Trotz Drucks von allen Seiten
Regierung bleibt bei Silvestersperrstunde
Für große Aufregung sorgt noch immer die Vorvelegung der Sperrstunde auf 22 Uhr- auch zu Silvester wird die Regierung keine Ausnahme machen, wie sie am Mittwoch betonte. "Es ist wichtig, dass wir der Wissenschaft und den Experten vertrauen“, deckte der designierte Wiener ÖVP-Chef Karl Mahrer Mahrer der Regierung den Rücken.
ÖSTERREICH. Im Tiroler Tourismus ärgert man sich seit Tagen über die auf 22.00 Uhr vorverlegte Sperrstunde in Hotels und Lokalen. Touristiker aus der ÖVP wollten sogar ein Eingreifen von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP).
Für den teils lautstarken Protest aus Gastronomie und Tourismus, der auch aus seiner eigenen Partei kommt, äußerte Nehammer zwar Verständnis. Gleichzeitig betonte er: Niemand wolle irgendwen „quälen“ oder „Geschäftsbereiche von anderen vorsätzlich stören“, aber „das Virus ist nach wie vor gefährlich“. "Wir versuchen unser Bestes, die Menschen zu schützen“.
"Lieber Experten vertrauen"
Auch Mahrer verteidigte die Maßnahmen: „Wenn wir von der Wissenschaft die dringende Empfehlung bekommen, heuer Silvester noch etwas gedämpft zu feiern, dann glaube ich, sollten wir den Expertinnen und Experten vertrauen.“ Die Sperrstunde um 22.00 Uhr sei die politisch richtige Entscheidung, so Mahrer im Wien heute“-Jahreswechselinterview. „Was es braucht – und was auch in den nächsten Wochen zu überlegen sein wird – auf Bundes- und auf Landesebene: Haben wir überall die richtigen Instrumente, um Wirtschaftshilfen auch sichtbar für Unternehmerinnen und Unternehmer anzuwenden“, meinte Mahrer-mehr Infos hier.
Silvester als „markanter Wendepunkt“
Eine Absage an die Touristiker kommt auch aus dem Gesundheits- wie aus dem Tourismusministerium und von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP). Sie alle verwiesen am Mittwoch auf das Beratungsgremium GECKO der Bundesregierung, das zur Vorsicht rund um den Jahreswechsel mahnte. Reich, die gemeinsam mit Striedinger die GECKO-Kommission leitet, sagte im schriftlichen Statement, Silvester werde mit großer Wahrscheinlichkeit auch ein „markanter Wendepunkt“ in der Infektionskurve sein-mehr Infos hier.
Platter: Ohne Zustimmung der Länder
„Solche überfallsartigen Entscheidungen führen nur zu weiteren Verunsicherungen und werden uns im Kampf gegen die Pandemie und Omikron nicht weiterbringen“, ärgert sich Tirols Landeshauptmann und Vorsitzende der Landeshauptleutekonferenz, Günther Platter (ÖVP) in .der „Tiroler Tageszeitung“. Es ärgere ihn nach wie vor, „dass die Sperrstunde in einer Ho-ruck-Aktion und ohne Zustimmung der Bundesländer vorverlegt wurde“.
Einmal mehr argumentierte der Landeshauptmann damit, dass durch die Vorverlegung der Sperrstunde die Menschen in den unkontrollierten, privaten Bereich getrieben würden, wo die Ansteckungsgefahr um vieles höher sei als im kontrollierten und mit Auflagen versehenen öffentlichen Bereich.
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