KV-Verhandlungen
Annäherung bei Metallern – keine Einigung im Handel
Die Kollektivvertragsverhandlungen im Handel haben am Donnerstag keine Einigung gebracht – Betriebsversammlungen wurden angekündigt. Unterdessen liefen die Gespräche der Metaller am Abend noch. Dem Vernehmen nach gab es hier erste Annäherungen, es wartet aber noch eine lange Nacht auf die Verhandler. Sollte keine Einigung erzielt werden, wird es zu Warnstreiks kommen.
ÖSTERREICH. Die Lohnverhandlungen in der metalltechnischen Industrie befinden sich seit Donnerstag zu Mittag in der vierten Runde. Laut der Austria Presse Agentur (APA) sollen sich die Sozialpartner etwas angenähert haben, eine Einigung konnte aber bisher nicht erzielt werden. Die Anzeichen deuten also auf eine lange Nacht hin. Im Handel steht eine solche nicht bevor. Hier wurden die Verhandlungen bereits ohne einer Einigung beendet. Die Gespräche werden in einer Woche, am 10. November, weitergehen, teilten Arbeitgeber und Arbeitnehmer mit.
Metaller: Debatte um Einmalzahlung
Die Metaller-Arbeitnehmer waren am Donnerstag wenig von einer angebotenen Einmalzahlung angetan. Der Grund für die Ablehnung liegt darin, dass bei den nächstjährigen Verhandlungen wieder auf dem prozentuellen Ergebnis ohne Einmalzahlung angesetzt werde, argumentieren die Gewerkschaften PRO-GE und GPA. Das heißt: schlechtere Voraussetzungen für die nächsten Lohnverhandlungen.
Die Arbeitgeber wiederum verweisen auf die steuerfreie Auszahlung. Damit würde den Beschäftigten mehr Netto vom Brutto bleiben, so das Argument. Die Forderung der Arbeitnehmer liegt bei 10,6 Prozent – zuletzt lag ein Gegenangebot der Arbeitgeber von 4,1 Prozent plus einer Erfolgsbeteiligung am Tisch.
Sollte es im weiteren Verlauf der vierten Gesprächsrunde zu keiner Einigung kommen, wird es dreistündige Warnstreiks ab Montag, dem 7. November, geben. Das wurde bereits am Mittwoch bei einer bundesweiten Betriebsrätekonferenz der Metaller-Gewerkschaften beschlossen.
Handel: Betriebsversammlungen angekündigt
Im Handel haben die Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde ein ähnliches Angebot vorgelegt. Sie boten statt der von Arbeitnehmerseite geforderten 10 Prozent eine Gehaltserhöhung von 3,5 Prozent sowie ebenfalls eine Einmalzahlung. Arbeitgeber-Verhandler Rainer Trefelik wies darauf hin, dass die angebotene Erhöhung der KV-Gehälter um 3,5 Prozent plus eine monatlich ausbezahlte und steuerfreie Teuerungsprämie von 3,5 Prozent zusammen netto deutlich mehr bringe als eine reine KV-Erhöhung um 7 Prozent.
Die Gewerkschaft wies das Angebot jedoch zurück. Die Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA, Helga Fichtinger, bezeichnete es als "völlig unzureichend". Es entspreche nicht den Arbeitnehmer-Vorstellungen einer dauerhaften Gehaltserhöhung. "Unsere Forderung einer Gehaltssteigerung von 10 Prozent bleibt im vollen Ausmaß aufrecht", so Fichtinger. Sie wies darauf hin, dass von 7. bis 9. November in ganz Österreich Betriebsversammlungen stattfinden werden.
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