Saisonvorschau: Riesige Vorfreude auf den Start in der Unterliga West

Groß St. Florian ist heuer nicht der große Titelfavorit in der Unterliga West – wer aufsteigen will, wird wohl an Tillmitsch vorbei müssen. | Foto: Michl
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Endlich geht’s im Fußball-Unterhaus wieder los: Wie startet die Unterliga West in die neue Saison? Die WOCHE-Saisonvorschau mit den Klubs aus dem Bezirk Deutschlandsberg.

Wie lange wird es dauern, bis nach neun Monaten Wettkampfpause wieder ein ordentliches Niveau erreicht wird? Das wird zum Saisonstart im Fußball-Unterhaus eine der wichtigsten Fragen. Viele Klubs im Bezirk Deutschlandsberg denken, dass es einige Zeit dauern wird – aber auch, dass die Unterliga West vielleicht so stark ist wie noch nie.

Groß St. Florian ist nicht der Favorit

Blickt man nämlich nach Tillmitsch, letzter Tabellenführer vor dem Saisonabbruch im Frühjahr 2021, entdeckt man nicht nur Ex-Profis wie Hackinger und Zündel. Mit dem fusionierten 1. FC Leibnitz gibt es in der benachbarten Bezirkshauptstadt eine neue Kraft, auch Gralla hat zugelegt. Der Weg zum Titel führt über die Südsteiermark – das weiß man auch in Groß St. Florian, Tabellenführer beim ersten Abbruch im Frühjahr 2020. Nominell sind zwar auch die Florianis mit der Leihe von Alex Muster aus Frauental nicht schwächer geworden. Mit Kapitän Stefan Schneebacher und Dominik Haring fallen allerdings zwei Leistungsträger zumindest im Herbst mit Kreuzbandrissen aus. Bei Thomas Nebel (11 Tore im letzten Herbst) blieb es zum Glück nur beim Verdacht auf Kreuzbandriss. "Die Stimmung ist trotz einiger Ausfälle sehr gut", sagt Marc Schelch, neuer sportlicher Leiter beim TUS. Außerdem muss man ohne Trainerroutinier Udo Kleindienst in die Saison gehen. Dementsprechend gedämpft sind die Erwartungen: "Wir wollen uns natürlich im vorderen Drittel der Tabelle bewegen und vorne mitmischen", meint Schelch. "Wir lassen uns überraschen, was am Ende der Saison rauskommt."

Frauentals Alex Muster wird Groß St. Florian verstärken. | Foto: Michl
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Dort darf man auch Pölfing-Brunn erwarten: Obwohl man Leistungsträger verlor, ist man sicher wieder für Überraschungen gut. Gerade mit dem geholten "Heimschuh-Block" sollte die Eingewöhnung nicht zu lange dauern.

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Die eingangs gestellte Frage könnte für manche Klubs entscheidend sein: Wer am schnellsten sein Top-Niveau wieder erreicht, wird früh einen Vorteil haben. Und später, wer die Fitness am längsten hochhalten kann. Die lange Pause überbrückten Groß St. Florian und Lannach mit Zoom-Meetings, Bad Gams mit einer Laufchallenge – alles noch im Winter. Die Basis für die neue Saison legten die Teams in unterschiedlich langen Vorbereitungen. "Wir haben ab 1. Juni so viele Trainingseinheiten wie möglich abgehalten", erzählt Stephan Schirgi, sportlicher Leiter in Bad Gams. "Aber erst nach vier Wochen das erste Testspiel, um Verletzungen vorzubeugen." Es herrscht noch ziemliche Unsicherheit, wie weit die Teams wirklich sind und wer körperlich vielleicht einen Vorsprung hat – es wird sich frühestens mit dem Meisterschaftsstart ab 6. August zeigen.

Ungewöhnliches Wechselspiel

Los geht's gleich mit einem Derby zwischen Bad Schwanberg und Groß St. Florian. "Wir können es kaum erwarten, mit der Meisterschaft zu starten", freut sich Schelch. Wie auch sein Schwanberger Kollege: "Die Vorfreude ist bei Fußballern, Funktionären und Zuschauern sehr groß!", sagt Ewald Alker. Dennoch herrscht beim Fußball-Comeback nach einem Dreivierteljahr nicht nur Freude. "Die Kaderplanung ist jedes Jahr eine Herausforderung, leider gibt es immer weniger Fußballer", seufzt Alker. "Die Pandemie hat auch ihr Nötiges dazu beigetragen." Zum Beispiel, dass es fast überall Spieler gibt, die noch vor dem (abgebrochenen) Frühjahr bei einem neuen Klub unterschrieben hatten und dann im Sommer, ohne ein Spiel für diesen Klub zu machen, wieder woandershin wechselten.

Lannach vergrößerte den Kader, damit Trainer Hannes Höller (r.) nicht mehr aushelfen muss. Dafür verlor man Torjäger Darijo Biscan an den SAK. | Foto: Michl
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Bad Gams oder Groß St. Florian konnten ihre Kader großteils halten, wo man vermehrt auf heimische Spieler setzt: Beim TUS gingen 14 aktuelle Kaderspieler durch die Jugendausbildung im JAZ West. Auch Lannach geht einen jungen Weg. Dank einer Kooperation mit dem JAZ GU Süd holte man gleich sechs Nachwuchsspieler, um den zuletzt äußerst dünnen Kader ordentlich zu verbreitern. "Da wir diese sehr jungen Spieler im Kampfmannschaftsbereich etablieren wollen, haben wir keinen Tabellenplatz als Ziel ausgegeben", erklärt Marco Bretterklieber, sportlicher Leiter in Lannach. Den prominentesten Neuzugang stellen auch die Lannacher: Antenne-Muntermacher Thomas Seidl.

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