Raserpaket
Strafen für Schnellfahren werden ab 1. September verschärft

Kein Kavaliersdelikt ist Schnellfahren in Österreich mehr. | Foto: Pixabay
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Fast jedes dritte Verkehrsopfer stirbt wegen Geschwindigkeitsübertretungen. Österreich wollte bis 2020 die Zahl der Verkehrstoten um mindestens 50 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2010 reduzieren. Doch dieses Ziel wurde deutlich verfehlt. Am 1. September tritt das "Raserpaket" in Kraft, das saftigere Strafen beinhaltet. Die Änderungen im Detail.

ÖSTERREICH. Änderungen der Straßenverkehrsordnung bilden ein " Raserpaket " gegen gefährliche Geschwindigkeitsübertretungen. Das soll nicht nur für mehr Sicherheit sorgen, sondern auch der Umwelt zugute kommen.

Die wichtigsten Regeln aus dem Raserpaket

• Je höher das Tempo, desto höher die Strafe. Wer etwa um 30 km/h zu schnell fährt, zahlt statt bisher 70 Euro künftig 150 Euro. Die Obergrenze liegt bei 5.000 statt bisher 2.180 Euro.

• Der Führerschein von Rasern wird doppelt so lange wie bisher entzogen, nämlich bei wiederholtem Fehlverhalten drei, im Extremfall sogar bis zu sechs Monate.

• An einer rechtskonformen Umsetzung für die temporäre oder dauerhafte Beschlagnahme des Fahrzeugs bei besonders rücksichtslosen Wiederholungstätern wird gearbeitet.

• Auch unerlaubte Straßenrennen werden stärker geahndet. Als Strafe droht Führerscheinentzug für sechs Monate. Nachschulung, im Wiederholungsfall innerhalb von vier Jahren auch eine verkehrspsychologischer Untersuchung, wird Pflicht.

VCÖ: Über 500 tödliche Verkehrsunfälle wegen Tempo seit dem Jahr 2016 (Anzahl tödliche Verkehrsunfälle wegen nichtangepasster Geschwindigkeit) | Foto: VCÖ
  • VCÖ: Über 500 tödliche Verkehrsunfälle wegen Tempo seit dem Jahr 2016 (Anzahl tödliche Verkehrsunfälle wegen nichtangepasster Geschwindigkeit)
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Raserpaket: Österreich nicht unter den sichersten Ländern

Die Zahl der Verkehrstoten ist in Österreich im Vergleich zu den sichersten Staaten Europas hoch. Im Unterschied zu anderen Staaten ist in Österreichs Vormerksystem Schnellfahren nicht enthalten und die Tempolimits sind in den sichersten Staaten niedriger als in Österreich.

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) weist darauf hin, dass in Österreich allein die Geschwindigkeit die Ursache von 502 tödlichen Verkehrsunfällen seit dem Jahr 2016 war. Obwohl im Vorjahr coronabedingt die Zahl der Verkehrstoten insgesamt um rund 17 Prozent zurückgegangen ist, ist die Zahl der tödlichen Unfälle wegen zu hohem Tempo um elf Prozent auf 103 gestiegen, so der VCÖ. Allein heuer war nach vorläufigen Daten überhöhte Geschwindigkeit bei bereits 29 tödlichen Verkehrsunfällen die Hauptursache.

Raser können künftig ihr Auto verlieren
Sind die erhöhten Strafen für Rasen gerechtfertigt?
Kein Kavaliersdelikt ist Schnellfahren in Österreich mehr. | Foto: Pixabay
VCÖ: Über 500 tödliche Verkehrsunfälle wegen Tempo seit dem Jahr 2016 (Anzahl tödliche Verkehrsunfälle wegen nichtangepasster Geschwindigkeit) | Foto: VCÖ

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