Neubau in Diskussion
Strikte Auflagen für den Betrieb des Freibades Stainz

Wie geht es jetzt weiter? Ohne die Behebung der Mängel wird es keinen Badebetrieb im Frühjahr geben. | Foto: Kiendl
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Die Bezirkshauptmannschaft stellt Bedingungen für den weiteren Betrieb des Freibades im Frühjahr. Von der Opposition kommt Kritik wegen des langen Zuwartens. In einem gemeinschaftlichen Gespräch soll nun die Basis für einen Neubau gefunden werden.

STAINZ. Unangenehme Post der Bezirkshauptmannschaft für die Marktgemeinde Stainz: Ohne die Behebung der bautechnischen und hygienischen Mängel wird es keinen Badebetrieb im Frühjahr geben. Davon sind nicht nur die Badegäste betroffen, auch in der Gemeindestube dürfte das Anforderungsschreiben Anlass für etliche Überlegungen auslösen.
Das Freibad Stainz kann auf eine lange Historie zurückblicken.

Das Areal wurde 1888 der Bevölkerung von der Sparcasse der Marktgemeinde Stainz zur Verfügung gestellt. Recht bald wurde eine erste Badeanstalt eingerichtet, der Park wurde als Platz für Erholung und Sport genutzt. In der NS-Zeit dienten die Anlagen als Unterkunft für die Hitler-Jugend. 1971 entschlossen sich die Gemeindeväter zur Errichtung eines gemauerten Neubaus, der zwei Jahre später der Öffentlichkeit übergeben wurde. Ein Um- und Ausbau zum heutigen Aussehen erfolgte schließlich 1989.

Ein unmodernes Freibad

Von nun an ging es bergab! Der Musiktitel von Hildegard Knef kann durchaus auch auf das Freibad angewendet werden. Auf den anfänglichen Aufschwung folgte recht bald ein kontinuierlicher Rückgang an Besucherinnen und Besuchern. In den letzten Jahren versuchten die Verantwortlichen durch Ausbesserungen und technische Änderungen den Badebetrieb am Laufen zu halten. Der Sichtweise des Klein-Kleins wurde nun durch die BH die Grundlage entzogen.

Sprungturm im Freibad - Es ist bereits fünf vor zwölf
  • Sprungturm im Freibad - Es ist bereits fünf vor zwölf
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Neubau soll kommen

Die Freibadproblematik ist dem Gemeinderat schon lange bekannt. Ein erstes Konzept mit Kosten von rund 5 Mio. Euro gab es bereits 2012. Allein: Es fehlte der politische Wille zur Umsetzung. Immer wieder bekamen andere wichtige Themen (etwa Wassersicherheit, Rüsthausbauten, Sportplatz, Kindergärten) den Vorrang, beim Hauptplatzumbau sprach sich eine Mehrheit der Bürger für die Zentrumsgestaltung aus. „Wir müssen das Projekt neu denken“, schwebt Bürgermeister Walter Eichmann ein attraktiver Neubau einschließlich einer intakten Gastronomie (Mitversorgung von Kindergärten, Schulen, gesellschaftlicher Treffpunkt) vor. Mit dieser Sichtweise will der Ortschef in konstruktive Gespräche mit der Opposition eintreten.

Die Sicht der Opposition

Bei der Liste Alternative für Stainz rennt er damit offene Türen ein. „Bereits Mitte 2017 haben wir einen Dringlichkeitsantrag eingebracht“, verweist AfS-Sprecher Vizebürgermeister Franz Hopfgartner auf den finanziellen Schaden in der Gemeindekasse und den Imageverlust im Tourismus, der durch das Nichtagieren der ÖVP eingetreten ist. Ähnlich die Sicht von FPÖ-Ortsparteiobmann Werner Gradwohl, der den desolaten Zustand des Bades des Öfteren im Gemeinderat zur Sprache gebracht hat: „Wir sind offen für konstruktive Gespräche für einen vernünftigen Neubau, wenngleich die finanzielle Situation derzeit alles andere als ideal ist."

Bist du für den Neubau des Freibades in Stainz

Zeit für Großprojekte ungünstig

„Der Weg des Fleckerlteppichs war schlecht“, erinnert Ortsparteiobmann Thomas Stoimaier an die Volksbefragung der SPÖ zum Thema Freibad im Jahr 2019, die eine überwältigende Zustimmung der Bevölkerung erbracht hat. Auch er stuft die angespannten Finanzen als ungünstig ein, aber: „Ein Bad ist eine Investition für die nächsten dreißig Jahre, da muss eine langfristige Finanzierung her.“

„Die Thematik ist schon lange bekannt“, hat Grünen-Sprecher Uwe Begander schon vor geraumer Zeit die Ergebnisse einer Umfrage mit einem massiven Interesse der Schüler und Jugendlichen an einem intakten Freibad der Gemeinde übergeben. „Das Hinausschieben war teuer“, steht Uwe Begander zu Gesprächen für ein nachhaltiges Zukunftsmodell auch im Sinne einer Tourismusbelebung zur Verfügung.

In den Startlöchern steht auch eine Bürgerinitiative, die sich für den Neubau eines Schwimmbades einsetzt. „Stainz ohne Freibad wäre ein Desaster“, bringt Direktor Christian Kümmel den Standpunkt der Schulen auf den Punkt.

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