Erasmus plus
Die Deutschlandsbergerin Elisa Schwab hat Europa im Blut

In der Europaburg Neumarkt:  Elisa Schwab organisiert gemeinsam mit der JEF Steiermark Treffen für Jugendliche aus ganz Europa. | Foto: JEF Steiermark
5Bilder
  • In der Europaburg Neumarkt: Elisa Schwab organisiert gemeinsam mit der JEF Steiermark Treffen für Jugendliche aus ganz Europa.
  • Foto: JEF Steiermark
  • hochgeladen von Susanne Veronik

Spanien, Finnland, Europaburg Neumarkt: Kaum jemand in unserer Region hat so viele Erasmus-Erfahrungen wie Elisa Schwab, die diese Eindrücke als Leader-Koordinatorn des EU-Regiopnalmanagements weiterhin ausleben kann.

DEUTSCHLANDSBERG. "Ich wollte bereits nach der Matura am BORG Deutschlandsberg 2015 ein sogenanntes 'Gap Year' im Ausland machen, ein Vorhaben, das ohne fundierte Begleitung meist mit großem finanziellen Aufwand verbunden ist", erklärt Elisa Schwab aus Deutschlandsberg. 
"Gap Year", so bezeichnet man den Zeitraum zwischen zwei wichtigen Lebensabschnitten junger Menschen. 

Bei Kindern in Spanien

Bei den vielen Recherchen zu etwaigen Möglichkeiten, ein Jahr im Ausland zu absolvieren, ist Elisa Schwab schließlich über das LOGO Jugendmanagement auf das EVS, European Volontary Service, gestoßen. Das ist ein internationales Freiwilligen-Programm der Europäischen Kommission. Dabei werden junge Menschen bei einem Freiwilligendienst in gemeinnützigen Einrichtungen in Europa finanziell unterstützt. Dieser ist Teil des Programms "Jugend in Aktion" und gehört somit zu Erasmus plus. Dieser transnationale Freiwilligendienst ist jetzt als Europäischer Solidaritätskorps  bekannt.

Die Kathedrale in Santiago de Compostela, das Ziel für Pilgerinnen und Pilger am Jakobsweg. Für Elisa Schwab war Santiago de Compostela das Ziel für ihr Auslandsjahr im Rahmen des Freiwilligen-Dienstes. | Foto: Symbolbild: pixabay
  • Die Kathedrale in Santiago de Compostela, das Ziel für Pilgerinnen und Pilger am Jakobsweg. Für Elisa Schwab war Santiago de Compostela das Ziel für ihr Auslandsjahr im Rahmen des Freiwilligen-Dienstes.
  • Foto: Symbolbild: pixabay
  • hochgeladen von Sabine Oblasser

"Ich war damals in Spanien, nämlich in Santiago de Compostela, wo ich mit weiteren Freiwilligen aus anderen Ländern für ein Jahr in einer Kinderbetreuungseinrichtung mitgeholfen habe, also 30 Stunden in der Woche. Dabei konnte ich nicht nur meine Spanisch-Kenntnisse aus dem BORG aufbessern, sondern auch mein Englisch. Schließlich war die WG international. Das war eine total coole Erfahrung, die ich jedem nur empfehlen kann", erinnert sich Elisa Schwab, die gemeinsam mit einer Russin, einer Serbin und einer Ungarin in der WG zusammengewohnt hat.

"Die Reisekosten wurden ebenso über das Programm finanziert wie die Unterkunft. Außerdem gab es Geld für Essen sowie ein Taschengeld. Ich habe eigentlich gar nichts weiter gebraucht", so Elisa Schwab.

"Das interkulturelle Zusammenleben in der WG mit den anderen drei Mädchen aus Ungarn, Russland und Serbien hat mir persönlich total viel gebracht. Schließlich ist man nach einer Ausbildung am BORG sehr unbedarft, sodass solche Auslands-Erfahrungen einen enormen Mehrwert bedeuten."
Elisa Schwab über ihr Auslandsjahr in Santiago de Compostela 

Treffen vor, während und nach den Auslands-Aufenthalten 

Dabei ist Elisa Schwab alles andere als auf sich gestellt gewesen. Sowohl das LOGO Jugendmanagement als auch eine Hosting-Organisation direkt in Spanien sowie eine weitere Koordinations-Organisation haben die Deutschlandsbergerin bei ihrem Reisevorhaben vorbereitet, begleitet und wenn nötig ihr unter die Arme gegriffen.

"Vor der Entsendung hat es sogar noch ein Vorbereitungstreffen mit weiteren Freiwilligen in Österreich gegeben, sodass ich mich rundum gut begleitet gefühlt habe", so Schwab.  

Nach sechs Monaten haben sich außerdem alle in Spanien freiwillig aktiven Jugendlichen getroffen. Nach ihrer Rückkehr hat es in Österreich noch ein Follow Up-Treffen für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach dem Freiwilligendienst im Ausland gegeben.

