Wolfram im Ausbau

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ST. MARTIN I. S. Die Berg- und Hüttenkapelle St. Martin im Sulmtal spielte zünftig auf, als der neue Trakt der Wolfram Bergbau und Hütten AG gefeiert wurde. "Ich kann mich noch an die Eröffnung vor fast 40 Jahren erinnern", ist Bgm. Fanz Silly über den intensiven Ausbau des Leitbetriebes erfreut.

Unter den Ehrengästen sah man auch Bezirkshauptmann Helmut-Theobald Müller, OBR Helmut Lanz sowie einen Großteil des Gemeindevorstandes. Immerhin ist es nicht alle Tage möglich, diese Werk zu besichtigen. Nach dem Festakt, einer filmischen Einführung zum Material Wolfram und das Werk in St. Martin wurde der neue Gebäudetrakt besichtigt. Außerdem führte der technische Vorstand Andreas Bock die Besucherschar durch die mehrstöckigen Werkhallen und erklärte den Vorgang des Recyclings. "50 % der Rohstoffversorgung entsteht nämlich aus Recycling, und das unter höchsten Sicherheitsauflagen für die Mitarbeiter", betont Vorstandsvorsitzende Ulrika Wedberg, die mit dem umfassenden Ausbau den Willen zur ständigen Weiterentwicklung unterstreicht.

17 Monate Bauzeit

Stolz ist Josef Strohmaier von der Firma Weitblick als Projektleiter auf den Neubau, dass das Projekt auch in "wirtschftlich schwierigen Zeiten ohne Abstriche durchgezogen werden konnte". Der Start des Bauprojektes war am 28. Oktober 2013. Strohmeier betonte außerdem, dass von den 45 Liferanten nur einer aus Deutschland ist und stolze 32 direkt aus der Steiermark. Der Einzug in den Neubau war schließlich im April dieses Jahres möglich.

Architekt Gerwin Kortschak beschrieb die baulischen Maßnahmen mit den innen liegenden Lichthöfen umlagert von Sozialinseln und und Terrasse sowie den beiden Bürogeschoßen darüber, die über zwei Stiegenhäuser mit Lift zu erreichen sind.

Recycling als Erfolgsrezept

„Wir freuen uns, dass wir den Standort St. Martin weiter zu einem der international führenden Wolframproduzenten ausbauen und mit unserem Recyclingverfahren maximale Ressourceneffizienz erzielen können. Das schätzen unsere internationalen Kunden sehr“, freut sich Vorstandsvorsitzende Ulrika Wedberg über die jüngsten Investitionen. In den letzten Jahren investierte Wolfram bereits mehr als 50 Mio. Euro in die Verbesserung von Anlagen. Bei dem neuen Investitionsprojekt wurden 94 Prozent der Wertschöpfung in Österreich behalten. Alleine davon konnten rund 6,2 Mio. Euro in den Bezirken Deutschlandsberg und Leibnitz vergeben werden. „Als regionaler Leitbetrieb, ist es unsere Verantwortung die Wertschöpfung in der Region so hoch als möglich zu halten. Es freut uns sehr, dass wir dies bei dieser großen Investition realisieren konnten“, so Ulrika Wedberg.

Sicherheitsstandards nach europäischer Richtlinie erweitert

Mit dem erhöhten Recyclinganteil und der Wertstoffrückgewinnung wurde auch die Klassifizierung nach der europäischen Industrieunfallverordnung eingeleitet. „Im Sinne der europäischen Störfall-Richtlinie wird der Fokus weiterhin auf intensivste Anlagensicherheit, eine noch engere Zusammenarbeit mit den Behörden und ein strukturiertes Anrainerinformationssystem gelegt“, so Vorstand Andreas Bock.
Die wichtigsten Vorgaben der europäischen Störfall-Richtlinie werden bereits seit Jahren im Zuge des Störfall- und Notfallmanagementsystems von WBH umgesetzt. Seit Beginn ist der Betrieb im Sinne der Industrieunfallverordnung unfallfrei. Alleine im aktuellen 3jährigen Investitionsplan werden 2,6 Mio. Euro für Sicherheit und Umwelt ausgewiesen.

Spezialisierung sorgt für Weltmarktführerschaft

Durch die kompromisslose Spezialisierung auf das begehrte Element Wolfram, konnte sich die Wolfram Bergbau- und Hütten AG zu einem der weltweit führenden Hersteller von Wolframcarbidpulver entwickeln. „Das wir nun unser neues Technologiezentrum und Labor für die Wolframpulverherstellung in ein gemeinsames Gebäude integrieren konnten, sichert unser Know-how sowie unsere Kompetenz und trägt maßgeblich zur weiteren Standortsicherung bei“, freut sich der technische Vorstand Andreas Bock.
Der Exportanteil der Fertigprodukte liegt bei 85 Prozent. Die Wolfram Bergbau- und Hütten AG kann bereits auf einen Weltmarktanteil von rund 13 Prozent verweisen.

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