Ressourcenparks für den Bezirk Deutschlandsberg

Im Bezirk Deutschlandsberg sind sechs Ressourcenparks vorgesehen. | Foto: Symbolfoto
  • Im Bezirk Deutschlandsberg sind sechs Ressourcenparks vorgesehen.
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BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. Auch wenn die Gemeindestrukturreform längst vollzogen ist, stehen die Gemeinden im Bezirk Deutschlandsberg als Betreiber von Altstoffsammelzentren (ASZ) vor der nächsten Herausforderung. Jetzt gilt es nämlich, nachhaltige Lösungen im Sinne einer gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit zu finden. Die steirische Strategie sieht für den Betrieb von Altstoffsammelzentren einige Neuerungen vor. Gemäß diesem Landeskonzept soll es in Zukunft im Bezirk Deutschlandsberg sechs große Altstoffsammelzentren (ASZ) – sogenannte „Ressourcenparks“ – geben, eine logistische Herausforderung für den Abfallwirtschaftsverband. Diese ASZ werden an sechs Tagen pro Woche geöffnet sein. Die Anlieferung von Sperrmüll und von Wert- und Problemstoffen wird in jedem ASZ des Bezirkes kostenlos ermöglicht. Für alle Altstoffsammelzentren gilt derselbe Standard bei der Übernahme und bei der Vermarktung der Wertstoffe.

Große Herausforderung

Dazu braucht es geschultes Personal und moderne Altstoffsammelzentren, die über eine gute, technische Ausstattung und großzügige Lager- und Manipulationsflächen verfügen, die nicht in jeder Gemeinde angeboten werden können. "Dazu benötigen wir sinnvolle, überregionale Konzepte und gemeindeübergreifende Kooperationen. Der Betrieb der Altstoffsammelzentren sollte im Idealfall beim Abfallwirtschaftsverband angesiedelt sein", betont der Obmann des Abfallwirtschaftsverbandes (AWV) Deutschlandsberg, Bgm. Franz Silly. Der Bezirk Leibnitz ist Vorreiter in Sachen Ressourcenparks – dort herrscht bereits Einigkeit über das Konzept und auch die Finanzierung ist weitestgehend gesichert. Im Bezirk Deutschlandsberg ist diese Einigkeit noch nicht gegeben, was sich auf die Vermarktung der Wertstoffe und letztlich auf die Müllgebühr für die Bevölkerung auswirken könnte.

Drei Gemeinden gehen eigenen Weg

Erschwerend kommt hinzu, dass die drei Gemeinden Deutschlandsberg, Frauental und Preding mit einem sogenannten "Public-Private-Partnership", kurz PPP, mit einem noch zu ermittelnden privaten Entsorgungsunternehmen eine Projektgesellschaft anstreben, wie die WOCHE in der Ausgabe vom 5./6. Juli berichtet hat.
"Dass dieser Weg, wie in dem Artikel beschrieben, ebenfalls weiterhin vom AWV Deutschlandsberg getragen werden soll, ist allerdings nicht richtig“, stellt dazu Silly klar und erklärt: "Der AWV Deutschlandsberg war in die Gespräche rund um die Gründung einer derartigen PPP-Projektgesellschaft bis dato nicht eingebunden. Deshalb kann der AWV das Vorgehen der drei Gemeinden auch nicht mittragen." Vielmehr gibt der Obmann zu bedenken, dass durch dieses Vorgehen jener drei Gemeinden die Einheit im AWV Deutschlandsberg stark in Frage gestellt ist. So ist es z.B. zukünftig nicht mehr möglich, bestimmte Dienstleistungen auf Verbandsebene auszuschreiben. Aber gerade durch die Vergabe von Dienstleistungen auf Bezirksebene profitieren die Gemeinden am meisten. So konnte der AWV Graz-Umgebung für seine Mitgliedsgemeinden durch die kürzlich durchgeführte gemeinsame Ausschreibung von Sammeldienstleistungen Einsparungen in der Höhe von jährlich 700.000 Euro erzielen. Diese – alle Gemeinden umfassende – Planungsebene ist im Bezirk Deutschlandsberg definitiv nicht mehr gegeben, wenn einzelne Kernraum-Gemeinden ihren eigenen Weg gehen. Die Stadtgemeinde Deutschlandsberg will auch den ASZ-Betrieb in diese Projektgesellschaft auslagern. Gerade in diesem Punkt wäre ein koordiniertes, mit dem AWV abgestimmtes Vorgehen wichtig. "Deshalb kann der AWV Deutschlandsberg das PPP-Modell in dieser Form nicht ‚mittragen‘. Man hat mit uns, wie gesagt, bis jetzt nicht gesprochen“, betont Obmann Silly mit Nachdruck.

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