Städte sagen "digitalem Analphabetismus" den Kampf an

Städtebund-Präsident Michael Häupl (Mitte) mit Peter Padourek (li.), Bürgermeister von Zell am See, und Städtbund-Generalsekretär Thomas Weninger. | Foto: Städtebund
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ÖSTERREICH. Überschattet von den innenpolitischen Turbulenzen hat heute in Zell am See der 67. Städtetag begonnen. Die Eröffnungsrede hielt der Oxford-Professor Viktor Mayer-Schönberger, der selbst aus Zell am See stammt und Autor des Bestsellers "Big Data - Die Revolution, die unser Leben verändern wird" ist.

Kampf gegen "digitalen Analphabetismus"

Der Städtetag steht dieses Jahr unter dem Motto "Stadt neu denken – Digitalisierung meistern". Die Digitalisierung bedeute ein ungeahntes Ausmaß an Veränderungen für den Arbeitsmarkt, sagte Wiens Bürgermeister Michael Häupl. "Das trifft die Städte eher, denn sie sind das Experimentierfeld der Zukunft", so Häupl weiter, der auch Präsident des Städtebundes ist. Laut Studien sollen 30.000 Jobs durch Automatisierung und Digitalisierung wegfallen, dafür aber 300.000 neue Jobs entstehen. "Doch diese neuen Jobs werden ganz woanders sein", betont Häupl. Ein großes Thema ist daher der Kampf gegen den "digitalen Analphabetismus". Hier bestehe ein enger Zusammenhang zur Arbeitslosigkeit: 50 Prozent der Arbeitslosen haben nur den Pflichtschulabschluss, betont Häupl.

Bürger stellen Kommunen gutes Zeugnis aus

Im Vorfeld des Städtetages wurden auch die Ergebnisse des traditionellen Städtebarometers vorgestellt, das vom Sora-Institut durchgeführt wird. "Die Zufriedenheit ist in Österreichs Städten im weltweiten Vergleich sehr hoch", sagte Sora-Geschäftsführer Günther Ogris. 88 Prozent schätzten der Umfrage zufolge die hohe Lebensqualität ihrer Wohngemeinde. Auch der Trinkwasserversorgung, Müll- und Abwasserentsorgung, den Gesundheits- und Bildungseinrichtungen stellen die Befragten den Kommunen ein gutes Zeugnis aus. Was die Betreuungsmöglichkeiten der unter Dreijährigen betrifft stieg die Zufriedenheit in drei Jahren sogar um elf Prozentpunkte.

Arbeitsmarkt bereitet Sorgen

Sorgen bereitet den Stadtbewohnern allerdings die Entwicklunge am Arbeitsmarkt. Während die Zufriedenheit in diesem Bereich zwischen 2009 und 2014 im Steigen begriffen war, lasse sich seit 2014 ein deutlicher Rückgang bei der Zufriedenheit erkennen. Heuer gaben 55 Prozent an, dass sie sich Sorgen um sichere Arbeitsplätze für sich und die junge Generation machen.

Städtebund-Präsident Michael Häupl (Mitte) mit Peter Padourek (li.), Bürgermeister von Zell am See, und Städtbund-Generalsekretär Thomas Weninger. | Foto: Städtebund
Zell am See gehört mit unter 10.000 Einwohner zu den kleinen Städten | Foto: Städtebund

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