Akademisierung
Psychotherapie-Ausbildung ab 2026 an öffentlichen Unis

Ab 2026 soll es einen Psychotherapie-Masterstudiengang geben. | Foto: Shutterstock / Dmytro Zinkevych
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Die Psychotherapie-Ausbildung wandert an die öffentlichen Universitäten. Ab 2026 soll es einen entsprechenden Masterstudiengang geben, wie die Bundesregierung am Donnerstag bekannt gab. Damit wird die Ausbildung künftig zwar kostengünstiger, setzt aber ein facheinschlägiges Bachelorstudium voraus. Für all jene, die noch im alten System (Propädeutikum und Fachspezifikum) sind, gibt es lange Übergangsfristen.

ÖSTERREICH. Bereits seit Jahren steht eine Akademisierung der Psychotherapie-Ausbildung im Raum. Nun stellten Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) eine entsprechende Gesetzesnovelle vor. Geplant ist ein Psychotherapie-Masterstudiengang mit jährlich 500 Studienplätzen. Dieser soll vier Semester dauern und erstmals 2026 angeboten werden – wo genau bzw. an welchen Universitäten, ist allerdings noch offen. Auf das Masterstudium folgt künftig ein praktischer Ausbildungsteil und abschließend eine Approbationsprüfung. Erklärte Ziele der Bundesregierung sind ein niederschwefligerer – weil kostengünstiger – Zugang zur Ausbildung sowie eine bessere psychosoziale Versorgung in Österreich. Die Gesetzesvorlage wurde am heutigen Donnerstag in Begutachtung geschickt.

Ausbildung wird kostengünstiger

Rauch bezeichnete die geplante Novellierung als einen "Grundstein für eine bessere psychosoziale Versorgung in Österreich". Laut dem Gesundheitsminister könnte aktuell nämlich nur rund die Hälfte der Personen, die psychotherapeutische Behandlung in Anspruch nehmen möchte, auch tatsächlich behandelt werden. Durch mehr Studienplätze soll langfristig die Zahl der Behandlungsplätze steigen, betonte Rauch. 

Zudem soll die Ausbildung leistbarer und somit für mehr Menschen zugänglich werden, so der Minister. Aktuell müssen angehende Psychotherapeutinnen und -therapeuten tief in die Tasche greifen. Zumindest 25.000 Euro fallen für die bis dato in zwei Teile (Propädeutikum und Fachspezifikum) gegliederte Ausbildung an, erklärte Rauch. Um wie viel genau die Ausbildung künftig günstiger wird, könne aktuell jedoch noch nicht gesagt werden. "Natürlich ist mit gewissen Kosten zu rechnen", verwies Rauch vor allem auf den praktischen Ausbildungsabschnitt.

Bachelor als Zugangsvoraussetzung

Zwar fällt für angehende Therapeutinnen und Therapeuten damit – zumindest teilweise – die finanzielle Hürde weg, eine neue kommt allerdings hinzu. Zugangsvoraussetzung zum Psychotherapie-Master wird ein "facheinschlägiges Bachelorstudium" sein, etwa Psychologie, Medizin oder Bildungswissenschaften. Über eine etwaige Erweiterung werde es noch Gespräche geben, kündigte Brunner an.

Bisher konnten sich Interessierte auch ohne Studienabschluss zum Psychotherapeuten bzw. zur Psychotherapeutin ausbilden lassen. Für den Bildungsminister ist die Akademisierung eine "Gewährleistung, dass die Ausbildung auf höchstem akademischen Niveau stattfindet". Auch Rauch sieht darin eine "Qualitätssicherungsmaßnahme".

Lange Übergangsfristen

All jene, die ihre Ausbildung noch im alten System gestartet haben, können diese auch noch zu Ende bringen, kündigte Rauch an. Demnach könne das Propädeutikum noch bis September 2030 abgeschlossen werden – das Fachspezifikum kann bis spätestens Oktober 2030 begonnen werden und muss bis September 2038 beendet sein.

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