Tischtennis im Lockdown
Pause auf dem Weg an die Spitze für Deutschlandsberg

Pause auch für das Tischtennis: Im nächsten Jahr wollen Michael Rothschädl (links) und seine Deutschlandsberger wieder nach dem Titel in der Landesliga greifen. | Foto: Michl
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Deutschlandsberg startete perfekt in die Tischtennissaison – bis der Lockdown kam.

DEUTSCHLANDSBERG. Eigentlich verlief der Saisonauftakt beim TTC Deutschlandsberg perfekt: Ohne Punktverlust starteten die Teams in der Landesliga und Gebietsliga. "Sportlich lief es ausgezeichnet", erzählt Michael Rothschädl, mit sechs gewonnenen Einzelspielen in der Landesliga maßgeblich daran beteiligt. "Wir konnten wie geplant in die Meisterschaft starten, wenngleich sich diese durch Maßnahmen wie den Wegfall des Seitenwechsels und des Doppels doch etwas anders anfühlte."

Pause bis 2021

Ende Oktober kamen die ersten Probleme auf: Ein Spiel musste verschoben werden, da Legionär Marinko Grbic nicht mehr aus Slowenien einreisen durfte. Sonst wäre Deutschlandsberg jetzt wohl Tabellenführer in der Landesliga – kurz darauf wurde die Meisterschaft durch den Lockdown ohnehin unterbrochen, der Trainingsbetrieb steht still. Ob es im Dezember weitergehen kann, bleibt unsicher. "Von einem realistischeren Standpunkt aus wird die Meisterschaft wohl erst im kommenden Jahr wieder starten können", meint Rothschädl.

Keller statt Sporthallen

Dabei müsste doch im Tischtennis, einem Sport ohne Kontakt, der benötigte Abstand eingehalten werden können. "Nicht immer", sagt Rothschädl, der angesichts der hohen Fallzahlen eine starke Einschränkung des öffentlichen Lebens als unerlässlich sieht.

"Ich glaube, dass für den Großteil die Freude und Passion für den Sport zu groß ist, als dass man sich von solchen Rückschlägen stoppen lässt."
Michael Rothschädl bleibt trotz Zwangspause für den Sport positiv

Solange die Hallen gesperrt sind, weichen manche nun in den Keller aus. "Einige wenige haben einen Tisch im Keller, ansonsten erfinden wir das Rad nicht neu", erzählt Rothschädl: laufen, Rad fahren, Home-Workouts. "Die Zahl und Dauer der Sporteinheiten ist im Vergleich zum normalen Trainingsbetrieb aber bestimmt nach unten gegangen."

Sport fürs Gehirn

Rothschädl, selbst noch U23-Spieler, denkt vor allem an die Jugendsportler. "Für den Nachwuchs ist es eine enorm schwierige Situation, in einer Zeit, in der man sich von Woche zu Woche verbessert, plötzlich eine solche Pause einlegen zu müssen." Es ist ja auch schon die zweite in diesem Jahr, wodurch es nicht einfacher wird, junge Talente beim Sport zu halten. Der Deutschlandsberger schwärmt jedenfalls vom Tischtennis: "Es ist eine sehr spielerische Form, Sport zu machen, sich zu bewegen und zugleich Zeit mit Freunden zu verbringen", meint Rothschädl. "Tischtennis ist außerdem eine sehr komplexe Sportart, in der man nicht nur den Körper, sondern auch das Gehirn fit hält, da dieses teils in Sekundenbruchteilen reagieren muss."

Traditionsturnier fraglich

Wer einmal ein Tischtennismatch auf etwas höherem Niveau gesehen hat, weiß, wovon der Landesligaspieler spricht. Tischtennis ist auch eine der wenigen Sportarten für jedes Alter. "Vom sechsjährigen Talent bis zum 80-jährigen Veteranen", wie Rothschädl sagt. Und es gibt auch jede Menge Turniere, um sich zu messen – wie das traditionelle Deutschlandsberger Turnier im Jänner. Das könnte nun wegfallen und damit die Haupteinnahmequelle des Klubs aus der Bezirkshauptstadt. In der Landesliga starteten die Deutschlandsberger gerade heuer den Versuch, erstmals in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Rothschädl bleibt dennoch optimistisch: "Ich glaube, dass für den Großteil die Freude und Passion für den Sport zu groß ist, als dass man sich von solchen Rückschlägen stoppen lässt."

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