Stainz macht Platz für die Zukunft

Die Ulme wird am neu gestalteten Stainzer Hauptplatz ebenso stehen bleiben wie die Mariensäule.
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  • hochgeladen von Susanne Veronik

STAINZ. Endlich ist es so weit: Nach der nationalen Ausschreibung und nach Beseitigung einiger Unregelmäßigkeiten ist in der Vorwoche im Stainzer Gemeinderat das Paket zur Bauvergabe für den Hauptplatz einstimmig beschlossen worden. Unter den drei innerhalb der Steiermark eingereichten Angeboten hat Klöcher Bau aus der Oststeiermark den Zuschlag nach dem Bestbieter-Prinzip erhalten.
Bürgerbeteiligung, Ausstellung der möglichen Siegerprojekte und etliche Diskussionen und Beratungen haben den Zuschlag für das Planungsbüro 3:0 Landschaftsarchitektur aus Wien ergeben. "Insgesamt wird der Hauptplatz als einheitlich nivellierte Begegnungszone definiert – also ohne Zebrastreifen, ohne Gehsteigkanten und ohne spezielle Verkehrszeichen. Durch die somit erhöhte Aufmerksamkeit verlangsamt sich der Verkehrsfluss von sich aus", hofft Bgm. Walter Eichmann. Neben dem Verkehrskonzept und der Oberflächenentwässerung ist die Stromzulieferung eine der größten Herausforderungen. Dazu werden die Energiestationen für Wasser, Kanal und Strom unterirdisch installiert.

Stainzer Platten haben Vorrang

Natürlich werden zur Pflasterung Stainzer Platten verwendet, nämlich zu gut 35 Prozent in Kombination mit Betonstein in drei an den Stainzer Gneis angepassten Farbabstufungen. Grundsätzlich ist die Fahrbahn asphaltiert, während die Begegnungszone in mehreren, farblich abgestimmten Zonen gepflastert ist. Auch an den Hausmauern wird ein Fries aus Stainzer Platten angebracht werden. Nach einer Erstinformation in der Hofer-Mühle hat es eine Begehung mit Hausbesitzern, Fachleuten der Ortsbildkommission u.a. gegeben, um die Fassaden der unter Denkmalschutz stehenden Häuser unter die Lupe zu nehmen.
"Soweit ist auch hier alles geklärt. Getüftelt wird noch an der Beleuchtung: Zur Auswahl ist je eine moderne und eine nostalgische Muster-Leuchte am unteren Hauptplatz aufgestellt", so Eichmann und ergänzt: "Wir werden mit den Leuchten etwas von den Fassaden abrücken, allerdings in der gewohnten Höhe verbleiben." Der erste Teil ist vom Bezirksgericht bis zum Rathaus definiert, der bis Ende 2017 fertiggestellt sein soll. Ab 2018 geht es vom Bezirksgericht bis zum Eckwirt in der Bahnhofstraße. Im Bereich hinter dem Ettendorferparkplatz wird das Retentionsbecken zur Entwässerung hergestellt. Der zweite Teil 2018 ist die Sanierung der Kurve ums Rathaus. Eichmann: "Wir haben versucht, den Bauzeitenplan so zu staffeln, dass der Hauptplatz bis auf wenige Phasen immer befahrbar ist und die einzelnen Geschäfte erreichbar bleiben."

