Deutschlandsberg
Der Traum vom Hallenbad ist vorerst vorbei

Das JUFA in Deutschlandsberg ist noch immer geschlossen. | Foto: Veronik
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Nach der jüngsten Gemeinderatssitzung sind die Pläne für das geplante Hallenbad beim Jufa Deutschlandsberg vorerst auf Eis gelegt. Jetzt gilt es, die vom Land Steiermark dazu zweckgebundenen Mittel in der Höhe von jetzt 900.000 Euro im Zuge des Umbaues beim Jufa neu zu widmen.

DEUTSCHLANDSBERG. Der Bau eines Hallenbades im Bezirk Deutschlandsberg ist ein seit Jahrzehnten gehegter Traum, der nach dem Beschluss in der Stadtgemeinderatssitzung am 7. November 2019 in greifbare Nähe gerückt ist.  

Nach der offiziellen Präsentation beim Jufa Hotel Sport Ressort noch im November 2019 schien alles unter Dach und Fach: Im Zuge einer umfassenden Modernisierung und Komfortverbesserung für das Jufa Deutschlandsberg soll auch das geplante Hallenbad in Kooperation mit der StadtgemeindeDeutschlandsberg und dem Land Steiermark realisiert werden.

Aktuelle Krisen machen einen Bau unmöglich

Die Eröffnung wäre für September 2021 geplant gewesen. Wenn alles glatt gelaufen wäre, hätten bereits seit dem Vorjahr hier Schülerinnen und Schüler sowie Erwachsene im 25 Meter langen Schwimmbecken ihre Längen ziehen können.

Der Finanzierungsplan für das Hallenbad gemäß dem Vertrag von 2019

Das Projekt Hallenbad beim Jufa Deutschlandsberg hätte insgesamt 5,4 Mio. Euro umfasst:
1,4 Mio. Euro von den JUFA-Hotels
1,3 Mio. Euro von der Stadtgemeinde Deutschlandsberg
2,7 Mio. Euro als zweckgebundene Förderung vom Land Steiermark, aufgeteilt auf zehn Jahre mit jeweils 270.000 Euro

Doch dann kam Corona und das 5,4 Mio. Euro teure Vorhaben ist komplett zum Stillstand gekommen. Das Jufa ist derzeit bis auf wenige Ausnahmen noch immer nicht geöffnet und von einem Hallenbad ist weit und breit nichts zu sehen, im Gegenteil: Schon in der Gemeinderatssitzung vom 29. März dieses Jahres ist das Projekt ins Wanken geraten. Die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Energiekrise und die damit verbundene Preissteigerungen am Bau haben die Situation noch zusätzlich verschärft: Zu hoch wären die aktuellen Bau- und Energiekosten für dieses ehrgeizige Vorhaben.

Man einigte sich nach jener Gemeinderatssitzung im März mit Gehard Wendl, dem Vorstandsvorsitzenden der JUFA Hotels, noch auf eine Etappenlösung: Es sollte eine sogenannte Andockmöglichkeit für das spätere Hallenbad umgesetzt werden, wo auch ein öffentlicher Kinderspielbereich integriert ist, der als Durchgangsbereich vom Obergeschoß in Richtung Hallenbad geführt hätte.

So hätte der Kinderbereich aussehen können. | Foto: JUFA
  • So hätte der Kinderbereich aussehen können.
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Geschehen ist bisher nichts, auch das Jufa ist bis auf wenige Ausnahmen geschlossen, obwohl man in diesem Frühsommer bereits öffnen wollte.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung am letzten Dienstag scheint das Hallenbad in noch weitere Ferne gerückt: Der diesbezügliche Vertrag mit dem Jufa wird aufgelöst und das Projekt Hallenbad einmal bis 2025 auf Eis gelegt.

"Es ist jetzt in Zeiten der enormen Teuerungen, verbunden mit der Energiekrise, einfach nicht wirtschaftlich, ein Hallenbad zu errichten und zu betreiben."
Josef Wallner, Bürgermeister der Stadt Deutschlandsberg

Findest du es richtig, dass derzeit kein Hallenbad in Deutschlandsberg gebaut wird?

Die vom Land Steiermark dazu zweckgebundenen Mittel in der Höhe von 2,7 Mio. Euro, die auf 900.000 Euro reduziert werden, sollen somit in anderer Form in den Umbau für das Jufa Deutschlandsberg fließen.

Aufbruchstimmung für das Jufa Deutschlandsberg

Auch Gerhard Wendl, Vorstandsvorsitzenden der JUFA Hotels, ist auf Anfrage von MeinBezirk.at von dieser Vorgehensweise überzeugt: "Auch wenn das Hallenbad für das Schulschwimmen ein wichtiges Thema wäre, so ist es derzeit einfach nicht sinnvoll, so ein aufwändiges Projekt mit aller Kraft umzusetzen. Es ist derzeit gar nicht abzusehen, wie sich die Energiekosten in den kommenden Jahren entwickeln werden."

Gerhard Wendl, Gründer und Vorstandsvorsitzender der JUFA Hotels, sieht in der Vorgehensweise, den Standort in Deutschlandsberg derzeit ohne Hallenbad auszubauen, den richtigen Schritt gesetzt. | Foto: OÖ Tourismus GmbH/Phil Lindner
  • Gerhard Wendl, Gründer und Vorstandsvorsitzender der JUFA Hotels, sieht in der Vorgehensweise, den Standort in Deutschlandsberg derzeit ohne Hallenbad auszubauen, den richtigen Schritt gesetzt.
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Nach zwei Jahren Stillstand sieht Wendl jetzt ein positive Aufbruchstimmung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für die Gäste, um das Jufa Deutschlandsberg endlich aus dem Dornröschenschlaf zu holen.

"Es schaut gut aus. Wir werden jetzt die Aufträge an die Baufirmen vergeben, sodass wir das ursprüngliche Konzept mit großem Indoor-Spielbereich für die Bevölkerung und einem Außenspielplatz sowie weiteren qualitativen Verbesserungen im Jufa Deutschlandsberg endlich umsetzen können. Somit wird auch der geplante Andockbereich eingerichtet, falls das Hallenbad doch noch zur Umsetzung kommt."
Gerhard Wendl, Vorstandsvorsitzenden der Jufa Hotels.

Die Eröffnung des Jufa Hotel Sport Ressort Deutschlandsberg ist nach den angesprochenen Umbaumaßnahmen für April/Mai 2023 geplant.

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