In kleinen Schritten zu viel Effekt für unseren Körper

Sonja Klöckl (Mitte) mit Ernährungstrainerin Heidi Grager (l.) und Verena Schantl, Lehrling zur Einzelhandelskauffrau im dritten Lehrjahr und wohl die jüngste Mikronährstoff-Coachin in Österreich.
  • Sonja Klöckl (Mitte) mit Ernährungstrainerin Heidi Grager (l.) und Verena Schantl, Lehrling zur Einzelhandelskauffrau im dritten Lehrjahr und wohl die jüngste Mikronährstoff-Coachin in Österreich.
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DEUTSCHLANDSBERG. "Sag mir, was du isst, und ich sage dir, wer du bist", brachte es schon der französische Schriftsteller Jean Anthelme Brillat-Savarin (1755 - 1826) auf den Punkt. Schließlich ist die Ernährung der Ansatz für Wohlbefinden, Lebensqualität und Gesundheit.
Und genau das ist es, was unsere Lebensqualität und auch unseren Gesundheitszustand ausmacht. Die WOCHE Deutschlandsberg befragte Sonja Klöckl, Inhaberin vom Bio-Platzl in Deutschlandsberg mit Ausbildung in Kinesiologie und Bioresonanz sowie Ernährungsberatung nach "Paleo".

Inwieweit beeinflusst Ernährung unsere Gesundheit?
SONJA KLÖCKL: Gesunde Ernährung ist für mich das Thema Nummer eins. Viele Krankheiten werden ja durch falsche Ernährung und die Reaktionen darauf erst ausgelöst, man denke nur an die Hauterkrankungen als eines der vielen Beispiele.

Was ist "Paleo"?
Der Begriff Paleo ist die Kurzform für den Zeitraum des Paläolithikums in der Altsteinzeit. Sie wird auch "Steinzeit-Ernährung" genannt, da sie sich an der ursprünglichen Ernährung der Jäger und Sammler anlehnt und diese mit den heute verfügbaren Lebensmitteln nachahmt. Dabei wird der Fokus auf hohe Lebensmittelqualität und Nachhaltigkeit gerichtet.

Was bedeutet eine "Paleo-Diät" von den Inhaltsstoffen her?

Dabei wird auf eiweißhaltige Nahrungsmittel gesetzt. So eine "Paleo-Diät" besteht zu 80 % aus Gemüse und zu 20 % aus Obst. Man darf auch Fleisch und Eier essen. Vermieden werden Getreide und Kuhmilch, dafür werden Ziegen- und Schafmilch angeboten.

Wie sieht ein gesundes Frühstück aus?
Das Frühstück ist für mich die wichtigste Mahlzeit am Tag. Schließlich ist Stress, auch positiver Stress, vielfach unser Begleiter. Um all diese Alltagsvorhaben zu schaffen, braucht man Energie, und die holt man sich am besten aus einem gesunden Frühstück z.B. mit "Paoleo"-Brot oder Eiweißbrot mit Schinken, Avocadoaufstrich, einem weich gekochten Ei, einem gut gereiften Käse und natürlich Obst und Gemüse je nach Saison. Auch Sterz ist ein guter Starter in der Früh.
Dazu gibt's säurefreien Kaffee, um ein saures Aufstoßen zu vermeiden, oder einen Kräutertee. Wichtig ist dabei der Faktor Zeit, damit man dann auch wirklich Energie für den Tag hat.

Warum steht da kein Vollkornbrot auf dem Frühstückstisch?
Weil dieses oft einfach zu schwer ist. So braucht z.B. Roggen fast den ganzen Tag, bis dieser verbrannt und verdaut ist, das ist eher etwas für einen gestandene Schwerarbeiter.
Glutenfreis Brot wie z.B. mit Buchweizen bietet sich da eher an, weil es leicher ist, speziell für empfindliche und sensible Menschen.

Und wenn Kinder kein Frühstück mögen?
Dann empfiehlt es sich, eine maßgeschneiderte Jause mitzugeben. Für gesunde Kinder darf es schon auch einmal ein Milchwekerl sein, aber alles eben in Maßen. Obst und Gemüse sind selbstverständlich immer dabei.
Dafür gibt es am Abend kein Brot meher, auch nicht zu den obligaten Frankfurtern.

Wie lange sollte man zwischen den Mahlzeiten pausieren?
Optimal ist es, zwischen den Mahlzeiten vier Stunden nichts zu essen, weil sonst der Insulinspiegel dauernd im oberen Bereich ist. Isst man also gerne zwischendurch, wird die Energie immer vom Magen heraus genommen und nicht von diesen Depots. Schließlich sollen ja die Reserven, die gerade bei Frauen an Bauch, Beinen und Po gespeichert sind, sichtbar verbraucht werden. Und das geschieht erst nach etwa vier Stunden ohne Nahrungszufuhr.
Der meist positive Nebeneffekt: Man nimmt ab.

Was tun bei Heißhungerattacken?

Da bieten sich Nüsse und ein paar Gemüsestreifen z.B. Karotten sehr gut an. Das gute alte Studentenfutter ist auch eine Idee. Schließlich sollte gesundes Fett, wie es in Nüssen aber auch in unserem guten Steirischen Kürbiskernöl enthalten ist, unbedingt unserem Körper zugeführt werden, wie bei einem rund laufenden Motor. Zu vermeiden sind eben die Tranzsfette wie es in Fast-Food eingarbeitet ist. Gerade die Light-Produkte schädigen enorm.
Und wenn man sich dann doch etwas Deftiges gönnt, dann aber bitte mit Zeit und Genuss.
Und wenn es schon Schokolade sein muss, dann sollte man eher zu dunkler Schokolade greifen wegen dem höheren Kakaoanteil.
Das beste wäre aber ein ganz persönliches Training, um diese Heißhungerattaken, die ja meist einen Energieabfall bedeuten, einfach zu übergehen und sich bei ein paar Nüssen zu einem Glas Wasser auf das Abendessen zu freuen.

Wie sollte das Mittagessen im Arbeitsalltag aussehen?
Wie beim Frühstück: Nicht zu schwer. Thunfischleibchen oder ein Geflügelsalat lassen sich gut vorkochen, damit man zu Mittag jausnen kann. Die Hauptmahlzeit ist in aller Ruhe am späten Nachmittag oder am frühen Abend gut angesetzt, aber eben ohne Nudeln und ohne Erdäpfel, dafür mit Gemüse und Süßkartoffeln, Hokkaido oder Zucchini, weil dieses leichte, gedämpfte Gemüse mit etwas Fisch oder angebratenem Hühnerfilet am Abend einfach leichter verdaulich ist. Suppen sind ebenfalls ideal, damit sich der Körper über Nacht ausreichend regenerieren kann. Das bedeutet einen besseren Schlaf, aus dem man wiederum Energie für den nächsten Tag mitnimmt.

Noch ein Tipp?
Erstellen Sie sich einen Wochenplan zum Einkaufen. Das kommt günstiger als wenn man im Akutfall mit Hunger Produkte kauft, die nicht auf der Liste stehen und die im Endeffekt niemand isst. Mit vorgekochten Speisen, vor allem bei Suppen, kann man sich auch im Arbeitsalltag gut und ohne großen Zeitaufwand gesund und sinnvoll ernähren.

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