Studie zum Weltfrauentag
Frauen bei Corona-Hilfspaketen unterrepräsentiert

Frauen sind nicht nur ohnehin in einer schwächeren sozioökonomischen Position, sondern wurden auch noch durch die Corona-Krise besonders hart getroffen “, so Barbara Blaha, Leiterin des Momentum Instituts. | Foto: pixabay
  • Frauen sind nicht nur ohnehin in einer schwächeren sozioökonomischen Position, sondern wurden auch noch durch die Corona-Krise besonders hart getroffen “, so Barbara Blaha, Leiterin des Momentum Instituts.
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Die Umsetzung der Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Krise verstärkt die Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen in Österreich. Das zeigt ein neuer Policy Brief der sozial-ökologischen Denkfabrik Momentum Institut, die die Hilfspakete einem Check nach Kriterien des Gender Budgeting unterzogen hat.

ÖSTERREICH. Frauen erhalten aus den Corona-Hilfspaketen deutlich weniger als die Hälfte. Für die Untersuchung wurden 18 dotierte Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 58 Milliarden Euro untersucht. Von den dotierten Budgets bis 2024 kommen nur 42 Prozent Frauen zugute. Frauen können zudem nur über 40 Prozent der Mittel entscheiden. Das bedeutet, dass Männer über elf Milliarden Euro mehr entscheiden als Frauen, haben die Momentum-Ökonominnen Anna Hehenberger und Anna Pixer berechnet.

Betrachtet man die bisher verfügbaren Daten für 2020/2021 zu bereits bezahlten und genehmigten Staatshilfen in der Höhe von 26 Milliarden Euro, profitieren Frauen allgemein mit 43,5 Prozent. Die Entscheidungsmacht über die Gelder liegt für diese Gelder hingegen nur rund zu einem Drittel (36,2%) in Händen von Frauen.

„Die Ergebnisse sind umso bedauerlicher, weil Frauen nicht nur ohnehin in einer schwächeren sozioökonomischen Position sind, sondern auch noch durch die Corona-Krise besonders hart getroffen wurden“, erläutert Barbara Blaha, Leiterin des Momentum Instituts.

Geringfügig Beschäftigte meist Frauen

Die Forscherinnen empfehlen ein bewusstes Gegensteuern. So seien etwa geringfügig Beschäftigte oft weiblich und gleichzeitig von wichtigen Leistungen des Sozialstaates ausgenommen, sie erhalten weder Kurzarbeits- noch Arbeitslosengeld. Zukünftige Krisenmaßnahmen müssten auch diese Beschäftigungsgruppe berücksichtigen. Zusätzlich benötigt es aktuelle, wiederkehrende Datenerhebungen unter Gender-Gesichtspunkten, die frei zur Verfügung gestellt werden müssen.

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