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Kocher erteilt Abschaffung der Saisonnierkontingente eine Absage

Kocher erteilt der Abschaffung der Saisonnierkontingente eine Absage. | Foto: ORF-Videothek
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Die Aufhebung der Saisonniers-Quoten war wiederholt von der Tourismus- und Gastrobranche gefordert worden. Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) konnte Dienstagabend in der ZIB2 dem nicht viel abgewinnen. Dafür kündigt er als Maßnahme gegen die gestiegene Arbeitslosigkeit bei Jungen an, 75 Millionen Euro für Migranten zu investieren.

ÖSTERREICH. Kocher hat der Forderung nach einem Aus für Saisonnier-Kontingente im Tourismus eine Absage erteilt. Im ZiB2"-Interview erklärte er, dass er sich eine vollständige Abschaffung nicht vorstellen könne. Er betonte, dass die Kontingentierung durchaus sinnvoll sei, um eine gewisse Kontrolle zu gewährleisten. Kocher wies zudem darauf hin, dass die Kontingente in den letzten Jahren massiv erhöht und die Regelung für Stammsaisoniers eingeführt wurde. Der Minister zeigte sich offen für weitere Überlegungen und Maßnahmen. Probleme in einzelnen Bezirken und eine gewisse Knappheit zu Beginn der Saison seien seiner Meinung nach in der Natur der Sache begründet.

Mit Ende Dezember 2023 waren in Österreich 399.005 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Von diesen waren 329.328 Personen arbeitslos, während sich 69.677 Personen in Schulungen befanden- wie berichtet. Besonders auffällig ist, dass die Arbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen im vergangenen Jahr um 10 Prozent gestiegen ist. 

Minister Kocher kündigt 75 Millionen Euro für Migranten an. | Foto: ORF-Videothek
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75 Mio. für Migranten

Arbeitsminister Martin Kocher äußerte besondere Besorgnis über die hohe Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen. Er betonte, dass Arbeitslosigkeitsperioden in jungen Jahren oft zu herausfordernden beruflichen Verläufen führen können. Meistens gehe es um fehlende Ausbildung. Um insbesondere jungen Menschen mit Migrationshintergrund den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern, werde in diesem Jahr eine Investition von 75 Millionen Euro vorgenommen, es brauche eine aktive Arbeitsmarktpolitik und ein großes Programm.

Ukrainer sollen sich beim AMS melden

Kocher rief zudem Ukrainerinnen und Ukrainer in Österreich dazu auf, sich beim AMS zu melden, sollten diese auf Jobsuche sein. Es gebe das Gerücht, dass man damit die Grundversorgung verlieren würde, „das stimmt nicht“. Nach einer gewissen Zeit habe man auch vollen Anspruch auf das Arbeitslosengeld, das sei doch „die attraktivere Option“. "Es gibt Gespräche, wie wir generell mit den Ukraine-Vertriebenen umgehen", der Vertriebenen-Status laufe irgendwann aus und es müsse eine Perspektive für sie geben, so Kocher.

Eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes lehnt Kocher weiterhin ab, da es sich am letzten Lohn orientiere, deswegen steige es mit der Inflation, zwar etwas verspätet, aber es steige, meinte Kocher. Bei der Notstandshilfe dagegen sei "tatsächlich eine Diskussion über die Höhe angebracht", es brauche aber ein Gesamtkonzept. Für Gespräche sei man offen.

Zum Thema:

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Kocher erteilt der Abschaffung der Saisonnierkontingente eine Absage. | Foto: ORF-Videothek
Minister Kocher kündigt 75 Millionen Euro für Migranten an. | Foto: ORF-Videothek

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