Wegen Spritpreisen
Jeder Zweite würde E-Auto statt Verbrenner kaufen

E-Autos werden beliebter. Bei einem Neukauf würden 47 Prozent ein E-Auto kaufen.
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  • E-Autos werden beliebter. Bei einem Neukauf würden 47 Prozent ein E-Auto kaufen.
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Eine neue Studie zeigt, dass immer mehr Leute bei einem Neukauf eher ein E-Auto als einen Verbrenner kaufen würden. Das hat vor allem mit hohen Spritpreisen zu tun. 

ÖSTERREICH. Etwa 28 Prozent der CO2 Emissionen in Österreich kommen aus dem Verkehr. Seit 2020 steigen die Emissionen in diesem Sektor sogar an, während Emissionen in anderen Sektoren sinken. Eine neue Studie gibt einen positiven Trend an. Etwa jeder zweite Österreicher oder Österreicherin würde lieber ein E-Auto statt eines Verbrenners kaufen.

Österreich weit hinten

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY hat 15.000 Menschen in 20 Ländern (500 davon in Österreich) befragt, wie ihre Auto-Kaufabsichten der kommenden Jahre aussehen. Die Befragung ergab, dass sich etwa 47 Prozent in Österreich gegen einen Verbrenner entscheiden würden und stattdessen ein Elektrofahrzeug kaufen würden.

Würdest du ein E-Auto statt einem Verbrenner kaufen?

Auf globaler Ebene sind es sogar 55 Prozent. Österreich liegt damit im unteren Drittel – in China präferieren bereits drei Viertel elektrobasierte Fahrzeuge, in Europa führt Italien mit 70 Prozent das Ranking an.

Der Verkehr ist einer der emissionsintensivsten Sektoren in Österreich.  | Foto: pixabay/Symbolfoto
  • Der Verkehr ist einer der emissionsintensivsten Sektoren in Österreich.
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Kaufmotiv Spritpreise

Das Kaufmotiv scheint aber nicht der Klimawandel zu sein. Tatsächlich geben Befragte als Hauptgrund die hohen Spritpreise an. "Erstmalig seit Beginn der Erhebung werden die hohen Kraftstoffpreise als Hauptmotiv für den Umstieg genannt und überholen damit Umweltbedenken", heißt es in der Studie. Umweltbedenken liegen nicht einmal in den Top fünf der Kaufmotive. Ein viel größerer Anreiz seien finanzielle Förderungen durch den Staat. 

In Österreich plant nur ein Fünftel (22 Prozent) in den kommenden 24 Monaten ein Auto zu kaufen. | Foto: pixabay.com
  • In Österreich plant nur ein Fünftel (22 Prozent) in den kommenden 24 Monaten ein Auto zu kaufen.
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Was wenn Sprit billiger wird?

"Die Preissteigerungen haben auch vor dem Automobilsektor nicht haltgemacht. Für viele kennzeichnet das den Startschuss für den Wechsel zu E-Fahrzeugen, dabei haben staatliche Anreize in den letzten Jahren eine große Rolle gespielt.

Da die Kraftstoffpreise allmählich auf ein erschwinglicheres Niveau zurückkehren, besteht die eigentliche Herausforderung für die Hersteller darin, das Interesse an E-Fahrzeugen weiter hoch zu halten", sagt Axel Preiss, Mobilitätsexperte bei EY.

Sind E-Autos wirklich grüner als Verbrenner?

Noch Bedenken zur Reichweite

Wieso würden 53 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten lieber einen Verbrenner kaufen? Vier von zehn Befragten geben an, dass sie Sorgen bezüglich der beschränkten Reichweite eines Elektroautos haben. Auch die mangelnde Ladeinfrastruktur bereitet Käufern und Käuferinnen Sorgen.

"Auch wenn E-Autos gerade mit hohen Anschaffungs- und Installationskosten abschrecken, bleiben die Kosten im Betrieb überschaubar und können langfristig sogar günstiger ausfallen. Denn aufgrund steigender CO2-Preise werden auch die Kraftstoffkosten von Verbrennungsmotoren weiter steigen", sagt Preiss.

Viele potenzielle Käufer oder Käuferinnen haben bei E-Autos Bedenken bezüglich der Reichweite.  | Foto: Martin Wurglits
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Wieso überhaupt ein Auto?

Vor allem in urbanen Gebieten sinkt die Notwendigkeit des Autos. Trotzdem bleibt die Nachfrage hoch. Global gesehen hätte fast die Hälfte der Befragten vor, sich in den kommenden zwei Jahren ein neues Auto anzuschaffen. Vor drei Jahren waren es noch 33 Prozent. In Österreich plant nur ein Fünftel (22 Prozent) in den kommenden 24 Monaten ein Auto zu kaufen.

Österreich belegt damit weltweit gesehen vor Schweden und Singapur den vorletzten Platz – nur in Japan ist der Anteil mit 19 Prozent noch geringer. Das hängt mit der wirtschaftlichen Situation zusammen. "Die Situation am österreichischen Markt ist stark durch die hohe Inflation und die damit einhergehende abnehmende Kaufkraft getrieben", begründet Preiss die Zurückhaltung. Dafür besteht in Österreich mehr Interesse an Gebrauchtwagen.

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