Arbeitsmarkt im Oktober
Niedrigste Arbeitslosenquote seit 14 Jahren

- Ende Oktober waren rund 319.232 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulungen gemeldet – die Arbeitslosenquote betrug sechs Prozent.
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Ende Oktober waren rund 319.232 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulungen gemeldet, so wenig wie seit 14 Jahren nicht mehr in den Vergleichszeiträumen. Damit trotzt der Arbeitsmarkt der Krise – noch vorerst. Denn die wirtschaftliche Stimmung im Land wird immer schlechter.
ÖSTERREICH. Die österreichische Wirtschaft trübt sich zunehmend. Laut einer ersten Schnellschätzung des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) ging die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2022 um 0,1 Prozent zurück. Für 2023 sagen die Forschungsinstitute WIFO und IHS eine Stagflation voraus, also kaum Wachstum bei hoher Inflation. Die beschiedenen Aussichten spiegeln sich auch in der Stimmung der heimischen Unternehmen wider, wie ein aktueller WIFO-Konjunkturtest zeigt: Während sich deren Konjunkturstimmung weiter trübt, steigt die unternehmerische Unsicherheit auf neue Höchstwerte.
Wenig Arbeitslose und viele offene Stellen
Auf dem Arbeitsmarkt ist von diesen wirtschaftlichen Krisenanzeichen aber noch nichts zu erkennen. Die Arbeitslosenquote betrug Ende Oktober sechs Prozent, das ist der niedrigste Oktoberwert seit 14 Jahren. Im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr waren um rund 22.000 weniger Menschen arbeitslos – im Vergleich zu 2019, also vor der Pandemie, waren rund 35.000 Personen weniger Menschen ohne Job. Nach wie vor hoch ist hingegen die Zahl der offenen Stellen: So sind aktuell knapp 123.000 Jobs beim AMS als offen gemeldet. Das sind um rund 10.600 mehr als noch vor einem Jahr.
"Arbeitsmarkt hält stand"
"Damit ist die Situation am Arbeitsmarkt unter Berücksichtigung saisonaler Entwicklungen nach wie vor sehr gut. Auch die Monatszahlen von Oktober zeigen, dass der Arbeitsmarkt den Herausforderungen im Zusammenhang mit der geopolitischen Situation und den hohen Energiepreisen weiterhin gut standhält", sagte Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) über die Arbeitsmarktentwicklung.
Kurzarbeit nur punktuell
Zur Kurzarbeit waren Ende Oktober noch 6.339 Personen vorangemeldet. Die Zahl der tatsächlichen Inanspruchnahme werde aber deutlich niedriger sein, erklärt der Arbeitsminister: "Aufgrund der weiterhin guten Arbeitsmarktlage und vieler offener Stellen österreichweit kommt die Kurzarbeit derzeit nur punktuell zur Beschäftigungssicherung zum Einsatz – das Niveau bleibt dadurch in allen Bundesländern weiterhin niedrig", so Kocher.
Inflation bei 11 Prozent
Während die Arbeitslosigkeit zurückgeht, zieht die Teuerung weiter an. Laut aktueller Schnellschätzung der Statistik Austria kletterte die Inflation im Oktober auf 11 Prozent. Hauptverantwortlich für die anhaltende Teuerung sind nach wie vor Haushaltsenergie und Treibstoffe.
Eine Inflation von 11 Prozent würde bedeuten, dass die Verbraucherpreise im Monatsabstand nochmals um 1 Prozent gestiegen sind – im September betrug die Teuerung auf Jahressicht 10,5 Prozent und erreichte damit den höchsten Wert seit Juli 1952.
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