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Julia Scheib will auch im WM-Riesentorlauf angreifen

Nächstes WM-Rennen: Am Donnerstag startet Julia Scheib in den Riesentorlauf, ihre Spezialdisziplin. | Foto: GEPA pictures
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Nach zwei Parallelrennen am Dienstag startet Julia Scheib am Donnerstag in den Riesentorlauf bei der Ski-Weltmeisterschaft in Frankreich. Ihr langjähriger Trainer erzählt vom harten Weg der Frauentalerin – der bis zur Weltspitze führen könnte.

FRAUENTAL. Stressiger kann ein WM-Debüt kaum laufen: Dienstagmittag startete Julia Scheib mit der ÖSV-Mannschaft im Teambewerb, am späten Nachmittag stand schon das nächste Parallelrennen in Courchevel an. Beides endete für die Frauentalerin unerfreulich: Im Teamevent gab es mal wieder einen vierten Platz – den fünften für Österreich bei dieser Weltmeisterschaft. Scheib konnte im Achtel- und Viertelfinale ihre Duelle gewinnen.

Im Teambewerb am Dienstag verpassten Scheib und Co. knapp Bronze für Österreich. | Foto: GEPA pictures
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Nur wenige Stunden später stand auch schon die Qualifikation für den Parallell-Einzelbewerb an, eine viel kritisierte Ansetzung der FIS in Frankreich. Österreichs Frauen brachten nur die Tirolerin Franziska Gritsch in den Hauptbewerb am Mittwoch. Scheib schied in der Quali aus. Die Südweststeirerin zeigte sich danach enttäuscht, hätte gerne eine Medaille geholt. Eine gewisse Spannung hätte sie vor ihrem ersten WM-Lauf schon gespürt, die wäre aber gleich mal weg gewesen, so Scheib nach dem Teambewerb.

"Mutig, mit Angriff"

Am Donnerstag gibt es aber ohnehin das nächste WM-Rennen für die 24-Jährige: Im Riesentorlauf (ab 9.45 Uhr, ORF 1), wo Scheib zuletzt mit den Plätzen 13, 12 und 11 die schnellste Österreicherin war und aufsteigende Form zeigte. "Bei der WM will ich das ausreizen", sagt Scheib im Gespräch mit der APA. "Mut braucht man beim Skifahren. Da muss man einfach angreifen, sonst ist man verloren. Mutig, mit Angriff – so werde ich das angehen." Eine österreichische Medaille im Riesentorlauf – wo es seit 29 Rennen keinen Podestplatz gibt – wäre eine Sensation. Scheib stellt aber fest: "Die Medaillen sind das Ziel, das ist ganz klar."

Das Medieninteresse in Frankreich ist größer als je zuvor: Zuletzt war Scheib Österreichs schnellste Riesentorläuferin. | Foto: GEPA pictures
  • Das Medieninteresse in Frankreich ist größer als je zuvor: Zuletzt war Scheib Österreichs schnellste Riesentorläuferin.
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Einer, der genau weiß, wie die aufstrebende Skirennläuferin tickt, ist Christoph Koch: Der Skitrainer aus Kloster hat die Frauentalerin von kleinauf auf ihrem Weg begleitet. "Als Privattrainer durfte ich dank der großartigen Unterstützung der Familie Julia bis zur ÖSV-Kaderzugehörigkeit begleitend unterstützen. Zeitweise war das aufgrund der eher ungewöhnlichen Trainingsstruktur in einem familiären, kleinen Team doch auch ein manchmal steiniger Weg", blickt Koch zurück.

Nach Rückschlägen zur WM

Zielstrebigkeit nennt Koch als Erklärung für Scheibs erstaunliches Comeback nach fast zwei Jahren Verletzungspause. "Ich kenne keinen Sportler, der diese große Hingabe und Liebe zum Skirennsport auch in sehr schwierigen und mühsamen Zeiten behalten und noch gesteigert hat", meint der ÖSV-Trainer.

ÖSV-Trainer Christoph Koch trainierte Julia Scheib in der Jugend. | Foto: GEPA pictures
  • ÖSV-Trainer Christoph Koch trainierte Julia Scheib in der Jugend.
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Auf ihrem Weg zurück habe sie noch mehr an Stärke, Vertrauen und Zielsicherheit gewonnen. Jetzt könne sie, mental und körperlich gestärkt, wieder das Leistungsniveau abrufen, das sie bereits gezeigt hatte. "Julia hat ein außergewöhnlich hohes technisches Verständnis und Umsetzungsvermögen für den Skirennsport", nennt Koch ihre größten Stärken. "Und vor allem ihre Bodenständigkeit und Selbstreflexion zeigen ihren Weitblick als Vorbild und Sportler."

Daumen drücken in Frankreich

Ein Jahrzehnt lang haben Koch und Scheib zusammen gearbeitet, auch heute noch sind die beiden miteinander verbunden. "Ich habe Julia versprochen, immer in allen Belangen für sie da zu sein", sagt Koch. Er ist bei manchen Weltcuprennen vor Ort im Einsatz, ab und zu halten die beiden gemeinsame Schneeeinheiten in der Region ab.

Katharina Liensberger, Julia Scheib, Franziska Gritsch und Ricarda Haaser starten für Österreich im WM-Riesentorlauf. | Foto: GEPA pictures
  • Katharina Liensberger, Julia Scheib, Franziska Gritsch und Ricarda Haaser starten für Österreich im WM-Riesentorlauf.
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In Frankreich ist er auch dabei, was die WM-Teilnahme angeht, würde Scheib – so Koch – wohl dasselbe sagen wie er: "Einfach gut Ski fahren und schauen, was dabei herauskommt. Alles ist möglich."

Das Ziel ist die Weltspitze

Darüber hinaus spricht Koch seinem ehemaligen Schützling das Potential in Richtung Weltspitze aus. "Die Erfolge werden sich in Zukunft einstellen, wenn Julia den bisherigen großartigen Weg mit Geduld und ihrer einzigartigen Zielstrebigkeit weitergeht. Ich wünsch es ihr von Herzen." Das Selbstvertrauen lässt Scheib im Vorfeld des WM-Riesentorlaufs schon mal anklingen: "Im Riesentorlauf ist es sicher das Ziel, dass ich die Kugel wieder nach Österreich hole. Das weiß ich auch, dass ich das drauf habe."

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