Sicherheit im Verkehr
So soll die Radlpass Straße B 76 sicherer werden

Immer wieder geschehen auf der B 76 schwere Unfälle: Dem will man jetzt entgegenwirken. | Foto: Freiwillige Feuerwehr Wies
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  • Immer wieder geschehen auf der B 76 schwere Unfälle: Dem will man jetzt entgegenwirken.
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Nach der heurigen Unfallserie auf der Radlpassstraße B 76 kommen jetzt mehrere Maßnahmen  zur Umsetzung, um die Verkehrssicherheit entlang dieser stark befahrenen Verkehrsader quer durch unseren Bezirk zu erhöhen.

BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. Nicht weniger als 21 weiße Kreuze weisen entlang der B76  von Lieboch bis Eibiswald auf Menschen hin, die auf dieser Straße tödlich verunglückt sind. Jedes dieser Unfallopfer ist eines zu viel. Um diesen traurigen Zahlen entgegenzuwirken, werden jetzt mehrere Maßnahmen gemeinsam mit dem Land Steiermark  und der Baubezirksleitung Südweststeiermark umgesetzt. 

Zum Verlauf der Radlpass Straße

Die Radlpass Straße B 76 durchzieht den Bezirk Deutschlandsberg auf einer Länge von 49,3 Kilometern. Namensgebend ist der Radlpass an der Grenze von Österreich und Slowenien in Eibiswald. 

Die Radlpass Straße beginnt in der Gemeinde Lieboch an einem Kreisverkehr mit der Packer Straße B 70. Die B 76 kreuzt die Süd Autobahn A 2 und führt an Lannach auf einer Umfahrungsstraße vorbei. Da sich in jenem Bereich  laufend Industrie- und Gewerbebetriebe ansiedeln, wird das Verkehrsaufkommen stetig größer. Die meisten Kfz fahren laut einer Erhebung vom Land Steiermark täglich auf der B 76 in Lannach, nämlich bis zu 24.000. 

Der Johngraben auf der B76 wird wurde im August 2022 total gesperrt und komplett saniert. | Foto: Land Steiermark
  • Der Johngraben auf der B76 wird wurde im August 2022 total gesperrt und komplett saniert.
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In weiterer Folge führt die B 76 weiter über Stainz, dessen Umfahrung sie bildet, bis nach Deutschlandsberg. Diese Strecke führt teilweise durch hügeliges Gelände, was zur Folge hat, dass die Radlpassstraße hohes Gefälle bzw. Steigungen aufweist. Im Berufsverkehr ist aufgrund der kleindimensionierten Kreisverkehre in den Gemeindegebieten von Lannach und Deutschlandsberg immer wieder mit Staus zu rechnen. Es gibt nur eine mit Ampeln geregelte Kreuzung, nämlich in Bad Schwanberg. 

Wie oft bist du auf der B 76 mit einem Fahrzeug unterwegs?

An einigen Steigungen wurde ein dritter Fahrstreifen errichtet, um schnelleren Verkehrsteilnehmern das Überholen zu ermöglichen. An Deutschlandsberg führt die B 76 ebenso als Umfahrungsstraße vorbei. Südlich von Deutschlandsberg zweigt die Sulmtal Straße B 74 von der Radlpassstraße ab. Als nächste größere Orte folgen Bad Schwanberg, Wies und Eibiswald, wo die B 76 die Südsteirische Grenzstraße B 69 kreuzt. Auf einem kurzen Stück teilen sich die beiden Landesstraßen die Trasse. Der weitere Verlauf der Radlpass Straße führt zum Radlpass an der Grenze zu Slowenien.

Hohe Investitionen

Der Straßenverlauf erfordert einen hohen Erhaltungsaufwand, so wurde die Strecke über den Johngraben im Sommer 2022 eingehend inklusive Entwässerungsanlagen mit einem Aufwand von ca. 850.000 Euro saniert.

Der runderneuerte Kreisverkehr in Stainz | Foto: Löschnig
  • Der runderneuerte Kreisverkehr in Stainz
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Der Kreisverkehr im Süden von Stainz wird im Durchschnitt von täglich über 12.500 Kraftfahrzeugen frequentiert. Dieser ist heuer saniert und vergrößert worden, Kostenpunkt: 600.000 Euro. Außerdem ist eine 25 cm starke Betondecke auf dem einschließlich für die Kanäle ebenfalls sanierten Untergrund aufgebracht.

Maßnahmen im Bereich Stainz

Laut dem Stainzer Bgm. Karl Bohnstingl könnte eine weitere verkehrsstrategische Lösung weiterer nördlich auf Höhe der Betriebe, Wallner, Turmöl und Süddach entstehen, die Vorerhebungen dazu sind angelaufen.

"Nach Gesprächen mit Wolfgang Fehleisen von der Baubezirksleitung Südweststeiermark ist jetzt ein Verkehrsplaner am Zug, um einmal den Ist-Zustand in Bezug auf das Verkehrsaufkommen in jenem Bereich zu erheben", so Bohnstingl.

