Ursachen und Handlungsmöglichkeiten in Bezug auf unsere Wegwerfgesellschaft
Vom Wegwerfwahn zur Kreislaufwirtschaft

v. links nach rechts: Ein Teil des Umweltstammtisch-Teams mit dem Referenten: Gerhard Fiebiger, Referent Sepp Eisenriegler, Maria Zögernitz | Foto: Umweltstammtisch St. Christophen
  • v. links nach rechts: Ein Teil des Umweltstammtisch-Teams mit dem Referenten: Gerhard Fiebiger, Referent Sepp Eisenriegler, Maria Zögernitz
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(Umweltstammtisch St. Christophen, 28.9.2018, 19:30)
Sepp Eisenriegler, Autor, Gründer und Geschäftsführer des Reparatur- und Service-Zentrums R.U.S.Z: „Kern der immer kürzeren Lebensdauer von vielen Produkten ist unser Wirtschaftssystem – nämlich eine wachstumsgetriebene kapitalistische Marktwirtschaft. Diese hat auf verschiedenen Ebenen versagt. Dies zeigt sich z. B. daran dass obwohl unsere Rohstoffe weniger werden, werden sie nicht teurer.  In unserem Wirtschaftssystem müssen Hersteller kurzlebige Produkte produzieren um Gewinne zu erzielen. Dieses Problem ist auch den Wirtschaftstreibenden bewusst.“

Problem Rohstoffe

Wir haben kein Abfallproblem sondern ein Rohstoffproblem. Diese werden unter unsozialen umweltfeindlichen Bedingungen hergestellt.
So bauen Kinder in einsturzgefährdeten Minen Coltan für unsere Smartphones ab.
Eine Alugetränkedose müsste € 55,-- kosten, wenn man den wahren Ressourcenverbrauch berechnet.

Beispiel Elektrohaushaltsgeräte

Allein in Österreich werden jährlich 10 Mio. Elektrogeräte verkauft. Davon 1,4 Mio. Haushaltsgroßgeräte. Wenn man nur die Haushaltsgroßgeräte (Waschmaschinen, Geschirrspüler etc.) aneinanderreiht so ergibt sich eine Strecke von 840 Kilometer. Dies entspricht der Distanz Wien bis Strassburg. Mit dem Auto würde man diesen aufgereihten Geräten 8,5 Stunden entlang fahren. Dies sind die Geräte allein für Österreich. Für Deutschland wäre die Strecke mal 10, für die EU würde man den Geräten einmal um die ganze Welt entlangfahren. Und das ist noch immer nicht die ganze Welt.“

Kreislaufwirtschaft

„Letztendlich brauchen wir eine Kreislaufwirtschaft. Hier wurden auf europäischer Ebene erste ordnungspolitische Maßnahmen gesetzt.“ so Eisenriegler. Unter Mitarbeit von Sepp Eisenriegler und dem RUSZ wurden 100 Kriterien für eine europaweite Norm ausgearbeitet für langlebige reparierbare Produkte. Auf der anderen Seite braucht es die Konsumentinnen und Konsumenten, und das sind wir alle (vom Konzernchef bis zur alleinerziehenden Mutter), die Produkte reparieren lassen wollen und langlebige Produkte bevorzugen und nicht nur wegen des neuen Designs austauschen.

Repair Cafe in Neulengbach

Die Initiatoren des Reparaturkaffees in Neulengbach informierten im Anschluss an den Vortrag: „Jeden 1. Mittwoch im Monat von 17:00 bis 20:00 Uhr gibt es im SpeiseLokal Wiener Straße 98 in 3040 Neulengbach ein Reparaturkaffee. Hier erhält man Hilfe zur Selbsthilfe beim Reparieren.“

Der Nächste St. Christophener Umweltstammtisch am Fr. 9.11. um 19:30 Uhr widmet sich mit dem Referenten Werner Fiebiger dem Thema Energiewirtschaft.

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