Shoppingcenter oder Einkaufsstraße: Stadtbildentwicklung in Österreich

Die Errichtung großer Shoppingmalls hat das Stadtbild vieler österreichischen Städte verändert. Vieles spricht nun für ein "Revival" der innerstädtischen Einkaufsstraßen | Foto: MEV Verlag GmbH
  • Die Errichtung großer Shoppingmalls hat das Stadtbild vieler österreichischen Städte verändert. Vieles spricht nun für ein "Revival" der innerstädtischen Einkaufsstraßen
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ÖSTERREICH. Die wachsende Zahl der großen Einkaufszentren hat vor allem die Stadtbilder von vielen kleinen und mittelgroßen Städten verändert. Was das für die Städte und ihre Entwicklung bedeutet und in welche Richtung der weitere Trend geht, zeigt eine aktuelle Studien vom Institut Standort und Markt. Untersucht wurden insgesamt 22 österreichische Geschäftsbereiche, die repräsentativ für den innerstädtischen Handel in Österreich stehen.

Leerstandsraten im Vergleich

In den untersuchten Bereichen liegt die Leerstandsrate mit 4,7 Prozent nur geringfügig höher als in Österreichs Shopping Centern (3,4 Prozent); in Lagen mit höchster Standortqualität (sogenannte A-Lagen) wurden die niedrigsten Werte mit 2,4 Prozent gemessen. Generell stehen in großen Städten weniger Geschäftsflächen leer als in kleineren Städten. Die Ausnahme ist Graz, wo der Wert mit 7,3 Prozent verhältnismäßig hoch liegt.

Hohe Leerstandsraten hängen mit hohen Fluktuationsraten zusammen. In den beobachteten Städten wechselt jedes Geschäft im Schnitt alle 7,5 Jahre seinen Auftritt. Am aktivsten im letzten Jahr waren die Städte St. Pölten, Wels und Klagenfurt; Dornbirn, Eisenstadt und Linz haben sich hingegen am wenigsten verändert.

Shoppingmalls wachsen weiter

"Im Modebereich haben die Shoppingmalls bald die Hosen an", prognostizierte Handelsexperte Hannes Lindner in einem Interview mit Ö1. Textilketten wandern aufgrund des großen Platzbedarfs und verhältnismäßig niedrigeren Mieten zunehmend an den Stadtrand ab. Während sich in den City-Lagen folglich Abwanderungen der Textilbranche beobachten lassen, hat dort dafür der Bereich der Gastronomie und Dienstleistung flächenmäßig deutlich zugelegt.

Der Online-Handel könnte in Zukunft den Einkaufszentren schaden, berichtet die APA. Die Einzelhändler in Shoppingmalls würden "extrem hohe Mieten" zahlen und bei steigender Konkurrenz durch den elektronischen Handel ihre Standortstrategie wohl überdenken. Das spricht wiederum für ein "Revival" für die Einkaufsstraßen in Städten, die laut Lindner im Gegensatz zu Einkaufszentren "eine gelebte Multifunktionalität" bieten und dadurch mehr Einkaufsspaß vermitteln könnten.

Veränderungen durch Filialschließungen von Bank Austria und Zielpunkt

Bis 2018 wird die Zahl der Bank Austria Filialen von rund 200 auf 120 reduziert. Da die meisten Filialen an attraktiven und hoch frequentierten Standorten situiert sind, werden dort viele Einzelhändler als neue Mieter einziehen. Anders gestaltet sich die Weiterentwicklung der geschlossenen Zielpunktfilialen, bei denen sich erst für 120 von 229 Standorten insgesamt 25 Bieter gemeldet haben. Zielpunkt-Filialen in Randlagen könnten laut APA-Bericht also noch länger ohne Nachmieter bleiben.

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