Bau, Handel, Gastronomie
KSV rechnet heuer mit rund 6.200 Firmenpleiten

Der Gläubigerschutzverband KSV1870 rechnet 2024 mit einem Plus von etwa 15 Prozent oder von rund 800 Fällen auf mindestens 6.200 Unternehmenspleiten. | Foto: PantherMedia/Boarding_Now
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  • Der Gläubigerschutzverband KSV1870 rechnet 2024 mit einem Plus von etwa 15 Prozent oder von rund 800 Fällen auf mindestens 6.200 Unternehmenspleiten.
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Im bisherigen Jahr stiegen die Firmenpleiten um 27 Prozent auf 1.691 Fälle. Das liegt vor allem an der Krise im Bau und Handel, wie der Gläubigerschutzverband KSV1870 am Mittwoch bekanntgab. Für das Jahr 2024 erwartet werden aus heutiger Sicht zumindest 6.200 Firmenpleiten erwartet.

ÖSTERREICH. Im ersten Quartal wurden 2024 in Österreich 1.691 (+27,3 Prozent gegenüber 2023) Unternehmensinsolvenzen gezählt. Das entspricht rund 19 Firmenpleiten pro Tag. Besonders betroffen sind vor allem die Branchen Bau, Handel und Beherbergung/Gastronomie. Aufgrund mehrerer Großinsolvenzen von jeweils über 10 Mio. Euro haben sich die vorläufigen Passiva* um 146,2 Prozent auf 992 Mio. Euro erhöht. Parallel zu den steigenden Insolvenzen hat sich zudem die Anzahl der betroffenen Mitarbeiter auf 8.200 Personen verdoppelt, und jene der Gläubiger um 37,6 Prozent auf 12.800 Betroffene erhöht.

„Die vergangenen Jahre haben unübersehbare Spuren in den Betrieben hinterlassen. Der Druck auf die Wirtschaft steigt zunehmend und die daraus resultierenden Folgen spiegeln sich jetzt auch im sehr deutlichen Anstieg der Insolvenzen wider“, erklärt Karl-Heinz Götze, Leiter KSV1870 Insolvenz. Zudem ist das erste Quartal 2024 das insolvenzreichste seit 2009. "Das Tempo hat sich deutlich erhöht. Vor allem sind immer häufiger auch etablierte, größere Betriebe betroffen", so Götze.

Die Bauwirtschaft, neben dem Handel, hat sich bereits im Vorjahr zu einem der größten Sorgenkinder der heimischen Wirtschaft entwickelt. | Foto: Pixabay
  • Die Bauwirtschaft, neben dem Handel, hat sich bereits im Vorjahr zu einem der größten Sorgenkinder der heimischen Wirtschaft entwickelt.
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"Nichteröffnungen"als Sorgenkind

Zusätzlich besorgniserregend ist die weiterhin hohe Zahl an nicht eröffneten Fällen aufgrund fehlenden Kapitals. Gegenüber dem Vorjahr sind die "Nichteröffnungen" um 15,3 Prozent auf 597 Fälle gestiegen. "Es ist äußerst bedenklich, dass in diesen Fällen nicht einmal mehr die Verfahrenseröffnung bei Gericht bezahlt werden kann. Vor allem, weil hier Kosten in Höhe von 4.000 Euro anfallen", so Götze.

Diese Entwicklung gefährdet die heimische Wirtschaft zunehmend. Nicht ordnungsgemäß abgewickelte Firmen bedeuten gleichzeitig ein höheres Geschäftsrisiko für deren Geschäftspartner, da sie in solchen Fällen zur Gänze auf ihren offenen Forderungen sitzen bleiben.

Erstes Quartal 2024 ist das insolvenzreichste Quartal seit 2009. | Foto: KSV
  • Erstes Quartal 2024 ist das insolvenzreichste Quartal seit 2009.
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Bau, Handel, Beherbergung verschärfen Lage

Wenig überraschend landet die Bauwirtschaft mit 312 insolventen Unternehmen (+ 17 Prozent) seit Jahresbeginn auf Platz eins. KSV1870-Experten sehen für 2024 auch keine nennenswerte Verbesserung. Auf Platz zwei liegt der Handel mit insgesamt 306 Pleiten (+ 33 Prozent) – die größten prozentuellen Anstiege innerhalb der Branche verzeichnen der Kfz-Handel (+ 58 Prozent), der Großhandel (+ 34 Prozent) und der Einzelhandel mit einem Zuwachs von 24 Prozent. Auf Position drei rangiert der Sektor Beherbergung/Gastronomie mit 237 Fällen (+ 28 Prozent).

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Der Gläubigerschutzverband KSV1870 rechnet 2024 mit einem Plus von etwa 15 Prozent oder von rund 800 Fällen auf mindestens 6.200 Unternehmenspleiten. | Foto: PantherMedia/Boarding_Now
Die Bauwirtschaft, neben dem Handel, hat sich bereits im Vorjahr zu einem der größten Sorgenkinder der heimischen Wirtschaft entwickelt. | Foto: Pixabay
Nicht ordnungsgemäß abgewickelte Firmen bedeuten gleichzeitig ein höheres Geschäftsrisiko für deren Geschäftspartner, zumal diese in solchen Fällen zur Gänze auf ihren offenen Forderungen sitzen bleiben. | Foto: Adobe Stock/kwarner
Erstes Quartal 2024 ist das insolvenzreichste Quartal seit 2009. | Foto: KSV

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