Tourismus schlägt Alarm
Personalmangel kostet jährlich 1,2 Mrd. Euro

Leere Betten und ausbleibende Umsätze könnten Österreichs Wirtschaft künftig zu schaffen machen.  | Foto: Meininger (Symbolbild)
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  • Leere Betten und ausbleibende Umsätze könnten Österreichs Wirtschaft künftig zu schaffen machen.
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Angesichts des akuten Personalmangels in der Tourismusbranche schlägt die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) Alarm. Gelingt es nicht, offene Stellen zu besetzen, drohe dem Land enormer wirtschaftlicher Schaden, warnt ÖHV-Präsident Walter Veit, der auf aktuelle Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria verweist.

ÖSTERREICH/GRAZ. Fast jedes zweite Hotel kann aufgrund des Personalmangels nicht alle vakanten Stellen besetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine von EcoAutria durchgeführte Befragung unter 258 Betrieben. Dabei wirke sich das fehlende Personal in der Regel auch auf den Umsatz aus. "Buffet statt à la carte kostet genauso Umsatz, wie wenn das Speisenangebot, die Öffnungszeiten oder die Zahl der angebotenen Zimmer reduziert werden müssen oder der Vertrieb nicht im vollen Umfang gewährleistet ist", kommentiert ÖHV-Präsident Walter Veit die Umfrageergebnisse.

Verlust von 9.500 Arbeitsplätzen droht

Auf Basis der Umfrageergebnisse errechnete das Wirtschaftsforschungsinstitut einen durchschnittlichen Umsatzrückgang um 7,4 Prozent, wenn Betriebe offene Stellen nicht besetzen können. "Inklusive direkter und indirekter Effekte beläuft sich das auf einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 1,2 Mrd. Euro pro Jahr sowie den Verlust von 9.500 Vollzeit-Arbeitsplätzen", bringt Monika Köppl-Turyna, Direktorin von EcoAustria, die Ergebnisse der Studie auf den Punkt. 

Den Anteil der befragten Unternehmen, die einen Umsatzrückgang erwarten (70 Prozent), bezeichnete sie als "erheblich". Das unterstreiche die Notwendigkeit "konsequenten Personalmanagements und aktiver Maßnahmen durch die Politik", so Köppl-Turyna.

Branche sieht Politik gefordert

"Die Geburtenrate ist zu niedrig, um die offenen Stellen zu besetzen. Wir müssen anderswo gegensteuern, sonst laufen wir sehenden Auges gegen die Wand", fordert auch Veit "konkrete und spürbare Gegenmaßnahmen" vonseiten der Politik. Im Rahmen des gerade in Graz stattfindenden ÖHV-Kongresses legte der Branchensprecher einen umfangreichen Maßnahmenkatalog vor. So müsse etwa die Saisonalität geglättet und der Ganzjahrestourismus gestärkt werden. Wichtig sei auch eine Attraktivierung der Branche sowie eine Forcierung qualifizierter Zuwanderung. 

Der ÖHV-Kongress 2024 findet noch bis 16. April in Graz statt. Dort diskutieren 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Hotellerie und angrenzenden Wirtschaftsbereichen mit Politik, Wissenschaft und Journalismus über die Herausforderungen der Branche.

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