Was in unserem Bezirk von der Monarchie blieb

Der Stainzer Bahnhof wurde 1892 seiner Bestimmung übergeben; die Schmalspurbahn von Preding-Wieselsdorf nach Stainz eröffnet.  | Foto: Karl Dudek
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  • Der Stainzer Bahnhof wurde 1892 seiner Bestimmung übergeben; die Schmalspurbahn von Preding-Wieselsdorf nach Stainz eröffnet.
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  • hochgeladen von Martina Schweiggl

Mit der Proklamation der Republik Deutschösterreich im November des Jahres 1918 gehört die Habsburgermonarchie der Vergangenheit an. Doch auch wenn mit dieser Zäsur ein bedeutendes Kapitel österreichischer Geschichte ihren Schlusspunkt findet, vergegenwärtigen zahlreiche Gebäude in den Gemeinden des Bezirks die Monarchie und ihren Zeitgeist. Karl Dudek, Obmann des historischen Vereins Viana Styria, lenkt den Blick auf die Marktgemeinde Stainz:

Schuleröffnung im Jahr 1884

"Mit steigender Schülerzahl wurde in Stainz ab 1871 der Bau einer neuen Schule vakant", erzählt Karl Dudek. In der Folge begann man im Jahre 1883 mit dem Bau des neuen Objekts. Die Eröffnung fand im November des Jahres 1884 statt. "Am Beginn war die Schule vierklassig mit 421 Kindern und bereits 1888 war eine fünfte Klasse erforderlich", führt Dudek aus. 1891 sei eine weitere Klasse eingeführt und eine Turnhalle neben dem Neubau errichtet worden, 1909 wurde die Schule sechsklassig, später siebenklassig. "In den sechziger Jahren wurde dann vom Stainzer Architekten Wolfbauer die alte Schule umgebaut und mit einem modernen Zubau sowie weiteren Klassen ausgestattet", informiert des Obmann von Viana Styria.

Bahnhof und Flascherlzug

Mit dem 26. November 1892 offenbart sich für die Marktgemeinde Stainz ein weiteres historisches Ereignis: die Schmalspurbahn von Preding-Wieselsdorf nach Stainz wird eröffnet. Im gleichen Jahr sei, laut Dudek, auch der Bahnhof in Stainz seiner Bestimmung übergeben worden: "Er wurde 1892 im Stil der Lokalbahnvorschriften der steiermärkischen Landesbahnen erbaut und seither nicht verändert."Nachdem im Laufe der Zeit sowohl Personen- als auch Güterverkehr eingestellt wurden, verkehrt der Flascherlzug seit dem Jahr 1971 als Museumsbahn.

Eichamt und Bezirksgericht

Und auch die Errichtung des Eichamts in der Stainzer Badgasse zur Jahrhundertwende um 1900 fällt in die Zeit der Monarchie. "Es war dieses Amt wegen der damals vielen Gewichte und Waagen im Handeln von großer Bedeutung", lenkt Dudek den Blick wieder in die Vergangenheit. Das Eichamt dürfte in der Folge zeitgleich mit dem Stainzer Bezirksgericht in Betrieb gegangen sein. Letzteres war bis 1900 im Schloss Stainz untergebracht, übersiedelte dann in das neu errichtete Gebäude auf den Hauptplatz, wo es bis zu seiner Schließung im Frühjahr 2015 untergebracht war. Um die Jahrhundertwende wurde, so Dudek, in Stainz auch eine Zweigstelle der Heilandskirche gegründet. "Bereits 1901 konnte dann in der Fabrikstraße die Friedenskirche eingeweiht werden. Das Pfarrgebiet umfasste ursprünglich die gesamte Weststeiermark."

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