Eibiswald nimmt seine Zukunft in die Hand

Bgm. Andreas Thürschweller (Mitte) freut sich über das rege Interesse am Bürgerbeteiligungsprozess "Eibiswald macht Zukunft", hier mit Projektbegleiter Anton Leinschitz-Di Bernardo (l.) und Projektleiter GR Christian Krottmaier. | Foto: Franz Krainer
4Bilder
  • Bgm. Andreas Thürschweller (Mitte) freut sich über das rege Interesse am Bürgerbeteiligungsprozess "Eibiswald macht Zukunft", hier mit Projektbegleiter Anton Leinschitz-Di Bernardo (l.) und Projektleiter GR Christian Krottmaier.
  • Foto: Franz Krainer
  • hochgeladen von Susanne Veronik

EIBISWALD. "Ich hätte nicht gedacht, dass es heute im Lerchhaus so eng werden könnte", freut sich Bgm. Andreas Thürschweller angesichts eines bis auf den letzten Platz besetzten Lerchhaussaales. Grund für diesen Andrang war die erste Bürgerversammlung für das Bürgerbeteiligungsprojekt "Eibiswald macht Zukunft", dessen Prozessablauf bereits seit Oktober des Vorjahres mit Steuergruppe und Zukunftsforum erarbeitet worden ist.

So sind in der Steuergruppe neben Bgm. Andreas Thürschweller außerdem Vize-Bgm. Alfred Rauch, GR Michael Rossmann und GR Hans Jürgen Ferlitsch - die Projektleitung hat GR Christian Krottmaier über.

Das Zukunftsforum

Im Zukunftsforum sind Persönlichkeiten wie Gert Edlinger, Hans Jürgen Ferlitsch, Hans-Jörg Gassser, Helmut Hochnegger, Jasmin Holzmann-Kiefer, Wolfgang Jauk, Beate Kirchengast, Philipp Koinegg, Christian Krottmaier, Florian Mauthner, Alfred Rauch, Michael Rossmann, Thomas Schnepf, David Schöggl, Andreas Thürschweller und Alois Waclik

"Damit ist eine breite Interessensvertretung aufgestellt, um möglichst alle Themen abzudecken", so Thürschweller.

Worum geht's? "Wir wollen selbst bestimmen, wohin der Weg in die Zukunft führen wird. Deshalb laden wir die Bevölkerung von Eibiswald ein, an den Ortsteilwerkstätten teilzunehmen, die von 5. bis 9. Februar jeweils um 18 Uhr initiiert werden. Dabei sollen Entwicklungspotenziale in der Marktgemeinde erkannt werden und weitere Maßnahmen für eine positive Entwicklung gesetzt werden, also von der Lebensraumgestaltung über Bildung und wirtschaftliche Aspekte, Tourismus, Kultur, Sport bis hin zu den Bedürfnissen von Familien mit Wohnraum, Bildung und Kinderbetreuung, Jugend und Senioren u.v.a.", erklärt der Ortschef.
Natürlich fließen Raumplanung, verkehrstechnische Aspekte, Anbindung ans Breitbandinternet, gezieltes Standortmarketing, Lebensqualität und der Erhalt von landwirtschaftlichen Qualitäten sowie eine insgesamt zukunftssichere Infrastrukturentwicklung in diesen Prozess ein.

"Chancen und Potenziale gibt es genug. Eibiswald muss sie nur gut nutzen", betont Anton Leinschitz-Di Bernardo, der mit seiner Agentur gmk für Kommunikation, Marktforschung und Werbegrafik zur professionellen Betreuung dieses Zukunftsforums mit an Bord ist.

Wer kann mitmachen?

"Mitmachen können alle Wahlberechtigten", betont Di Bernardo, dass alle Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaftstreibende, Vereine und Einsatzorganisationen sowie der Gemeinderat und sämtliche Interessensvertreter eingeladen sind, sich mit Ideen und Konzepten in den Prozess einzubringen.
"Schließlich wollen wir die Bevölkerung unbedingt einbeziehen", ergänzt Thürschweller. Das Zukunftsziel ist mittelfristig, also für 2030 angesetzt, wiewohl vieles natürlich früher umgesetzt werden könnte.
"Ziel ist es, heuer im Juni einen Gemeinderatsbeschluss zu schaffen, um eine Zukunftsstrategie aus den in den Arbeitsgruppen gesammelten Ideen zu fixieren", fasst Thürschweller zusammen.

