Experten kritisieren
Schlechtes Zeugnis für türkis-grüne Bildungspolitik

'Rückschritte' der ÖVP-FPÖ-Regierung wie Sitzenbleiben und Ziffernnoten ab der zweiten Schulstufe und die Deutschförderklassen seien erhalten geblieben, kritisieren Bildundgexperten laut Medienberichten. | Foto: Symbolfoto, Piaxabay
  • 'Rückschritte' der ÖVP-FPÖ-Regierung wie Sitzenbleiben und Ziffernnoten ab der zweiten Schulstufe und die Deutschförderklassen seien erhalten geblieben, kritisieren Bildundgexperten laut Medienberichten.
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Kein gutes Zeugnis stellen die Bildungsexperten Stefan Hopmann und Heidi Schrodt den türkis-grünen Pläne in der Bildungspolitik aus. Konkret nennen sie es ein 'Sammelsurium von Maßnahmen', und geben die Noten 'bescheiden' bis 'enttäuschend'.

ÖSTERREICH. Die größte Kritik der Experten bezieht sich wohl auf die mangelnde Innovation: Das Bildungspaket sei die direkte Weiterführung der 'Schwarzen-Blauen'-Regierung. Besonders zu kritisieren sei, dass Punkte wie 'Sitzenbleiben', 'Ziffernnoten ab der zweiten Schulstufe' sowie die 'Deutschförderklassen' erhalten blieben. Sogar der für die Bildungsverhandlungen mitverantwortliche Harald Walser betätigte laut Medienberichten, dass das Ergebnis der Verhandlungen ihm 'großes Bauchweh' bereite. Zusätzlich thematisieren die Experten das Fehlen des Ausbaus der Ganztagesschulen, sowie zusätzliches Personal  für Schulsozialarbeit und -psychologie.

Deutschförderklasse mit wissenschaftlicher Begleitung

Konkret bleiben die Deutschförderklassen also weiterhin bestehen, sie wurden bereits unter dem Bildungsminister der ÖVP-FPÖ-Regierung, ebenso Heinz Faßmann, eingeführt. Neu ist, dass sie eine wissenschaftliche Begleitung und Evaluierung erfahren sollen. Angekündigt ist auch, dass jede Schule dabei einen größeren Gestaltungsspielraum für sich beanspruchen könne.  Eine der zentralsten Forderungen der Grünen jedoch, dass Ethikunterricht für alle kommen werde, konnte wird nicht umgesetzt. Denn dieser wird nur für alle jene Schüler verpflichtend, die sich von Religion 'abgemeldet' haben.

‚Aufnahmeprüfung‘ für AHS in dritter Volksschulklasse 

Besonders schockiert zeigen sich die Experten über die geplante Regelung der Aufnahmeprüfung für die AHS (Allgemeinbildenden Höheren Schulen). „Ich bin schockiert über die ‚Aufnahmeprüfung‘ durch die Hintertür für die AHS in der dritten Klasse Volksschule", wird Schrodt in den Medien zitiert. Laut Expertin sei die Kompetenzmessung in der dritten Schulstufe nichts Neues, doch nun soll sie zusammen mit dem Jahreszeugnis der dritten Klasse und der Schulnachricht der vierten Klasse als Grundlage für den weiteren Bildungswegs dienen. Schrodt dazu: „Aus Sicht der Kinder ist der helle Wahnsinn.“

'Mehr Ferienbetreuung und Sommerunterricht' 

Neu ist auch die Rolle der Lehrer in den Ferienzeiten. Etwa 13 Wochen haben Schulkinder  hierzulande pro Jahr schulfrei, dabei sind verlängerte Wochenenden und schulautonomen Tagen noch nicht eingerechnet. Neu ist 2020/2021 jedenfalls zusätzlich die einheitliche Woche Herbstferien. Laut Koalitionsprogramm sollen Lehrer nun speziellen Ferienangeboten wie Unternehmenswochen und Sport- und Kulturangeboten den Schülern in der unterrichtsfreien Zeit bieten. Konkret will die neue Bundesregierung 'mehr Ferienbetreuung und Sommerunterricht für jene, die es brauchen, um Eltern zu entlasten'. Paul Kimberger, oberster Vertreter der Pflichtschullehrer, sagt dazu laut Medienberichten: "Das wurde vorher noch nie thematisiert." Und er übt Kritik: Es sei nicht die Aufgabe der Lehrenden, Kinder zu betreuen, sondern zu erziehen.

Mittlere Reife soll nicht 'Kontrollmarotte' werden

Dass die neue Regierung eine 'Mittlere Reife' vor dem Ende der neunten Schulstufe einführen wird, finden die Experten grundsätzlich positiv, weisen jedoch darauf hin, dass diese nicht zu 'zur Kontrollmarotte' verkommen darf. Mit der 'Mittleren Reife' sollen Basiskompetenzen in Mathematik, Deutsch und Englisch überprüft werden. Wenn also die Schulpflicht nach der neunten Schulstufe endet, können Jugendliche bis zum 18. Lebensjahres ihre Schullaufbahn nur dann beenden, wenn sie diese wichtigsten Grundkompetenzen auch tatsächlich erlernt haben.

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