"Viel geredet, wenig gesagt"
Kritik an Kurz nach Rede zur Lage der Nation
Nach der Rede des Bundeskanzlers Sebastian Kurz zur Lage der Nation, meinbezirk.at berichtete live, hagelt es Kritik. "Viel geredet, wenig gesagt" waren noch die netteren Worte, am meisten wurde kritisiert, dass Kurz tatsächliche Lösungen zur Bewältigung der Krise schuldig blieb oder einfach verschwieg.
ÖSTERREICH. Knapp eine Stunde hat sie gedauert, die lang angekündigte Rede des Bundeskanzlers zur Lage der Nation, doch auch wenn die Minuten mit guter Rhetorik gefüllt waren, blieb Sebastian Kurz in seinen Aussagen vage und Antworten überhaupt schuldig.
Alles wird bald besser...
Die Schulen müssten besser digitalisiert werden, dafür baut man eine neue Uni in Öberösterreich. Die Eltern sollen bei Home-Schooling zuhause bleiben dürfen, wenn das für den Dienstgeber o.k. ist, aber Rechtsanspruch auf eine Sonderfreistellung gibt es keine. Bezüglich der Jobkrise sollen andere Ministerien endlich Arbeitsplätze schaffen. Damit Österreich den Corona-Schock verdauen kann, wird künftig ein Philosoph im Bundeskanzleramt über die Veränderungen sinnieren. Und, ach ja, die Alten sollen nicht mehr so einsam sein müssen, man werde vermehrt auf freiwillige Helfer setzen. So Kurz. Und der logische Abschluss seiner Rede: Österreich sei dank ihm gut durch die Krise gekommen, die Wirtschaft werde sich 2021 eh wieder erholen und der Sommer könne dann auch wieder "normal" werden, wenn es nach Kurz ginge. So weit, so gut. Doch was bringen diese Aussagen konkret? Und wo bleiben die Antworten auf bestehende aktuelle Krisenthemen? Was hat ein Arbeitsloser davon, was eine alleinsorgende Mutter, ein Nachtgastronom oder Künstler mit Auftrittsverbot? Und was die viel gelobten Corona-Helden?
Noch immer kein Corona-Tausender für die Heldinnen
So kritisiert etwa der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB), dass zwar viel angekündigt, aber wenig gesagt wurde. "Es fehlen noch immer konkrete Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit. Die HeldInnen müssen weiterhin auf ihre gerechte Belohnung- den Corona-Tausender - warten."
Viel angekündigt, aber wenig gesagt. Es fehlen noch immer konkrete Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit. Die HeldInnen müssen weiterhin auf ihre gerechte Belohnung- den Corona-Tausender - warten. #KurzRedehttps://t.co/eorZzjOvbN
— ÖGB (@oegb_at) August 28, 2020
Das vollmundig angekündigte #Philosophicum mit Lissmann in Zeiten, in denen viele Menschen nicht wissen, wie sie in den nächsten Monaten über die Runden kommen sollen, ist nicht nur lächerlich, sondern absolut entbehrlich ...! #Kurzrede
— Piquadra (@piquadra) August 28, 2020
"Hat Kurz überhaupt irgendwas gesagt?"
Zahlreiche User mokieren sich über die Inhaltslosigkeit der Kurz-Rede. "Hat er überhaupt etwas gesagt?" "Hast eh nix versäumt"
Hat @sebastiankurz heute überhaupt irgendwas gesagt?
— es kreuzt (@SKreuzt) August 28, 2020
Nimmt den irgendjemand noch ernst. #KurzPK#Kurzrede#kanzlerfürdiefische
habe rede des unheiligen nicht gesehen. laut twitter aber nicht nur nichts versäumt, sondern gut daran getan, ihn zu ignorieren. stimmts? #kurzrede
— (((bernhard jenny))) #stopdeportations (@bernhardjenny) August 28, 2020
Anschobers subtiler Hinweis auf die Inhaltsleere der gerade stattgefundenen #Kurzrede: https://t.co/pZP9LhoLfW
— Georg Hanisch (@GeorgHanisch) August 28, 2020
analyse im mittagsjournal über die kanzlerrede:
— livia klingl (@liviaklingl) August 28, 2020
haben Sie etwas konkretes herausgehört?
nein.
Licht am Ende des Tunnels
Auch Kurz Sager, er sehe "Licht am Ende des Tunnels", mit dem er zum Ausdruck bringen wolle, die Corona-Krise könne bald vorbei sein, sorgt für viel Spott:
licht am ende des tunnels?
— piratebase (@piratebasewien) August 28, 2020
da fällt mir nur der ganz alte blöde spruch ein -
das ist der d-zug wirtschaftskrise, der mit volldampf auf uns zukommt.#kurzrede
Wenn Kurz Licht am Ende des Tunnels sieht, so gesteht er sich endlich seinen Tunnelblick ein. #Kurzrede
— Rosa Sonnenhut (@Rosa_Sonnenhut) August 28, 2020
Wie Kurz sich von allem, was bisher schief lief, abputzt und distanziert, so als ob er irgendein Oppositionspolitiker und nicht Chef und Hauptverantwortlicher für das Krisenmanagement dieser Regierung wäre, das hat schon etwas hoch Groteskes.#Kurzrede#corona
— 😷blauerelefant😷 (@blauerelefant) August 28, 2020
"Messiasrede"
Manche verglichen die Rede des Bundeskanzlers gar mit einer "Messiasrede". Fakt bleibt aber die Enttäuschung ,vor allem bei den EPUs, für die es keine weiteren Hilfsgelder gibt. Und auch die Schließung der Agrana Zuckerfabrik stößt sauer auf, während Kurz sie mit Standortschließungen und Massenkündigungen mit meinem Wort erwähnt und stattdessen von regionaler Versorgungssicherheit spricht.
Also laut Rede zur Lage der Nation keine Verlängerung der Hilfen für EPUs / KMUs / Künstler*innen -> stattdessen Förderungen für Neugründungen (während alle anderen absaufen). Willkommen in der wunderbaren türkisen Welt des „freien Marktes“. #kurzrede#kurzpk#kurz#zibspezial
— Constantin Luger (@constantinluger) August 28, 2020
Man vergleiche die österreichische Messiasrede heute mit der PK von Angela Merkel heute. Leichter Niveau Unterschied. Und man vergleiche ebenfalls wie österreichische Medien und deutsche berichten. Leicher Niveau Unterschied. #Kurzrede#Merkel
— Stefan Mayer (@StefanMayer20) August 28, 2020
#Kurz maßt es sich an, über Versorgungssicherheit zu reden. Währenddessen schließen seine Freunde der Raiffeisen die #Agrana-Zuckerfabrik im Marchfeld. #ÖVP schaut zu. Wiener Zucker wird dann in Zukunft aus Brasilien kommen...#kurzrede#kurzPK
— Mirza Buljubasic (@booyabasic) August 28, 2020
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