Sonnentau, Zwergbirke, Wollgras
Berg- und Naturwacht macht sich für den Hochmoor-Schutz stark

Die Verantwortlichen der Berg- und Naturwacht Deutschlandsberg mit der zuständigen Fachfrau für den Naturschutz in der Landesleitung Gudrun Tiefenbach-Kaufmann und Botaniker Heli Kammererbei der Schutzgebietsbegehung vom Moor See-Eben und Freiländer Filzmoos. | Foto: Tiefenbach-Kaufmann
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  • Die Verantwortlichen der Berg- und Naturwacht Deutschlandsberg mit der zuständigen Fachfrau für den Naturschutz in der Landesleitung Gudrun Tiefenbach-Kaufmann und Botaniker Heli Kammererbei der Schutzgebietsbegehung vom Moor See-Eben und Freiländer Filzmoos.
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Die Verantwortlichen der Berg- und Naturwacht Deutschlandsberg organisierten in Zusammenarbeit mit Gudrun Tiefenbach-Kaufmann, zuständige Fachfrau für den Naturschutz in der Landesleitung, eine Schutzgebietsbegehung im Moor See-Eben und im Freiländer Filzmoos.

DEUTSCHLANDSBERG. Fachlich begleitet und betreut wurde die Berg- und Naturwacht Deutschlandsberg vom Botaniker und Geschäftsführer des "Grünen Handwerks" Heli Kammerer, der nicht nur die rechtliche Seite des Naturschutzes in den Blickpunkt stelle, sondern auch auf die vielen botanischen Raritäten in den besichtigten Gebieten verwies. 

Qualitätsverbesserung in der Überwachung

Ziel der Begehung war die Qualitätsverbesserung der Überwachung von Naturschutzgebieten. Das Moor See-Eben und Freiländer Filzmoos sind Hochmoore mit einer ganz speziellen Fauna. Das Hochmoor See-Eben wurde unter Schutz gestellt, um die charakteristische Moorvegetation zu schützen. "Hier sind es vor allem die einzigartige Zwergbirke und der Sonnentau, aber man findet auch die Besenheide, Rosmarienheide, Moor-Rauschbeere und das für das Hochmoor spezielle Wollgras", erklärt Johanna Lenz seitens der Berg- und Naturwacht Deutschlandsberg. 

Einzigartige Lebensräume 

Im Freiländer Filzmoos dient die Unterschutzstellung der Erhaltung des Hochmoores sowie des Legföhrenbestandes, der in dieser Form nur noch in der Obersteiermark zu finden ist. "Auch hier konnten wir den Sonnentau, das Moorveilchen, einen Moor-Schachtelhalm, die Gemsheide das Haarmützenmoos sowie den Sumpfbaldrian finden. Die eigenartigen Torfmoose mit ihren grünen, oft rötlich oder gelb gefärbten Stängeln und Blätter sterben in den unteren Teilen ab, wachsen aber an der Spitze ständig weiter. Zum Erhalt sind die Torfmoose in einem Hochmoor auf den Regen d.h. auf Niederschlagswasser angewiesen, da sie keine Verbindung zum Grundwasser haben", führt Lenz weiter aus. 

Hochwasserschutz und Kohlenstoffspeicher

Generell sei viel zu wenig bekannt, welch große Bedeutung die Feuchtgebiete im gesamten Naturhaushalt und damit auch für die Landwirtschaft haben: "Sie dienen als Hochwasserschutz, da sie die natürliche Funktion zur Wasserrückhaltung haben und damit den Abfluss des Wassers verzögern. Feuchtgebiete sind aber auch wichtige Wasserreiniger", sagt Lenz. 
Moore leisten nicht nur einen enormen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt, sondern erfüllen darüber hinaus eine weitere Funktion, die im Zuge des Klimawandels und der globalen Erderwärmung nicht zu unterschätzen ist: Sie sind die effektivsten Kohlenstoffspeicher aller Landlebensräume.

"Bei der Entwässerung von Mooren kommt der über Jahrtausende im Torf gebundene Kohlenstoff mit Sauerstoff in Berührung und oxidiert. Damit gelangen nicht nur riesige Mengen CO2 in die Atmosphäre, sondern auch das über 300 Mal klimaschädlichere Lachgas. Wir sollten daher zu unserem eigenen Schutz darauf achten, dass wir dieses „klimatische Kleinod“ Moor mit ihrer Artenvielfalt erhalten."
Johanna Lenz, Berg- und Naturwacht Deutschlandsberg

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Im Hochmoor See-Eben ist die einzigartige Zwergbirke zu finden.  | Foto: Lenz
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