Studium und Organsiation bei JEF

Nach diesem GAP Year hat Elisa Schwab nachhaltiges Lebensmittelmanagement am FH Joanneum in Graz studiert und hat vier Monate in einem Erasmus-Programm in Finnland verbracht.

"Schließlich bin ich auf die Erasmus Jugend-Projekte gestoßen, die auf Austausch-Programme ausgerichtet sind. In der Europa-Burg in Neumarkt im steirischen Murau, organisiert von JEF Steiermark als unabhängige und überparteiliche Jugendorganisation, habe ich an einem Jugendaustausch teilgenommen. So bin ich schließlich in den Verein JEF, also Junge Europäische Föderalisten Landesverband Steiermark, gekommen. Ich wollte über diese Schiene möglichst vielen jungen Leuten die Möglichkeiten nahe bringen, Auslandserfahrungen über Erasmus plus zu sammeln", erklärt Elisa Schwab.

Wir sind Europa: Transnationales Treffen auf der Europaburg in Neumarkt in der Steiermark. | Foto: JEF Steiermark
  • Wir sind Europa: Transnationales Treffen auf der Europaburg in Neumarkt in der Steiermark.
  • Foto: JEF Steiermark
  • hochgeladen von Susanne Veronik

Gerade in dieser ungezwungenen Atmosphäre bei den Sommercamps kann interkultureller Zusammenhalt entstehen, eben eine Gefühl für Europa. "Wenn man solche Hintergründe kennenlernt, ist man auch motiviert an den EU-Wahlen teilzunehmen", ist Elisa Schwab überzeugt.

"Es gibt mir enorm viel zurück, wenn ich sehen kann, mit welchen Erfahrungen junge Leute aus dem Ausland zurückkommen. Das ist eine großer Mehrwert."
Elisa Schwab, war fünf Jahre als Erasmus plus-Koordinatorin bei JEF tätig

"Inzwischen bin ich schon sehr in das Organisations-Team der JEF involviert, wo ich etliche 'Youth Exchanges' sprich Jugendbegegnungen auf die Beine gestellt habe sowie Formate auf lokaler Ebene. Gerade vor EU-Wahlen, gibt es Schwerpunkt-Veranstaltungen, um einen Überblick über diverse Institutionen in der EU und deren Auswirkungen zu verschaffen", so Elisa Schwab, die fünf Jahre ehrenamtlich als Erasmus plus-Koordinatorin bei JEF tätig gewesen ist und betont: "Dabei hat gerade bei den YOUTEX Changes Qualitätssicherung für die jungen Leute Vorrang. Schließlich soll sich jeder auch im Ausland sicher und wohl fühlen können."

Elisa Schwab ist überzeugt von den Erasmus-Programmen und vermittelt diese Begeisterung als Regionalkoordinatorin bei JEF gerne weiter.  | Foto: JEF Steiermark
  • Elisa Schwab ist überzeugt von den Erasmus-Programmen und vermittelt diese Begeisterung als Regionalkoordinatorin bei JEF gerne weiter.
  • Foto: JEF Steiermark
  • hochgeladen von Susanne Veronik

"Schaut euch das an, seid offen und probiert es einfach aus und sammelt neue Erfahrungen."
JEF Regionalkoordinatorin Elisa Schwab

Derzeit ist Elisa Schwab bei der als JEF Regionalkoordinatorin für die Bezirke Deutschlandsberg und Leibnitz zuständig , was sich auch mit ihrem Job beim EU-Regionalmanagement Südweststeiermark überschneidet. "Ich freue mich auf die Herausforderung rund um die Leader-Projekte im neuen Gremium.. Schließlich handelt es sich hier auch um EU-Mittel, die in nachhaltige Projekte in der ländlichen Region fließen. Dieser Effekt wird aber in der Öffentlichkeit gar nicht so sehr wahrgenommen. Es ist daher quasi meine Mission, Europa in unserer Region sichtbar zu machen."

Über Erasmus 

Das "European Action Scheme for the Mobility of University Students" oder abgekürzt “ERASMUS” ist ein Förderprogramm der Europäischen Union für Studierende, die ein Auslandssemester in einem der 34 angebotenen Länder absolvieren möchten.
Erasmus plus ist also ein Programm , das allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport fördert. Dabei ist es nicht zu verwechseln mit dem Europäischen Freiwilligendienst. Seit 2021 wurde das Programm neu angepasst, um die Teilnahme zu erleichtern.
Ziel von Erasmus plus ist es, die internationale akademische Mobilität von Einzelpersonen zu fördern und die Zusammenarbeit von Schulen oder ähnlichen Bildungseinrichtungen auszu-bauen. 

Zwischen 2021 und 2027 werden von der Europäischen Union rund 28 Milliarden Euro für das Programm bereitgestellt. Mit diesen Mitteln sollen rund zehn Millionen Menschen die Möglichkeit erhalten, an Erasmus plus teilzunehmen.

Diese Artikel könnten dich ebenso interessieren:

Marco Krainer aus Wettmannstätten reiste nach Spanien
"Mathe-Mix-Doppel" der de la Tour Schule Deutschlandsberg
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.