Comeback bleibt unbelohnt
Österreichs Handballer verlieren gegen Island
Österreich Handball-Märchen endet gegen Island. Zu Beginn gestaltete sich die Partie durchaus ausgeglichen, ehe es den Isländern immer besser gelang ihre Qualität auszuspielen und die Fehler des Nationalteams auszunutzen. Mit einer Sechs-Tore-Führung ging es in die Halbzeit, aus der die Österreicher wie ausgewechselt kamen. Mit einem Wahnsinns-Comeback kämpften sich das rot-weiß-rote Team zwar wieder heran, schlussendlich setzten sich die Isländer aber trotzdem mit einem Zwei-Tore-Vorsprung durch. Trotz der 26:24-Niederlage darf Österreich weiter auf eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen hoffen.
ÖSTERREICH/DEUTSCHLAND. Die Handball-Nationalmannschaft der Männer erlebte bisher eine denkwürdige Europameisterschaft. Trotz der Niederlage gegen Olympiasieger Frankreich ging es für die Handballer im letzten Spiel der Hauptgruppe gegen Island noch einmal um alles. Ein Sieg gegen die Isländer hätte zumindest das Spiel um Platz 5 fixiert und bei einer Niederlage der Deutschen gegen Kroatien sogar noch den sensationellen Einzug ins Halbfinale des Turniers möglich gemacht.
Island geht mit klarer Führung in die Pause
Die Isländer setzten Österreich zu Beginn der Partie in der Lanxess Arena in Köln unter Druck und gingen früh mit 4:2 in Führung. Das Nationalteam, bei dem sich besonders Torhüter Constantin Möstl immer wieder auszeichnen konnte, ließ sich von dem Rückstand aber nicht beeindrucken, kämpfte sich zurück und ging anschließend sogar mit 5:4 in Front. In weiterer Folge gestaltete sich die Partie recht ausgeglichen, wobei bei beiden Teams jeweils nur 38 Prozent der Würfe im Tor landeten, was zu einem großen Teil an hervorragenden Goalieleistungen lag.
Die Isländer fanden schließlich aber besser in ihr Spiel und konnten die Fehler der österreichischen Handballer, die mit teils fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen zu kämpfen hatten, ausnutzen. Mit einem Sechs-Tore-Lauf gingen die Skandinavier kurz vor der Halbzeit mit 14:8 in Führung. Mit diesem bitteren Rückstand ging es für die Österreicher dann auch in die Pause.
Unglaubliches Comeback der Österreicher
Die Österreicher wollten aber noch lange nicht das Handtuch werfen und sorgten nach wenigen Sekunden für den ersten Treffer der zweiten Hälfte durch Wagner. Nach knapp sechs Minuten hatte sich das Nationalteam auf 13:15 zurückgekämpft. Die Österreicher wirkten in dieser Phase wie ausgewechselt, wobei sich auch Möstl mit einer Sieben-Meter-Parade auszeichnen durfte. Das rot-weiß-rote Team spielte weitere stark nach vorne, die Isländer hatten dem österreichischen Spiel in dieser Phase nur wenig entgegenzusetzen.
Die Nationalspieler schafften es sich für ihr tolles Comeback zu belohnen, sorgten für den Ausgleich und gingen nach knapp elf Minuten dank eines Sieben-Meter-Wurfs durch Weber sogar wieder in Führung. Aber auch die Isländer waren noch im Spiel und konnten nach Fehlern der Österreicher dreimal ausgleichen. Beim Spielstand von 18:18 bekam das Nationalteam erneut einen Sieben-Meter-Wurf zugesprochen: Weber verwertete abermals sicher und brachte die Österreicher wieder in Führung. Anschließend zeigten die Skandinavier wieder ihr Können und gingen schließlich mit zwei Toren in Führung.
Krimi in der Schlussphase
Knapp fünf Minuten vor Schluss zeichnete sich ein wahrer Krimi ab. Die Isländer lagen zwar mit einem Tor vorne, kassierten aber auch eine rote Karte. Österreich schnupperte wieder an der Sensation und kämpfte sich heran. Drei Minuten vor Schluss kassierte Palmarsson eine Zeitstrafe, die Skandinavier konnten aber dennoch erneut mit zwei Toren in Führung gehen. Weber zeichnete sich mit einem weiteren Tor aus sieben Metern aus, auf der anderen Seite kassierte Lukas Hutecek eine Zeitstrafe. Die Isländer gingen mit einem Sieben-Meter-Wurf wieder in Front. Den Österreichern blieb nur noch knapp 90 Sekunden, konnte sich aber nicht mehr herankämpfen.
Die 26:24-Niederlage beendete den EM-Traum der österreichischen Handballer zwar, das Nationalteam darf aber weiterhin auf eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen hoffen. Im März findet dafür ein Qualiturnier mit zwölf Teams statt, bei dem es um sechs Tickets für Paris geht. Ob Österreichs Team bei dem Mini-Turnier dabei sein wird, entscheidet sich jedoch erst am kommenden Samstag. Nur wenn Gastgeber Ägypten den Afrika-Cup gewinnen sollte, darf sich das rot-weiß-rote Team weiter Hoffnung auf ein Olympia-Ticket machen.
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