Lockdown-Ende in Wien
Handel begrüßt Öffnung, Hotellerie fordert Perspektive
In Wien öffnet am 3. Mai der Handel und körpernahe Dienstleistungen. Bürgermeister Ludwig zeigte sich aber „skeptisch“, was „alles aufsperren“ am 19. Mai betrifft. Die Tourismusbranche fordert endlich Klarheit.
ÖSTERREICH. „Wie lange will Bürgermeister Ludwig unsere MitarbeiterInnen und Zulieferfirmen noch hinhalten?“, fragte Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung in einer Aussendung am Donnerstag. Sie fordert eine konkrete Perspektive für 50.000 Beschäftigte in Hotellerie und Gastronomie. Denn, so Reitterer, die Infektionszahlen würden sinken, kein anderes Bundesland teste so intensiv. Die Öffnung am 19. Mai in Frage zu stellen, entbehre daher jeder Logik: „Kein Cluster in Österreich ist auf Hotellerie oder Gastronomie zurückzuführen".
Bürgermeister Ludwig hatte sich am Dienstag gegenüber den Plänen des Bundes „skeptisch“ gezeigt, was „alles aufsperren“ am 19. Mai betrifft. „ Sämtliche Expertinnen und Experten bestätigen, dass eine seriöse Prognose nur für die nächsten zehn Tage anzustellen ist, aber nicht weiter hinaus“, begründete Ludwig. Er kündigte außerdem an, die Wiener Öffnungsschritte gegebenenfalls wieder zurückzunehmen, sollten sich die Corona-Zahlen wieder verschlechtern.
ReOpening braucht Vorbereitung
Um ein Hotel nach einer monatelangen Schließphase wieder zu eröffnen, brauche es aber mehr, als nur den Schlüssel umzudrehen, bemängelt die Branchensprecherin: „Da gehören der Einkauf von Lebensmitteln und der Verkauf der Zimmer dazu, aber natürlich auch Arbeitsverträge und damit eine Perspektive für unsere MitarbeiterInnen." Jeder 9. Arbeitsplatz in Wien hänge am Tourismus, betonte Reitterer.
"Licht am Ende des Tunnels" für Wiener Handel
Für Rainer Trefelik, Obmann der Bundesparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), bringt die Ankündigung des Lockdown-Endes für den Wiener Handel wieder "Licht am Ende des Tunnels". "Nur mit einer Öffnung in ganz Österreich haben die Unternehmen nämlich eine nachhaltige Perspektive“, so Trefelik. „Wien und Niederösterreich sind eng miteinander verbunden. Weder zwischen den Betrieben noch zwischen den Konsumenten beider Bundesländer lassen sich in der Praxis klare Grenzen ziehen. Daher ist die einheitliche Öffnung der gesamten Ostregion der einzig richtige Schritt“, sagte Trefelik.
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