Stainzer Freibad
Die Ergebnisse zur Bürgerbeteiligung stehen fest

Über 70 Interessierte waren bei der Präsentation der Ergebnisse in der Hofer-Mühle anwesend. | Foto: Löschnig
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  • Über 70 Interessierte waren bei der Präsentation der Ergebnisse in der Hofer-Mühle anwesend.
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Bei der Bürgerbeteiligungswerkstatt Mitte April wurden die Wünsche der Bevölkerung zum neuen Stainzer Freibad gesammelt, die als Grundlage für die Ausschreibung zum Architekturwettbewerb genutzt werden. Jetzt wurden die Ergebnisse präsentiert - und damit eine vage Vorstellung, wie das neue Bad aussehen könnte.

STAINZ. Sechs Stationen gab's bei der Bürgerbeteiligungswerkstatt in der Festhalle Stallhof (MeinBezirk.at berichtete: "Bürgerbeteiligungswerkstatt zum Freibad Stainz"): "Freibad Fragebogen" zum Kennenlernen der Nutzerinnen und Nutzer und deren Verhalten, "Freibad Stainz bisher" – hier wurde gefragt, was bisher wunderbar war und was sich verbessern ließe – und "Freibad Stainz Zukunft", wo die Gäste ihr "Wunsch-Freibad" selbst gestalten konnten.

Weiters gab es die Stationen "Freibad Stainz Zukunft – Schwerpunkte", hierbei wurde nachgefragt, was den zukünftigen Nutzerinnen und Nutzern beim Freibad wirklich wichtig ist, "Freibad Referenzen", zum Lernen von anderen Freibädern, und zu guter Letzt "Freibad plus", wo man sonstige Wünsche angeben konnte.

Bei der Bürgerbeteiligungswerkstatt im April konnten Bürgerinnen und Bürger ihre Wünsche für das Freibad anbringen. | Foto: Löschnig
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Nach der Werkstatt wurde auf Initiative der Mittelschullehrerin Irmgard Kratochwill eine Umfrage bei den Schülerinnen und Schülern der ersten bis vierten Schulstufe nach ihren Präferenzen durchgeführt. Diese wurden ebenfalls in die Dokumentation aufgenommen und bei der Endbesprechung in Stainz präsentiert.

Zu den Ergebnissen

Die Architektin und Projektleiterin Elisabeth Leitner stellte in der Hofer-Mühle Stainz nun die Ergebnisse vor. Dabei waren auch der Stainzer Bürgermeister Karl Bohnstingl sowie Christian Hofmann vom Fachbereich Anlagentechnik und Baukultur des Landes Steiermark und Architekt Rainer Wührer – die beiden werden die Gemeinde Stainz beim Architekturwettbewerb begleiten.

Und was konnte bei der Bürgerbeteiligung ermittelt werden? Überraschend war zunächst, dass ganze 82 Prozent der teilnehmenden Nutzerinnen und Nutzer das alte Schwimmbad mit "sehr gut" oder "gut" bewerteten – trotz des sanierungsbedürftigen Zustandes. Außerdem gaben sehr viele an, das Bad zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu besuchen – ganze 80 Prozent. Es stellte sich heraus, dass das Freibad nicht nur wichtig als Ort zum Schwimmen ist, sondern dass besonders die soziale Komponente eine große Rolle spielt. 77 Teilnehmende gaben an, im Freibad häufig Freundinnen und Freunde zu treffen.

Das alte Stainzer Freibad aus der Vogelperspektive. | Foto: Freiwillige Feuerwehr Stainz
  • Das alte Stainzer Freibad aus der Vogelperspektive.
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Positiv am bisherigen Freibad wurden die Wasserflächen, der Volleyball-Platz, der Sportplatz sowie das Schwimmerbecken bewertet. Negativ oder "gemischt" bewerteten die Nutzerinnen und Nutzer zum Beispiel den Minigolf-Platz, das Kinderbecken, die Gastro und den Parkplatz.

Das wünschen sich die Bürger

Bei der Station "Freibad Zukunft – Schwerpunkte" waren die meistgenannten beziehungsweise -gewünschten Themen unter den Einzelnennungen ein normiertes Sportbecken mit 101 Stimmen, ein solarbeheiztes Becken (55), ein reines Schwimmbecken ohne Störfaktor (52), viele Bäume für natürlichen Schatten (46) und eine 3-fach Rutsche nebeneinander (46). Allgemeine, große Themen, die gemeinsam viele Stimmen erhalten haben, waren eine Wasserrutsche, die keine ständige Aufsicht erfordert (99), ein Sprungturm zur Alleinstellung (71), Wasserspielangebote (63) und eine vergrößerte Sandfläche beim Volleyball-Platz (55).

Attraktionen in anderen Schwimmbädern – zum Beispiel Eibiswald oder Frauental –, die am häufigsten positiv benannt wurden, waren die Sportbecken, eine ganzjährige Gastro, Eltern-Kind-Bereiche, Rutschen und große Liegeflächen.

Bürgermeister Karl Bohnstingl freute sich über die rege Teilnahme. | Foto: Löschnig
  • Bürgermeister Karl Bohnstingl freute sich über die rege Teilnahme.
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Zusätzliche Anmerkungen, die beim Bürgerbeteiligungsprozess erwähnt wurden, waren zum Beispiel, dass man das Freibad ganzjährig nutzen könnte, die Bürgerinnen und Bürger legen trotz der hohen Kosten Wert auf eine große Wasserfläche, ein Calisthenics Park wurde erwähnt, sowie ein möglicher Hintereingang vom Sportplatz aus mit Chip für Besitzerinnen und Besitzer einer Saisonkarte und eine ganzjährig geöffnete Kantine.

Was ist den Kindern wichtig?

Bei der Umfrage in der ersten bis vierten Schulstufe wurden insgesamt 12 Klassen befragt. Die Themen mit der größten Übereinstimmung, die den Kindern wichtig sind, sind Rutschen, Springen, Preisgestaltung, Hygiene und die Bedeutung als Treffpunkt. Den älteren Schülerinnen und Schülern in der dritten und vierten Klasse ist vor allem die Krake wichtig.

Konflikt der Generationen

Bei dem Kosten-Limit der Gemeinde mit fünf Millionen Euro (netto) bereiten die vielen einzelnen Wünsche Probleme, zum Beispiel der Wunsch nach einem 33 Meter langen Sportbecken mit sechs Bahnen und einer Krake, die die Schwimmerinnen und Schwimmer nicht stören soll. Dieser sogenannte "Kraken-Konflikt" muss nun gelöst werden, die Anwesenden in der Hofer-Mühle konnten bei einer Online-Abstimmung ihre Bereitschaft für verschiedenste Kompromissmöglichkeiten angeben. Auch wenn die meisten Erwachsenen keinen bzw. wenig Wert auf die Krake legen, sind viele dafür, dass sie für die Jugend kommen soll.

Wie geht es jetzt weiter? Die ganze Dokumentation der Ergebnisse wird demnächst online abrufbar sein. Auf Basis dieser wird außerdem das Wettbewerbsverfahren starten. Die Jurierung findet im Frühherbst statt, die Ergebnisse werden in einer Ausstellung präsentiert.

Wichtige Themen zusammengefasst

  • Schwimmerbecken, Nichtschwimmerbecken, Kleinkindbecken
  • Rutsche(n)
  • Krake
  • Sprungturm
  • Ganzjahresgastronomie, Ganzjahresbespielung
  • große Liegeflächen bewahren, Bäume als natürliche Beschattung
  • Volleyballplatz vergrößern
  • Wasserspielangebote
  • Bewegungsangebote
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