Ein Querschnitt, was im Schilcherland passiert ist...
Ideen sprießen und Fördergelder sprudeln...

Bei der Vorstellung ihrer Projekte ging den Verantwortlichen das Herz auf. LAG-Obmann Bgm. Walter Eichmann (r.) appellierte an die Ideenträger im Schilcherland weiterhin Mut zu haben. | Foto: Josef fürbass
2Bilder
  • Bei der Vorstellung ihrer Projekte ging den Verantwortlichen das Herz auf. LAG-Obmann Bgm. Walter Eichmann (r.) appellierte an die Ideenträger im Schilcherland weiterhin Mut zu haben.
  • Foto: Josef fürbass
  • hochgeladen von Josef Fürbass

Geradezu überbordend sind die Ideen, die im Schilcherland mit großem Enthusiasmus werden und mit Hilfe von Leader realisiert werden. Einige Projekte wurden nun im Rathaus Wies vorgestellt. „Leuten mit Ideen Mut geben, dafür sollte diese Veranstaltung da sein“, betonte der Stainzer Bürgermeister Walter Eichmann als Obmann der Leader-Aktionsgruppe (LAG) Schilcherland.

(jf). Das Themenfeld ist sehr vielfältig, und der Ideenreichtum boomt nach wie vor. In den vergangenen vier Jahren hat sich einiges getan. 150 Projektideen wurden vorgestellt, 59 hat sich das Steuerungsgremium genauer angesehen, und 40 wurden genehmigt. Seit Ende 2015 wurde mit Unterstützung des Bundes, des Landes, der europäischen Union und mit Eigenmittel ein Investment von über vier Millionen Euro getätigt. „Das ist ein Impuls für die Gesamtregion“, stellte Eichmann fest. Bislang wurden vom regionalen Projektauswahl-Gremium bereits 75 Prozent des Förderbudgets der LAG Schilcherland für innovative und nachhaltige Projekte freigegeben. Einige davon wurden jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt. „Wir wollen die Vielfalt im Schilcherland darstellen“, erklärte dazu LAG-Projektkoordinatorin Elisabeth Fukar. In Vertretung von Landeshauptmann-Vize Michael Schickhofer nahm der Vizepräsident des Bundesrates, Hubert Koller, an der Präsentation teil. Als langjähriger Bürgermeister und großer Verfechter des ländlichen Raumes fand Koller klare Worte: „Das was ihr macht, gehört unterstützt!“

Der Käse zum Schilcher

Darum prüfe, wer sich nach reiflicher Entscheidung ewig bindet! Im Aktionsfeld „Regionale Wettbewerbsfähigkeit“ konnte die Hofkäserei Deutschmann aus Frauental eine lukullische Vermähung vermelden. „Der Schilcher ist unser Leitprodukt.“ Das Pendant dazu ist Käse. Dieser muss mindestens zwölf Monate reifen und gilt als Botschafter für das Schilcherland und die gesamte Region.


Ein Land, in dem Schilcher und Kaffee fließen...

Johannes Jöbstl aus Wernersdorf stellte den Schilcherfrühling vor und geriet dabei richtig ins Schwärmen: „Wenn alles blüht, geht einem das Herz auf. Diese Landschaft ist einfach ein Wahnsinn!“ Das Schöne an diesem Projekt sei wohlgemerkt, „dass Direktvermarkter, Weinbauern und Gastronomiebetriebe an einem Strang ziehen.“

„Wir sind eine sehr innovative Region , auch beim Kaffee.“

Kaufmann Florian Hubmann

Mit einem interessanten Projekt ließ Florian Hubmann aus Stainz aufhorchen. Er will die Kaffeekultur im Schilcherland ausbauen. Der Stainzer Kaffee soll zur regionalen Marke werden. „Wir bauen dazu eine gläserne Rösterei mitten in Stainz. Am 22. November soll die Eröffnung sein.“ Durch Verkostungen vor Ort, die Teilnahme an Events und die Kooperation mit Hotels, Gastronomiebetrieben sowie weiteren Unternehmen soll der biologische und regional veredelte Kaffee rasch Bekanntheit erlangen. Das ehrgeizige Ziel: Bis 2020 sollen mehr als 1.900 kg Stainzer Kaffee verarbeitet und verkauft, zwei Mitarbeiter beschäftigt, rund 15 Kooperationspartner gewonnen, 400 kg Kaffee im Handel vertreiben und zahlreiche Schauröstungen durchgeführt werden.


Stressfreie Schlachtung auf der Koralpe


Elisabeth Fukar brachte das Projekt von elf Bauern auf der Koralm zur Sprache, die sich zusammen getan haben, um einen Schlachtanhänger zur stressfreien Hofschlachtung bauen zu lassen. Die Bewilligung dafür wurde vorerst für sechs Monate erteilt.


