Inflation
Handytarife, Wohnen: Teuerungen und Förderungen ab April
Kein Aprilscherz: Nicht nur sind die Preise für Lebensmittel im März weiter gestiegen, auch stehen uns weitere Teuerungen ins Haus. Im April starten aber auch Fristen für weitere Zuschüsse. Und: Frauen haben die Möglichkeit, freiwillig den „Grundwehrdienst“ anzutreten.
ÖSTERREICH. Preise für Nahrungsmittel und Energie sind in den vergangen Monaten extrem in die Höhe gegangen – um wieviel konkret, kann man auf meinbezirk.at/inflationsrechner vergleichen. Auch Haushaltsgeräte sind im Jahresvergleich meist teurer geworden, wie der AK-Preismonitor zeigt. Was für Änderungen und Teuerungen im April auf die Konsumentinnen und Konsumenten zukommen:
Handytarife werden teurer
Mit 1. April steigen aufgrund der Inflation nun auch ein Großteil der Kosten für Handytarife. Grundlage sind entsprechende Wertsicherungs- oder Indexanpassungsklauseln in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Anbieter. Laut Arbeiterkammer erhöhen die größten Mobilfunkanbieter ihre bestehenden Tarife zwischen 8,5 Prozent und 11,5 Prozent, während Neukunden großteils keine Steigerungen zu erwarten haben. Mehr dazu hier.
Lockerung bei Wohnkrediten
Nachdem das zuständige Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) zuletzt entsprechende Empfehlungen abgegeben hat, kommt es per 1. April zu leichten Lockerungen bei der Wohnkreditvergabe. Auch aufgrund verschärfter Regeln war die Kreditvergabe zuletzt merklich zurückgegangen.
Richtwertmieten werden teurer
Richtwertmieten von Altbauten steigen mit 1. April (Neuverträge) bzw. 1. Mai (Bestandsverträge) um die Jahresinflationsrate 2022 von 8,6 Prozent. Bereits im Vorjahr mussten Mieter um knapp sechs Prozent mehr Miete zahlen, 2020 wurde die Erhöhung wegen der Pandemie ausgesetzt. Die ÖVP lehnte eine Mietpreisbremse ab. Stattdessen gibt es für rund eine Million Haushalte im unteren Einkommensviertel eine einmalige Wohnkostenbeihilfe im Gesamtvolumen von 250 Millionen Euro. Die Beihilfe muss aktiv beantragt werden. Beziffert wird die durchschnittliche Höhe des einmaligen Zuschusses mit rund 200 Euro pro Haushalt.
Autoversicherungen teurer
Autoversicherungen sind in Österreich teils doppelt so teuer wie in Deutschland und der Schweiz. Mit der Indexanpassung werden die Prämien nochmals automatisch um die Inflation teurer, wie duchblicker warnte. „Wer schon einen älteren Versicherungsvertrag hat, sollte deshalb jetzt die Notbremse ziehen. Bei den Neuverträgen sind die inflationsbedingten Preiserhöhungen zum Teil etwas geringer ausgefallen, zum Teil planen die Versicherungen bei ihren Neutarifen erst im April die nächste Prämienanpassung. Die könnte aber mit bis zu zwölf Prozent teils heftig ausfallen“, sagt Patrick Madl, Leiter des Bereichs Versicherungen bei durchblicker.
Nachzahlung des Pensionsbonus
Im Zuge des im März ausbezahlten Pensionsbonus wurde ein Fehler im Gesetzestext bekannt. Zur Berechnung des Bonus von 30 Prozent eines Monatsbezugs Ausgleichszulagen-BezieherInnen wurde nicht der neue Betrag von 1.110 Euro herangezogen. Das hätte einen Bonus von 333 Euro einmalig zur Folge. Stattdessen wurde die Basis des geringeren Eigenpensionsanteils als Grundlage verwendet. Insgesamt 200.000 Personen erhielten demnach eine zu geringe Direktzahlung. Die Überweisungen könnten jedoch bereits im April beginnen, sollen jedoch bis spätestens Ende Juni abgewickelt werden. Mehr dazu hier.
200 Euro Energiebonus in Wien
Insgesamt 650.000 Wiener Haushalte profitieren ab April vom neuerlichen Wiener Energiebonus von bis zu 200 Euro. Der Betrag wird dabei automatisch auf die Konten der Wienerinnen und Wiener überwiesen. Laut Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und Sozialstadtrat Peter Hacker (beide SPÖ) soll die Auszahlung bereits ab 11. April 2023 starten. Mehr dazu hier.
100 Euro Kärntenbonus
Der sogenannte "Kärntenbonus" wurde für das Jahr 2023 auf insgesamt 600 Euro erhöht. Ein großer Teil davon wurde seit Januar bereits überwiesen. Nun folgen im April die verbleibenden 100 Euro als Geld-Bonus für alle Anspruchsberechtigten.
"Tirol-Zuschuss" startet
Ab diesen Samstag, 1. April, wird in Tirol der "Tirol-Zuschuss" aktiviert. Dabei erhalten BezieherInnen des Heiz- oder Energiekostenzuschusses 2022 und MindestsicherungsbezieherInnen automatisch ein Schreiben des Landes. Mehr dazu hier.
Heizkostenzuschuss in Salzburg
Ab 1. April gibt es in Salzburg einen Heizkostenzuschuss in Höhe von 600 Euro. Dann können auch schon die ersten Anträge gestellt werden. Einzelpersonen, die weniger als 1.300 Euro netto verdienen, haben Anspruch darauf. Mehr dazu hier.
Start für Grundwehrdienst für Frauen
Um den Frauenanteil zu heben, haben Frauen nun ab 1. April 2023 die Möglichkeit, freiwillig den „Grundwehrdienst“ anzutreten. „Eine wichtige Maßnahme, die wir nun ergriffen haben, ist der „freiwillige Grundwehrdienst" für Frauen. 25 Jahre nachdem die ersten Frauen im Bundeheer einrückten, haben sie nun ab 1. April 2023 die Möglichkeit, sich über den „freiwilligen Grundwehrdienst“ zu informieren und anzutreten. Damit ermöglicht das Bundesheer Soldatinnen, ohne weitere Verpflichtung, alle Waffengattungen kennenzulernen und sich im Zeitraum von sechs Monaten für den Soldatenberuf zu entscheiden. Mehr dazu hier.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.