Zum Verkehrskonzept

Zur Erstellung des Verkehrskonzeptes am neuen Stainzer Hauptplatz sind aufschlussreiche Datenerhebungen durchgeführt worden: An die 4.000 Fahrzeuge befahren täglich den Stainzer Hauptplatz, wobei der Freitagnachmittag zur stärksten Zeit in der Woche zählt. Allein im Rathausbereich fahren dann mehr als 800 Fahrzeuge pro Stunde. Ca. 60 Prozent der Parker am Hauptplatz bleiben kürzer als eine halbe Stunde. Dauerparker werden daher verstärkt im Visier der Vollzugsorgane stehen.
Die Durchfahrt in beide Richtungen wird aufrecht bleiben. Allerdings wird der Rechtsabbieger zum GKB-Parkplatz so eingerichtet werden, dass die Busse nicht mehr die Apotheker-Schleife ausfahren, wodurch der Verkehrsfluss deutlich verbessert werden soll. Die Busse bleiben somit am Hauptplatz nur noch für "stop and go" stehen. Die Apothekerschleife wird nicht mehr direkt als Asphaltbahn gekennzeichnet, sondern ebenfalls ein gepflastertes Erscheinungsbild erhalten. Die Parkplätze vor der Apotheke und die Befahrbarkeit bleiben natürlich aufrecht. Die nördliche Seite des Hauptplatzes wird somit zur breiteren Begegnungszone. Dem Trend der Zeit entsprechend wird es auch eine E-Tankstelle sowie Fahrradständer am GKB-Parkplatz geben.

Zu den Parkplätzen

Im Verkehrskonzept, das neben der Oberflächenentwässerung zu den größten Herausforderungen zählt, ist eine Aufhebung des Fahrverbotes auf Höhe Baumann in Richtung GKB-Parkplatz vorgesehen, um somit eine Einbahn-Situation vom Hauptplatz ausgehend zu schaffen und den GKB-Parkplatz zu öffnen. Dort stehen an die 70 Stellplätze sehr hauptplatznah zur Verfügung. Hier wird eine kontrollierte 1,5-Stunden-Zone eingerichtet werden, um die Situation zu entlasten. Mit den 40 Stellplätzen am Hauptplatz ergibt das in Summe 110 Parkplätze. Auch wenn die Wirtschaftstreibenden laut Bgm. Walter Eichmann um einige Parkplätze mehr am Hauptplatz gefordert haben, geht die Philosophie zur Platzgestaltung eher in Richtung Längsparker, um so den Platz großflächiger wirken zu lassen und die Begegnungszonen effizienter auszuweiten.
Somit entsteht eine strukturierte, großzügige Fläche, die den verschiedenen Nutzungen des Alltags sowie bei Festen und Märkten gerecht werden kann. Im Zusammenspiel mit den historischen Fassaden soll sich somit ein Ensemble mit starker Wirkung nach außen ergeben, das die notwendige Funktionalität für alle Nutzer und Verkehrsteilnehmer gewährleisten kann.


Zu den Finanzen

Zur Finanzierung sind 3,2 Millionen Euro für das gesamt Bauprojekt veranschlagt. Dafür sind einmal veranlagte Gelder vorgesehen sowie man auf die Zusagen der Bedarfszuweisungen des Landes auf drei Jahre baut. Der Rest muss über Darlehen finanziert werden. "Das werden rund 600.000 bis 700.000 Euro sein, so die Bedarfszuweisungen etwas erhöht werden", so Bgm. Eichmann.

Vorfreude sollte überwiegen

"Ich hoffe, dass der Funke der Vorfreude auch noch auf unsere Bewohner und Geschäftsleute überspringen wird, auch wenn es während der Bauzeit natürlich zu Einschränkungen kommen wird", so Eichmannn und ergänzt: "
Wir haben versucht, den Bauzeitenplan so zu staffeln, dass der Hauptplatz im Prinzip bis auf nur wenige Phasen immer befahrbar bleiben wird.
Die einzelnen Geschäfte sollen in den einzelnen Bauphasen immer erreichbar sein. Die Häuser sind nicht von der Welt abgeschnitten. Schließlich bauen wir hier einen Hauptplastz, der für die nächsten 30 bis 40 Jahre ein Vorzeigemodell sein wird. Mit je mehr Enthusiasmus und Begeisterung wir selber schon jetzt an dieses Projekt herangehen, umso mehr dieser positiven Stimmung wird dann auch nach außen getragen werden."

Die wichtigsten Punkte zur Neugestaltung finden Sie auch auf www.stainz.at

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