WiesErleben im Schilcherland

„Eine Klimaanlage im Rathauskeller, wo einst Wein und Bier gelagert wurden, brauchen wir nicht“, schickte Bürgermeister Josef Waltl von der gastgebenden Marktgemeinde Wies voraus. Er setzte von einem Projekt, das Betriebe vernetzt und Mehrwert schafft, in Kenntnis. „Die Weiße Sulm ist unsere natürliche Lebensader, die wir beleben wollen, um die Wertschöpfung in der Region zu behalten.“

Ein historisch-archäologisches Projekt mit Fernsicht bis nach Graz

Das Aktionsfeld 2 widmet sich konkret „Natürlichen Ressourcen und kulturellem Erbe“. Bürgermeister Karlheinz Schuster und Manfred Starkel berichteten über das ehrgeizige Ziel, die Altburg Schwanberg zu attraktivieren. Seit nunmehr 2004 gibt es Ausgrabungen. Neben der Aufarbeitung des wissenschaftlichen Teils soll ein Erlebniswanderweg mit zehn Stationen vom Hauptplatz bis zum so genannten Tanzboden entstehen und ein Aussichtsturm errichtet werden. „Wir wollen eine touristische Attraktion schaffen und mit ihr Schulen und Familien ansprechen“, so Schuster. „Damit die Jugend die eigene Geschichte besser kennen lernt“, fügt Starkel hinzu.

Streuobstinitiative St. Stefan

Über ein nachhaltiges Projekt in der größten Weinbaugemeinde der Weststeiermark informierte Bürgermeister Stephan Oswald. St. Stefan ob Stainz ist bekannt für den Weinbau, allerdings sind die typischen Streuobstwiesen verloren gegangen. „Diese wollen wir wieder beleben und alte Apfelsorten bekannt machen.“ Dazu werden 1500 Bäume angekauft und an alle Haushalte verteilt.


Schule ohne Ausgrenzung


Unter dem Motto „Inklusion im Aufwind“ hat es sich der Sozialverein Deutschlandsberg zur Aufgabe gemacht, Kindern mit besonderen Bedürfnissen und erhöhtem Förderbedarf Lern– und Hilfsmittel im Wert von 20.000 Euro zu unterstützen. Diese stehen, wie Obmann Josef Steiner einräumte, allen 38 Pflichtschulen des Bezirkes zur Verfügung. Stationiert sind die Lern- und Hilfsmaterialien in der VS Eibiswald.


Europa tanzt


Mit „Kulturen in Bewegung“ stellten das Schilcherland und die Lipizzanerheimat ein gemeinsames und grenzüberschreitendes Projekt näher vor. Das Volkstanzfestival mit 200 Gästen aus Griechenland, Serbien, Sardinien, Schottland und Spanien hat den beiden Bezirken Deutschlandsberg und Voitsberg Europa ein bisschen näher gebracht. „Die Leute sollten unsere Lebensweise kennen lernen, erfahren was man bei uns so isst und wie unsere Häuser aussehen“, führte Peter Nöhrer aus

Begegnungszentrum Groß St. Florian

Der Wunsch nach einer vereins- und generationenübergreifenden Begegnungszone wird in Groß St. Florian Rechnung getragen. „Das Gebäude ist im Bau“, sagte Vizebürgermeister Franz Jöbstl zum Stand der Dinge. Dem Projekt „Begegnungszentrum Groß St. Florian“ war ein Bürgerbeteiligungsprozess vorausgegangen. „Wir haben über 260 fassbare Anregungen bekommen.“ Im Zentrum gelegen, sollen die barrierefrei zugänglichen Räumlichkeiten zur gesellschaftlichen und sozialen Belebung beitragen, den Ortskern vitalisieren und stärken sowie der Dezentralisierung vorbeugen.

Kreative Lehrlingswelten

Dieses Modell einer praxisnahen Berufsorientierung an Schulen hat das Ziel, Jugendlichen die Vielfalt der Lehrberufe zu vermitteln und zu einem Arbeitsplatz im ländlichen Raum zu motivieren. Die Basis dafür stellen Werkboxen dar. 25 Stück davon stehen im Schilcherland zur Verfügung. Die mit den wichtigsten Werkzeugen und Materialien für je einen Beruf ausgestatteten Mini-Werkbänke werden an Schulen durch regionale Handwerker präsentiert. „Die Kinder sollen sehen und spüren, was mache ich in diesem Beruf“, erläuterte Elisabeth Fukar.

make IT safe – regional

Diese Maßnahme initiiert eine Schulungsmaßnahme, die Jugendliche in der Südwesteiermark sicherer im Umgang mit sozialen Netzwerken machen soll.

Bei der Vorstellung ihrer Projekte ging den Verantwortlichen das Herz auf. LAG-Obmann Bgm. Walter Eichmann (r.) appellierte an die Ideenträger im Schilcherland weiterhin Mut zu haben. | Foto: Josef fürbass
Florian Hubmann will mit dem Stainzer Kaffee ein aromatisches Stück österreichische Kultur im Schilcherland verankern. | Foto: Josef Fürbass
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.