Hunderte Tonnen
Umweltministerium deckt illegale Müllexporte auf

Symbolbild | Foto: Greenpeace
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Bei Schwerpunktkontrollen hat das Umweltministerium mehrere Fälle von Umweltkriminalität durch illegale Plastikmüllexporte aus Österreich aufgedeckt.

ÖSTERREICH. So soll ein österreichisches Unternehmen etwa insgesamt 950 Tonnen verunreinigte Kunststoffabfälle in die Türkei ausgeführt haben. „Rund 600 Tonnen davon sind dort verblieben, die restlichen 350 Tonnen wurden nach dem Einschreiten des Klimaschutzministeriums nach Österreich zurückverbracht“, hieß es in einer Aussendung.

Ein weiteres Unternehmen exportierte seit Jänner 2021 rund 300 Tonnen Kunststoffabfälle illegal nach Serbien. Das wurde bei einer Betriebskontrolle durch das Umweltministerium aufgedeckt. Die Exporte wurden gestoppt. Eine weitere Firma folge bei einer Kontrolle auf: Rund 320 Tonnen Kunststoffabfälle wurden illegal nach Deutschland gebracht.

"Es kann nicht sein, dass durch die Profitinteressen einzelner Unternehmen Plastikmüll auf illegale Deponien in der ganzen Welt verbracht - und unsere Umwelt zerstört wird", mahnt Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne). | Foto: Andy Wenzel/bka
  • "Es kann nicht sein, dass durch die Profitinteressen einzelner Unternehmen Plastikmüll auf illegale Deponien in der ganzen Welt verbracht - und unsere Umwelt zerstört wird", mahnt Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne).
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Gewessler: Schwerpunktkontrollen mit Zoll und Polizei

Aufgrund der Schwerpunktkontrollen sei allein in diesem Jahr bisher die illegale Deponierung von Hunderten Tonnen Plastikmüll verhindert worden, sagte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Donnerstag. "Diese Fälle zeigen einmal mehr die Problematik der weltweiten Plastikflut auf. Es kann nicht sein, dass durch die Profitinteressen einzelner Unternehmen Plastikmüll auf illegale Deponien in der ganzen Welt verbracht - und unsere Umwelt zerstört wird. Mein Klimaschutzministerium setzt daher Schwerpunktkontrollen gemeinsam mit dem Zoll und der Polizei an den Grenzen, aber auch direkt in Betrieben", so  Gewessler (Grüne) in einem Statement.

Greenpeace: "andere Länder nicht Müllhalde"

Kritik kommt am Donnerstag von der Umweltschutzorganisation Greenpeace. “Österreich und die EU dürfen nicht mehr länger andere Länder als Müllhalde benutzen und die Umwelt vor Ort verpesten. Der Kern des Problems ist die Überproduktion", kritisiert Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei Greenpeace in Österreich in einer Aussendung. Um den gesamten anfallenden Plastikmüll in Österreich zu recyceln, müssten die Kapazitäten der Recycling-Anlagen verdoppelt bzw. verdreifacht werden, heißt es von Greenpeace.

"ProduzentInnen und Handel müssen jetzt dazu verpflichtet werden, langlebige, wiederverwendbare und sichere Produkte auf den Markt zu bringen. Die Verpackungsmüllberge können durch den Umstieg auf Mehrweg- und Abfüllsysteme drastisch reduziert werden”, so Panhuber.

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Symbolbild | Foto: Greenpeace
"Es kann nicht sein, dass durch die Profitinteressen einzelner Unternehmen Plastikmüll auf illegale Deponien in der ganzen Welt verbracht - und unsere Umwelt zerstört wird", mahnt Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne). | Foto: Andy Wenzel/bka

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