Unternehmer privat
Naturverliebt in Job und Freizeit
In unserer Serie "Unternehmer privat" stellen wir diesmal Holzschmuck-Designerin Sophie Reinisch mit Atelier, Manufaktur und Wohnort in Trahütten hoch über Deutschlandsberg vor.
TRAHÜTTEN. Schon wenn man von Deutschlandsberg auf der Landesstraße nach Trahütten hochfährt, fühlt es sich an, als ob man in eine andere Welt eintauchen würde. Dieser Eindruck verstärkt sich, wenn man bei "Astwerk" Halt macht, der Schmuckmanufaktur auf 1.000 Metern Seehöhe mit Fokus auf die natürlich Vielfalt von Holz.
"Die Natur und dieser ganz besondere Ort haben uns schon immer verbunden und sie inspiriert uns heute und in Zukunft", verrät Inhaberin, Initiatorin und ewig kreative Designerin Sophie Reinisch. Ihren Mann Stefan, ein Tischlermeister von der Pike auf, hat Sophie schon im Kindesalter kennengelernt. Beide sind also waschechte Trahüttner, das verbindet.
Jedes Stück ein Unikat
Neugierig tritt man ein in ein Reich voll liebevoll gestalteter Schmuckstücke aus dem, was die Umgebung vor Ort hergibt - aus Holz. "Der kreativste Künstler ist die Natur selbst“, sind die beiden überzeugt. Nicht weniger als 14 Mitarbeiterinnen stehen hier für Qualität "Handmade in Trahütten."
"Wir machen alles selbst: Vom Marketing, über die Verpackung bis zum Online-Vertrieb und natürlich den Schmuck vom Holzstamm über den Rohling bis hin zur glänzenden Perle. Das ist unsere gelebte Philosophie."
Sophie Reinisch
Und so kommt man in das Herzstück der Manufaktur, die Tischlerei. Da sieht man schon einmal die Rohlinge, von Obstgehölzen über klassische Eiche, Buche und Eberesche bis hin zu knorrigen Weinstöcken.
"Wir kaufen das Holz vorwiegend hier in der Region an, verarbeiten es zu Rohlingen, die entweder von uns zu edlen Schmuck-Kollektionen verarbeitet werden oder in Workshops von jedem selbst zu individuell gestalteten Schmuckstücken zusammengestellt werden können. Diese Idee kommt richtig gut an, schließlich kann man so seinem Schmuck eine unvergleichlich persönliche Note verleihen", erklärt Reinisch während eines Rundganges.
Da wird dann geschliffen, gebohrt, geölt und gefädelt. Wer aber lieber zu fertigen Kollektionen greifen möchte, hat auch im Shop vor Ort sowie online eine sehr große Auswahl. Auch Anfertigungen nach ganz individuellen Kundenwünschen oder das angesagte Upcyling aus bestehenden Elementen stehen da im Angebot.
Die Werkstatt ist übrigens aus der 2015 gebauten Möbeltischlerei von Stefan Reinisch entstanden. Wie ist es überhaupt zu dieser Neuorientierung gekommen?
"Vor fünf Jahren habe ich begonnen, Schmuck zu entwerfen und selbst anzufertigen", erklärt Sophie Reinisch. Mit einem Studium in Umweltsystemwissenschaften und Geografie hat die Trahüttnerin zwar in einem Raumplanungsbüro in Graz gearbeitet - doch der Ruf der Natur war stärker.
"Ich wollte daheim arbeiten", so Reinisch mit gefühlt 1.000 Ideen im Kopf. Das Konzept ging auf und seit dem Vorjahr hat die Schmuckproduktion die Möbeltischlerei komplett abgelöst. Dennoch ist alles Gerät und Werkzeug nach wie vor im Einsatz. Während Sophie ihre Kreativität einbringt, baut ihr Mann Stefan das Unternehmen im Hintergrund auf.
Geschäft in der Färbergasse
Und das Geschäft wächst weiter: "Am 3. September eröffnen wir einen Shop in der Grazer Färbergasse", verrät Sophie Reinisch und betont: "Es bleibt alles in Trahütten wie gewohnt bestehen, aber Graz war immer unsere nächste Destination."
Die Natur lässt die Familie Reinisch auch privat nicht los. Vor allem Ausflüge in der näheren und ferneren Umgebung und das südliche Flair Kroatiens hat es der dreiköpfigen Familie angetan .
"Wir entspannen uns gerne einfach zu Hause, ich am liebsten im Freien mit vielen Mode-Zeitschriften, Stefan mit Tiefgründigem zum Nachdenken. Außerdem unternehmen wir gerne Ausflüge mit unserer vierjährigen Tochter Maja. Dadurch, dass wir unsere Heimat oberhalb der Manufaktur haben, können wir immer für sie da sein.
Sophie Reinisch, Inhaberin von "Astwerk"
Mehr über Astwerk findest du hier
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