Reges Interesse bei der Diskussion

Angeregt war die an die Präsentation anschließende Diskussion mit Fragestellungen, die Bgm. Andreas Thürschweller mit Projektleiter Christian Krottmaier moderierte. Die Themen drehten sich dabei um touristisches Potenzial, die Nachnutzung leerstehender Bürgerhäuser im Ortskern, die Installation eines Taxidienstes, die Zukunft des Grenzlandsaales und von Schloss Eibiswald, sowie auch um Synergien, die sich aus dem Zusammenschluss mit einer Partnergemeinde im deutschsprachigen Raum ergeben könnten.
Dass ohne die unermüdliche  Arbeit und die daraus resultierenden, stets gefragten regionalen Produkte unserer Bauern, die für den Erhalt dieser herrlichen Landschaft stehen, auch das Standbein Tourismus rund um Wein, Wanderwege, Sport und Kulinarium nicht funktionieren kann, ist selbstredend, wie aus dem Plädoyer eines Landwirtes für seine Sparte noch einmal deutlich wurde.

Rüsthausneubau und ärzliches Zentrum

Auf die Frage zum Rüsthausneubau antwortete GR Christian Krottmaier: "Die Freiwillige Feuerwehr ist für uns alle enorm wichtig. Die Ausschreibungen für den Rüsthausneubau sind daher bereits  in Vorbereitung. Die Vergaben werden nach einem entsprechenden Gemeinderatsbeschluss getätigt werden. Wir wollen schon Mitte bzw. Ende März den Spatenstich tätigen".
Der Ausbau einer ärztlichen Infrastruktur, Stichwort Ärztezentrum, soll ebenfalls noch in diesem Jahr in Angriff genommen worden.

Von der Peripherie ins Zentrum

Auch die Vertreter aus den Berggemeinden St. Oswald und Soboth haben ihre Hoffnung verlautbart, eingebunden zu werden, sodass diese kleinen Ortsteile vom Sobother Stausee an ebenfalls Nutznießer dieser Zukunftswerkstätten sind.
"Das Areal beim Stausee soll unbedingt bespielt werden", spricht dazu Thürschweller einen Rundweg und eine Optimierung der Parkplatzsituation an. In St. Oswald setzt man u.a. auf die Initiative der örtlichen Landjugend. "Man denke nur an den WOCHE Koralpenlauf, die bringen schon etwas weiter", so Thürschweller. Selbst die beiden Freibäder in St. Oswald und Eibiswald gilt es besser zu präsentieren.
Ein aus Deutschland zugereister Pensionist brachte das Thema schließlich auf den Punkt:
"Ich bin eher zufällig nach Eibiswald gekommen, nämlich als mein Blick von der Kowaldhöhe aus auf diese herrlich in die Landschaft eingebettete Ortschaft fiel. Da dachte ich mir: 'Das muss es sein'. Doch man muss das erst einmal in die Köpfe der Leute bringen. Ergo: Eibiswald hat viel Potenzial, es muss nur genutzt und umfassend bekannt gemacht werden."

Der Fahrplan für das Zukunftsforum bis Juni

5.- 9. Februar:
Ortsteilwerkstätten mit möglichst breiter Beteiligung der Bevölkerung und Interessensvertretern

27. Februar:
Strategiewerkstätte mit dem Zukunftsforum

März:
Veröffentlichung der Ergebnisse aus den Ortsteilwerkstätten

Entwicklung und Abstimmung der Befragungsinhalte mit dem Zukunftsforum

April:
Durchführung einer schriftlichen Bevölkerungs-Befragung auf dem Postweg sowie die Auswertung und Präsentation dieser Ergebnisse im Zukunftsforum

Mai:
Öffentliche Präsentation aller Befragungsergebnisse
Formulierung der Zukunftsstrategie
Präsentation und Diskussion der Zukunftsstrategie im Zukunftsforum

Juni:
Beschluss für die Zukunftsstrategie im Gemeinderat

Ein Interview mit Anton Leinschitz-Di Bernardo zu den Potenzialen von Eibiswald lesen Sie in der kommenden Ausgabe der WOCHE Deutschlandsberg.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.