Wettmannstätten
Wie zwei Störche in nur vier Tagen ein neues Zuhause fanden

Der Storch thront nun über dem Gemeindeamt von Wettmannstätten.
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  • Der Storch thront nun über dem Gemeindeamt von Wettmannstätten.
  • hochgeladen von Simon Michl

WETTMANNSTÄTTEN. Ein Storchennest mag nicht das bedeutendste Thema in einer Gemeinde sein. Dennoch zeigt das Beispiel aus Wettmannstätten, wie man zusammen etwas bewegen kann – vor allem wie schnell.

Neues Nest gesucht

Dabei begann alles schon im Jahr 2017. „Schon damals machte sich die Pfarre Gedanken über einen neuen Standort“, verrät Bgm. Peter Neger. Das Nest der Störche, die seit Jahrzehnten immer wieder nach Wettmannstätten kommen, war seit 1986 am Pfarrheim befestigt. Aus dem Eternit-Dach des Hauses wären bei hohen Sommertemperaturen die Verunreinigungen der Tiere nur schwer zu entfernen gewesen (u.a. mit Kranwagen), die Reinigungskosten hätte sich die Pfarre nicht mehr leisten können. „Wir haben sofort Kontakt mit der Storchenstation Steiermark und der Umweltabteilung des Landes aufgenommen“, sagt Neger. Demnach wäre es möglich gewesen, dass sich die Störche am neuen Standort ansiedeln: auf einem Betonturm, der am Friedhof errichtet wurde.

Auf diesem Betonturm hätte der Storch zuerst nisten sollen ...

Ein Herz für Tiere

Als der Storch vor zwei Wochen aus seinem Winterquartier nach Wettmannstätten zurückkehrte, ignorierte er aber die vorgesehene Heimat. „Er ist auf der Wiese herumgewandert und hat eine Bleibe gesucht“, erzählt Werner Haring, der von seinem Zuhause genau auf den Friedhof blickt. „Zwei Tage später waren sie zu zweit, da wollten sie schon auf einem Privathaus ein Nest bauen.“ Weil ihm und seiner Freundin der Tier- und Naturschutz am Herzen liegt, starteten sie eine Online-Petition und richteten sich an die WOCHE.

Neues Nest gefunden!

Und schon einen Tag später die große Überraschung: Die Störche bekamen ein neues Zuhause – am Dach des Gemeindeamts. „Gewisse Dinge muss man als Bürgermeister einfach schnell machen“, erklärt Neger, der noch Sonntagfrüh – vier Tage nach Ankunft der Störche – den Horst von der Hansjürgen Strohmeier GmbH montieren ließ. Da wartete der Storch schon am Arm des Krans auf sein neues Brutquartier. „Ich hätte nie gedacht, dass das so schnell geht“, war Haring erfreut – jetzt sieht er von seiner Haustür aus auch das neue Nest der Störche. Die haben nun wieder ihren angestammten Platz zurück: Früher stand dort die Volksschule, wo die Störche bereits eingenistet waren.

... jetzt fühlt er sich in seinem neuen Horst sichtlich wohl.

Beispielhafte Mitarbeit

„Ich wollte diese Attraktion und Tradition in Wettmannstätten beibehalten“, sagt Neger. „Es war uns einfach wichtig, den Storch hier zu erhalten.“ Der Bürgermeister merkte, dass sich in der Gemeinde viele Leute dafür einsetzten – ein gutes Beispiel: „So eine Mitarbeit ist auch in anderen Bereichen gerne erwünscht.“

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