Kommentar
Viel mehr als nur alte Glasscherben

- Susanne Veronik, Redaktionsleiterin der WOCHE Deutschlandsberg
- Foto: Strametz
- hochgeladen von Susanne Veronik
In Glashütten, Marktgemeinde Bad Schwanberg, ist heuer ein Glasmacherofen bei einer archäologischen Grabung freigelegt worden. Er ist somit nicht nur eine weiterer Sensationsfund in der Region, sondern sogar der identitätsstiftende Ursprung für den Namen des Ortes Glashütten. So ist Geschichte spannend wie ein Krimi und eine Quelle, aus der wir jetzt für die Zukunft lernen können.
Für die einen sind es nur alte Scherben, für andere unbezahlbare Schätze. Was Archäologen bei ihren Grabungen ans Tageslicht befördern, wirkt nicht immer gleich wie eine Sensation. Doch wenn die Fundstücke vom Staub der Jahrhunderte befreit sind, dann geben sie Zeugnis vom Leben unserer Vorfahren. Klingt immer noch verstaubt?
Ausbeutung und Mobbing waren schon immer ein Thema
Dabei ist gerade der Fund des Glasmacherofens in Glashütten spannender als ein Krimi. So geben die schriftlichen Überlieferungen nicht nur Einblicke in das damalige Leben, sondern auch Zeugnisse der einst florierenden Glasmacher-Tradition. Ja, in unserer Region wurde Glas erzeugt, und das nicht zu knapp. Dabei sind die Themen jener Zeiten heute aktueller denn je, wie aus zeitlich adäquaten, schriftlichen Quellen hervorgeht. Sie reichen vom Konkurrenzdenken einzelner Betriebe über Mobbing am Arbeitsplatz bis hin zur Ausbeutung natürlicher Ressourcen. Schließlich sind für die Glasschmelze die umliegenden Wälder großflächig abgeholzt worden.
Auch wenn Geschichte für viele einen faden Anstrich hat: Wir können es in Zukunft nur besser machen, wenn wir aus der Vergangenheit lernen wollen.
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