Sternsingen einmal anders
Die "Hollenegger Holy Singers" sind wieder unterwegs

Peter Weiss, Paul Diwiak, Johannes und Stephan Tarmastin sind die "Hollenegger Holy Singers". | Foto: Hollenegger Holy Singers
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Die "Hollenegger Holy Singers" sind eine Sternsingergruppe aus Bad Schwanberg, die im Jänner 2023 nun bereits zum fünften Mal in der jetzigen Konstellation unterwegs ist. Die vier jungen Männer sind dafür bekannt, Hits aus dem Radio in echte Sternsinger-Ohrwürmer umzudichten.

BAD SCHWANBERG. Peter Weiss, Paul Diwiak, Stephan und Johannes Tarmastin sind als "Hollenegger Holy Singers" Teil der Dreikönigsaktion. Heuer sind sie am 5. Jänner in Hollenegg unterwegs. Die Aktion unterstützt wieder zahlreiche Projekte mit den erhaltenen Spenden, in diesem Jahr sind es viele Umweltprojekte, zum Beispiel in Kenia, wo Bäume der Hoffnung gepflanzt werden. 

Während Johannes Tarmastin bereits als Kind Sternsinger war, hat Stephan Tarmastin erst im Jahr 2015 bei den "Hollenegger Holy Singers" damit begonnen. "Für mich ist es immer ein Highlight, dass man sieht, wie die Leute sich freuen", schwärmt Stephan Tarmastin. "Es ist schön, dass man immer so angenommen wird, das ist ein Wahnsinn", schließt sich Johannes Tarmastin an. Außerdem sei die Gemeinschaft, das Singen und Musizieren toll am Sternsingen. "Das ganze zusammen unterwegs sein und einfach Spaß haben und frei sein, das ist herrlich, finde ich", meint Johannes Tarmastin. 

Die Gruppe sorgt im Jänner stets für Freude bei den besuchten Haushalten. | Foto: Hollenegger Holy Singers
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Die Gruppe hat an einem Tag schon einmal über 90 Häuser besucht. Heuer werden es "nur" ca. 40-50 sein, dafür gilt es, eine große Strecke zu bewältigen. Worauf freuen sich die Vier nach einem so anstrengenden Tag am meisten? Bestimmte Haushalte hätten immer schon etwas zum Essen und Trinken gerichtet, das sei immer schön - besonders Brötchen und Bier haben es den jungen Männern angetan. 

Moderne Lieder im Repertoire

Einen der ersten modernen Hits, den die Gruppe gesungen und sogar schon etwas umgetextet hat, war "Born This Way" von Lady Gaga. Dann kamen weitere englische Texte, zum Beispiel "Since you've been gone" von Kelly Klarkson, woraus "Since you've been born" wurde. "Einmal haben wir uns getroffen und gesagt, wir würden gerne Lieder auf Deutsch bzw. Steirisch singen. Etwas, das einmal alle Leute verstehen. Von mehreren Vorschlägen ist es dann 'Eini ins Leben' von Pizzera & Jaus geworden", erzählt Johannes Tarmastin, dass der Text dazu ganz schnell entstanden ist. 

"Man merkt auch, dass deutsche Lieder einfach besser ankommen. Es wird verstanden und ist ein bisschen näher an den Leuten dran."
Stephan Tarmastin, Sternsinger

Bei den Texten geht es den vier jungen Sängern darum, dass die Geschichte von Jesu Geburt erzählt wird. "Wir überlegen uns immer, aus welcher Sicht möchten wir erzählen, wie können wir diese ganze Geschichte wieder interessant und spannend gestalten und vielleicht einmal einen anderen Blickwinkel einfließen lassen", meint Johannes Tarmastin. So erzählen sie zum Beispiel aus der Sicht von Maria, dem Eseln, den Sternsingern oder von Engeln. 

Heuer werden die Vier wieder ein neues Lied singen - welches genau das ist, dürfen sie leider noch nicht verraten. Ein kleiner Tipp: Das Lied wird einen sehr großen Steiermark-Bezug haben.

Ein beliebtes Grüppchen

Laut Stephan und Johannes Tarmastin kommen die "Hollenegger Holy Singers" sehr gut an, werden sogar dort begrüßt, wo andere Gruppen selten hineinkommen. "Die Leute finden uns sehr lustig, sie amüsieren sich natürlich. Manche warten schon darauf, wenn sie wissen, wir kommen in die Gegend", verrät Johannes Tarmastin. Bei älteren Menschen singen die Holy Singers auch gerne ältere und klassische Lieder aus der Vergangenheit, zum Beispiel "Es wird scho glei dumpa" oder "O du fröhliche". 

Auch sehr emotional kann es bei den Sternsinger-Besuchen werden: Ab und zu singen die Leute mit, manchmal fließen sogar Tränen. "Es gibt Leute, die unterm Jahr fast nie Besuch bekommen und dann ist da jemand und singt Lieder, die sie kennen. Das ist natürlich ganz was Besonderes", erzählt Johannes Tarmastin.

Keine Gesichtsbemalung

Früher bemalten sich die vier jungen Erwachsenen die Gesichter, um die Kontinente darzustellen. Nach einigen Diskussionen entschied man sich jedoch, die Bemalung wegzulassen. Schließlich haben sich Sternsinger nicht immer bemalt. Erst die Kolonialzeit, in der Enteignung, Ausbeutung, Sklaverei und Mord an anderen Kulturen gegenwärtig war, hat vielerorts die Farben auf die Gesichter der heiligen drei Könige gebracht. Diese schwierige Symbolik führte dazu, dass sich die "Hollenegger Holy Singers" abgeschminkt haben - für Menschenrechte, gegen Rassismus und Diskriminierung.

Früher zeigten sich die "Hollenegger Holy Singers" noch bemalt. Heute verzichtet man darauf - aus gutem Grund. | Foto: Hollenegger Holy Singers
  • Früher zeigten sich die "Hollenegger Holy Singers" noch bemalt. Heute verzichtet man darauf - aus gutem Grund.
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