Ab Juni
Reform für österreichisches Gesundheitssystem in Planung
Noch im Juni wollen Bundskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) ihre Reformpläne für das Gesundheitssystem präsentieren. Im Fokus stehen die Erhöhung der Plätze für Kassenärztinnen und -ärzte, mehr digitale Angebote und die Entlastung des Personals.
ÖSTERREICH. Zu wenige Kassenplätze, Medikamentenengpässe, nicht genug Personal: seit Monaten zeigen sich die Risse im österreichischen Gesundheitssystem. "Wir haben zahlreiche Strukturprobleme, die seit mindestens 15 Jahren verschleppt wurden und sich nun zugespitzt haben. Das sind ernste Themen, denen wir uns widmen müssen und widmen werden", verspricht Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). "Einerseits bruacht es eine große Gesundheitsreform - daran arbeitet der Gesundheitsminister. Andererseits müssen wir auch auch schnelle Schritte umsetzten, und das werden wir in den kommenden Wochen bereits tun."
100 neue Kassenplätze
Denn noch während der laufenden Verhandlungen zum Finanzausgleich wollen Nehammer und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) erste Schritte zur Reform des Gesundheitssystems setzten. Konkrete Pläne sind
- 100 zusätzliche Stellen für Kassenärztinnen und -ärzte,
- der Ausbau der Primärversorgung,
- mehr Vorräte an wichtigen Medikamenten,
- neue digitale Angebote ebenso wie
- Verbesserungen bei der psychosozialen Versorgung
Noch vor dem Sommer will man dafür ein Maßnahmenpaket vorlegen. Dafür sollen jedoch intensive Gespräche durch Expertinnen und Experten folgen.
Gesetztesnovelle im Juni
Gesundheitsminister Rauch betont, dass Gesundheit für alle Menschen in Österreich leistbar sein muss. Gleichzeitig spricht er einige Kritikpunkte an, die er durch die Maßnahmen verbessern möchte. Diese beinhalten unter anderem, dass die Zahl von Kassenärztinnen und ärzte sinkt, während die der Wahlärztinnen und -ärtze steigt. Zudem seien Hausärztinnen und -ärzte in manchen Regionen Mangelware, man bekommt in manchen Fächern nur schwer Facharzt-Termine und das Personal im Gesundheitssystem sei oft überlastet.
Auch für die Tatsache, dass viele Absolventinnen und Absolventen der Medizinuniversitäten das Land verlassen, soll eine Lösung gesucht werden. Die geplante Gesetzesnovelle soll noch im Juni ins Parlament kommen. „So wie es in den letzten 15 Jahren war, kann es nicht weitergehen. Das wird harte Arbeit, aber das gehen wir jetzt an. Wir wollen weiterhin eines der besten Gesundheitssysteme der Welt haben und dazu braucht es Verbesserungen", führt Bundeskanzler Nehammer fort.
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