Schwerpunkt Lehre
Ein starkes Team zum Wohl der Lehrlinge

Johanna Lampl leitet das Lehrlingshaus in Eibiswald. | Foto: Veronik
  • Johanna Lampl leitet das Lehrlingshaus in Eibiswald.
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Johanna Lampl ist die Leiterin des Lehrlingshauses in Eibiswald und bei uns im WOCHE-Interview.

EIBISWALD. Die Landesberufsschule Eibiswald und das Lehrlingshaus in Eibiswald sind eng miteinander verwoben. Die Fäden laufen bei Johanna Lampl als Leiterin des Lehrlingshauses zusammen. Der WOCHE Deutschlandsberg stand sie zur aktuellen Situation Rede und Antwort.

Wie haben Sie den Lockdown erlebt?
JOHANNA LAMPL: Wir sind ein sehr großes Haus mit 300 Schülern. Da gibt es immer Leben, was ich sehr genieße. Am Freitag, dem 13. März, mussten nach einer Anweisung der Wirtschaftskammer auf einmal alle Schüler nach Hause. Dabei wusste zu jenem Zeitpunkt niemand, wann und ob sie überhaupt zurückkommen. Die Stimmung war sehr beklemmend.

Und das Personal?
Auch wir mussten bis Juni ins Homeoffice. Natürlich, die Unruhe unter den Angestellten war groß und ich habe versucht, so gut es ging, zu beruhigen. Durch Kurzarbeit noch bis Ende September konnten wir die Stellen auch halten.

Wie geht man jetzt in den neuen Turnus?
Wir haben ein eigenes Hygiene-Handbuch für die Lehrlingshäuser mit strikten Vorgaben zur Desinfektion, das jetzt noch einmal überarbeitet und der aktuellen Situation angepasst worden ist. Das bedeutet einen sehr hohen Aufwand für das zehnköpfige Reinigungspersonal.

Wie hoch ist die Auslastung im aktuell angelaufenen Turnus?
Wie sind übervoll: 300 Lehrlinge in unserem Internat in Eibiswald. Weitere 26 sind im eigens dazu angemieteten Trakt des Arnfelser Jugendgästehauses untergebracht. Dazu kommen auch noch einige extern wohnende Schüler. Die jungen Leute kommen aus der ganzen Steiermark, einige auch aus Kärnten.

Was bedeuten die Maßnahmen für die Lehrlinge?
An jedem Sonntag messen unsere insgesamt acht Betreuer die Temperatur der ankommenden Lehrlinge. Der Mund-Nasenschutz ist im ganzen Haus außer im eigenen Zimmer anzuwenden, Desinfektionsmittel-Spender sind aufgestellt. Im Speisesaal gilt: Ein Zimmer ist eine Wohngemeinschaft, wobei jeder Platz fix zugewiesen ist. Die Mahlzeiten werden in zwei Schichten eingenommen, wobei nach jedem Speisengang alle Oberflächen desinfiziert werden. Die Getränkeautomaten dürfen nur von unserem Personal für die Lehrlinge bedient werden.

Wie nehmen die Lehrlinge die Maßnahmen an?

Es funktioniert sehr gut. Die jungen Leute sind sehr vorsichtig und tragen die Gesichts-Maske mit viel Disziplin.

Wie sind die Maßnahmen bei einem Verdachtsfall?
Wir haben ein Isolierzimmer mit einer Durchzugsschleuse als Blockade zu weiteren Kontakten eingerichtet. Unsere Geschäftsführung informiert das Gesundheitstelefon 1450 und den Amtsarzt  in jenem Bezirk, in dem der jeweilige Schüler wohnhaft ist. Das Abwägen, ob jemand ein Verdachtsfall ist oder nicht ist enorm schwierig. Ich lasse lieber einmal zuviel testen als zu wenig.

Die größte Herausforderung?
Den Balance-Akt zwischen Vorsicht und guter Betreuung der Schüler zu schaffen. Schließlich brauchen die Schüler einen Ausgleich zum anstrengenden Schul-Alltag, und das möglichst an der frischen Luft. Wenn sie schon nicht Fußball spielen dürfen, dann gehen wir eben wandern. Das ist uns schon jetzt recht gut gelungen.

Wenn man so ein gutes Team hat, dann steht man so eine Situation auch gmeinsam durch.
Johanna Lampl, Leiterin des Lehrlingshauses bei der LBS Eibiswald


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