Grund für diese Erhebungen ist eine positive Entwicklung der Betriebe mit geplanten Um- und Zubauten in jenem Bereich der B76. "Diese wirtschaftlichen Bestrebungen werden wir durch vorausschauende Erhebungen und durch entsprechende verkehrstechnische Maßnahmen begleiten", so Fehleisen. Derzeit laufen also einmal die Bedarfserhebungen, um ein künftig erhöhtes Verkehrsaufkommen mit entsprechenden Schritten best möglich zu kanalisieren.

Hohe Unfallzahlen im Bereich Wies

Gerade bei den Unfallzahlen ist der Bereich der B76 in der Großgemeinde Wies besonders markant, also von Steyeregg über Kalkgrub bis zu Kowaldhöhe mit vielen kurvigen und dabei wenig einsichtigen Steigungen. Daher haben die Bürgermeister von Bad Schwanberg und Wies, also Karlheinz Schuster und Josef Waltl, schon im Jahr 2020 die Verbreiterung und Ausleuchtung der Abbiegespur in Kalkgrub forciert.

Die Errichtung einer Abbiegespur in Kalkgrub, die Neuerrichtung von zwei Bushaltestellen und auch die Generalsanierung der Kreuzbergschneiderstraße, die mit einer neuen Zufahrt in die Bundesstraße eingebunden worden ist, sind somit umgesetzt worden. 

Dazu sind 880.000 Euro von den beiden Gemeinden und dem Land Steiermark (45,45 Prozent) in die Hand genommen worden. Den größten Brocken hatte dabei die Marktgemeinde Wies mit 51,14 Prozent zu stemmen.

"Die Umsetzung dieses Großbauprojektes trägt wesentlich zur Verbesserung der Verkehrssicherheit an einer unfallträchtigen Stelle bei."
sind sich die Bürgermeister KarlheinzSchuster und Josef Waltl einig

Froh über die reibungslosen Bauarbeiten zur Abbiegespur in Kalkgrub: Bgm. Karlheinz Schuster (Bad Schwanberg) und Bgm. Josef Waltl (Wies). Dafür sind 2020 nicht weniger als 880.000 Euro ausgegeben worden. | Foto: Gde
  • Froh über die reibungslosen Bauarbeiten zur Abbiegespur in Kalkgrub: Bgm. Karlheinz Schuster (Bad Schwanberg) und Bgm. Josef Waltl (Wies). Dafür sind 2020 nicht weniger als 880.000 Euro ausgegeben worden.
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Seit dem Jahr 2013 haben sich auf der Radlpassstraße B 76 allein im Raum Wies 17 Unfälle mit Personenschaden, davon ein Todesfall zuletzt im Juli 2023 ereignet. Auch wenn in diesem Abschnitt laut RVS (Richtlinien und Vorschriften für den Straßenbau) keine Unfallhäufungsstelle vorhanden ist, hat Verkehrsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang eine Beurteilung möglicher Maßnahmen zur Unfallvermeidung durch das Kuratorium für Verkehrssicherheit. beauftragt.

Fünf Maßnahmen festgelegt

Basierend auf dem Gutachten fand eine Besprechung mit Vertreterinnen und Vertretern der Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg, der Marktgemeinde Wies und der Baubezirksleitung Südweststeiermark statt.

"Es freut mich, dass dabei bereits fünf Maßnahmen aufgegriffen wurden, die kurzfristig zur weiteren Sicherung in die Wege geleitet werden. Gemeinsam mit der Gemeinde Wies soll so die Verkehrssicherheit auf dem betroffenen Abschnitt erhöht werden."
Anton Lang, Landeshauptmann Stv. 

Die Maßnahmen im Detail:

  • Anpassung der Anfahrtssichtweite links bei Einmündung des Wolfegger Siedlungswegs durch Abgrabung (bereits umgesetzt)
  • Dauerhafte physische Unterbrechung der Anbindung des Adamwegs durch zum Beispiel Zaun, Pflöcke, Betonleitwand oder dergleichen
  • Anpassung von Verkehrszeichen und Einrichtungen: Leitwinkel, Gefahrenzeichen und Leitpflockverdichtung
  • Verordnung einer erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h in beide Fahrtrichtungen der B 76 von km 34,500 bis km 34,850
  • Verordnung geänderter Vorrangregeln des Koinegg-Gaischweg, Steyereggweg und Sportplatzweg an den Einmündungen in die B 76 durch "Halt" anstatt "Vorrang geben", jeweils mit der Zusatztafel "Querstraße ist Vorrangstraße"

Bis Ende des Jahres sollen diese Maßnahmen zur Umsetzung kommen.

Verkehrsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang hält die nun folgenden Maßnahmen für wichtig. | Foto: Jörgler
  • Verkehrsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang hält die nun folgenden Maßnahmen für wichtig.
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"Ich bin dankbar, dass durch diesen Schulterschluss aller Beteiligten Verbesserungen für die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer erreicht werden. Jeder Unfall, der dadurch vermieden werden kann, ist ein richtiger und wichtiger Schritt für die Sicherheit."
Josef Waltl, Bürgermeister der Marktgemeinde Wies

"Längerfristige bauliche Maßnahmen werden durch die Marktgemeinde Wies und die Baubezirksleitung Südweststeiermark genauer erarbeitet und auf ihre Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit geprüft", ergänzt Wolfgang Fehleisen, Leiter der Baubezirksleitung Südweststeiermark. 

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