäischen Volkspartei (EVP).
Informationen statt Warnschilder
Ein eigens dafür initiierter Sonderausschuss des EU-Parlaments hatte sich mit Möglichkeiten der Krebsbekämpfung beschäftigt und einen Bericht mit neuen Leitlinien und Empfehlungen vorgelegt, über den nun abgestimmt wurde. Darunter befand sich auch der umstrittene Vorschlag, ähnlich wie bei Zigarettenpackungen Bier- und Weinflaschen mit Warnhinweisen zu versehen.
Statt Warnschildern soll es nun „Informationen zu moderatem und verantwortungsbewusstem Trinken“ geben, wie es hieß. Sagartz hatte sich als ÖVP-Vertreter in diesem Sonderausschuss bereits im Vorfeld gegen Warnschilder auf Flaschen ausgesprochen.
„Cava, Wein und Bier nicht mehr kriminalisiert“
Die ehemalige spanische Gesundheitsministerin und nunmehrige EU-Abgeordnete Dolors Montserrat, ebenfalls Vertreterin der Fraktion der Europäischen Volkspartei, twitterte dazu, dass die EVP einem Versuch ein Ende gesetzt habe, „Cava, Wein und Bier zu kriminalisieren“.
Jedes Jahr erkranken im Schnitt 2,7 Millionen Menschen in Europa an Krebs. Ungefähr 1,3 Millionen sterben daran, hatte Sagartz im Vorfeld gewarnt.
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